13. Juni 2018 | Panorama | von Judith Garbe

Ruderer des Monats Mai – Carlotta Nwajide

Beim Weltcupauftakt in Belgrad ruderte Carlotta zusammen mit Franziska Kampmann auf den Silberrang. Foto: DRV/Schwier

Ihr habt entschieden - Carlotta Nwajide (Deutscher Ruder-Club von 1884) ist euer "Ruderer des Monats Mai". Wir haben mit der 22-Jährigen unter anderem über ihren starken Saisonauftakt, die Konkurrenz innerhalb der Mannschaft und ihre weiteren Ziele gesprochen. 

Herzlichen Glückwunsch, du wurdest zur Ruderin des Monats Mai gewählt. Was bedeutet diese Auszeichnung für dich?
Ich freue mich, dass nach diesem guten Saisonauftakt so eine Wertschätzung rüberkommt.

Der Saisoneinstieg verlief mit dem 2. Platz bei den Deutschen Kleinbootmeisterschaften und zwei Siegen bei der 100. Internationalen Hügelregatta mehr als erfolgreich. Hattest du damit gerechnet?
Ich habe mich zum Saisonstart sehr fit gefühlt. Nach dem zweiten Platz auf der Kleinbootmeisterschaft will ich einen schnellen Zweier fahren, deshalb muss ich in jeder Kombination gewinnen.

Wie erklärst du diese starke Leistungssteigerung? Hast du in der Saisonvorbereitung im vergangenen Winter etwas anders gemacht?
Tatsächlich habe ich verletzungs- und krankheitsbedingt erst im Februar mit dem Training begonnen. Demzufolge musste ich umso fokussierter trainieren, ich denke, das ist meine Stärke. Außerdem habe ich zu Hause in Hannover mit dem Deutschen Ruderclub von 1884 und meinem Trainer Thorsten Zimmer sehr gute Bedingungen und Unterstützung. Als Team arbeiten Thorsten und ich schon lange zusammen und er weiß immer, an welcher Schraube er drehen muss.

Beim Weltcup-Auftakt in Belgrad bist zu mit Franziska Kampmann bei eurem ersten gemeinsamen internationalen Start beeindruckend direkt zur Silbermedaille gerudert. Da scheinen sich zwei gefunden zu haben oder?
Der Zweier mit Franziska hat auf Anhieb gut funktioniert. Dass wir es als so junges Team direkt auf den zweiten Rang geschafft haben, ist wirklich eine Sensation. Ich würde mich freuen, die Möglichkeit zu bekommen, daran anzuknüpfen.

Was können wir von dir in dieser Saison noch erwarten? Welche Ziele hast du dir gesetzt?
Mein Ziel ist es, zur internationalen Spitze zu gehören und eine Medaille auf der Weltmeisterschaft zu gewinnen. In welcher Bootsklasse ist noch unklar, da wir für den nächsten Weltcup noch mal viel ausprobieren müssen. Langfristig möchte ich die schnellste Ruderin der Welt sein.

Der Frauen-Skull-Bereich ist in diesem Jahr stark aufgestellt, motiviert dich die Konkurrenz im eigenen Team? Wie ist die Stimmung bei euch?
Das stimmt, vor allem physisch sind wir gut aufgestellt. Ich habe auch das Gefühl, dass wir uns in diesem Jahr ruderisch gut weiterentwickelt haben. Die Zusammenarbeit mit unserem Bundestrainer Marcin Witkowski trägt mit Sicherheit viel dazu bei. Er motiviert uns sehr und bringt uns weiter voran.
Die Konkurrenz innerhalb der Mannschaft spornt mich sehr an. Wenn jemand fünf Kilo mehr auf die Hantelscheibe legt, dann ziehe ich sofort mit.
Unser Ziel muss sein in allen drei Bootsklassen Medaillen zu gewinnen.

Schielst du schon auf Tokio 2020?
Definitiv! Olympia ist mein Ziel seit ich rudere. Nun beginnt endlich die Phase, in der es in greifbarer Nähe liegt.