22. Aug. 2018 | Para | von Lutz Bühnert

Fortbildungslehrgang für Trainer im Bereich Rudern mit Behinderung

Viele praktische Übungen standen beim Lehrgang auf dem Programm. Fotos: L. Bühnert
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Interssierte Trainer, Übungsleiter und Sportler trafen sich vom 16.07.-21.07.2018 in Rüdersdorf zu einem bislang einmaligen Projekt – der Fortbildungslehrgang Lehrgang zum Thema Rudern mit Behinderung.

Aufgrund der Premiere gab es für alle Teilnehmer viel zu erfahren, zu lernen und mitzumachen. Die Vielfalt von Behinderungen, egal ob geistig- oder körperbehindert, erfordert einiges an Wissen, um die Einschränkungen der Sportler und die Auswirkungen auf den Körper beim Rudern zu kennen. Die Vorträge wurden nicht als „Vorlesung“ sondern als Seminar ausgelegt, sodass auftauchende Fragen sofort gestellt und beantwortet werden konnten. Themen zur Sicherheit im Boot, der Rechtssicherheit und der Verantwortung in der Ausbildung waren ebenso wichtig wie praktische Übungen. Wie empfindet ein sehbehinderter Sportler den Rudersport, wie rudert es sich mit einem an Down Syndrom erkrankten Sportler, geht das alles inklusiv oder eher nicht.

Im Trockenen wurden Übungen im Kraftraum, an Geräten und in der Turnhalle so ausgeführt, dass Adaptionen für den Para-Sport möglich sind. Natürliche Körperhaltung, normale Körperführung im Boot und an den Geräten sind thematisiert worden. Für einen gesunden Sportler ist es einfach ins Boot zu steigen, für einen Rollstuhlfahrer gestaltet es sich schwieriger. Das Gefühl, in einem Festsitz angeschnallt und mit den Zusatzschwimmern den Wellen ausgeliefert zu sein, ist für einige ein recht beklemmendes Gefühl gewesen. Hut ab vor den rollifahrenden Ruderern!         

Zudem wurde geübt, wie man einen verunfallten behinderten Sportler rettet. Das Verhalten einer automatischen Rettungsweste wurde ebenso getestet, wie der Umgang mit einer herkömmlichen Rettungsweste. Das Verhalten des Begleitbootes im Rettungsfall ist ebenfalls besprochen worden. Der Prototyp des Rettungs- und Begleitbootes für Parawassersport wurde unter Rettunsgbedingungen vorgestellt und getestet.

Der Lehrgang wurde von Trainern / Übungsleitern aus Berlin, Werder, München, Meschede und Brandenburg sehr interesiert angenommen und wird mit Sicherheit weitergeführt und ausgebaut. Der Wunsch nach Wiederholung steht bereits.

In diesem Zusammenhang ein Danke an Andreas König (DRV) und die Mitarbiter der Behindertensportverbände Brandenburg und Berlin, die diesen Lehrgang als Lizenzverlängerung Trainer A-C (DRV) und Trainer C Breitensport (DBS) anerkennen.