24. Okt. 2019 | Nationalmannschaft | von Judith Garbe

Olympiavorbereitung auf Lanzarote gestartet

Rund 800 km auf dem Rad haben die Jungs zurückgelegt. Fotos: Max Appel
Oben angekommen!
Die Vulkaninsel ist landschaftlich beeindruckend.
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Das Team Deutschland-Skuller hat das erste Trainingslager der Olympia-Vorbereitung erfolgreich hinter sich gebracht. Das 14-köpfige Team um Disziplintrainer Marcus Schwarzrock, Bundestrainer Karsten Timm und den Physios Niklas Lohmann und Maike Philipp hat die vergangenen zwei Wochen auf Lanzarote verbracht, um dort an der Grundlagenausdauer und Athletik zu feilen.

Insgesamt 56 Trainingsstunden – davon rund 800 km auf dem Rad, zahlreiche Gymnastik-, Stabi- und Krafteinheiten – sind dabei zusammengekommen. „Das war ein harter, aber sehr guter Trainingseinstieg. Alle haben sehr konzentriert gearbeitet“, zeigte sich Schwarzrock zufrieden, der seinen Athleten neben den geführten Trainingseinheiten auch Freiräume gegeben hat. „Jeder konnte noch 2-3 Stunden am Tag das an Sport machen, worauf er Lust hatte. Das Angebot im Club La Santa ist ja riesig – vom Schwimmen, über Badminton, Squash und Tennis bis hin zum Windsurfen ist für jeden etwas dabei“, erklärt der Disziplintrainer, der bei den Radeinheiten selbst im Sattel saß, allerdings meist schon früh das Nachsehen hatte. „Ich habe immer versucht, mitzufahren, aber das Tempo der Jungs – vor allem bei den Anstiegen – kann ich in meinem Alter nicht mehr mithalten.“

Aber auch abseits des Sports hat die Vulkaninsel viel zu bieten. Einige Sportler haben einen Ausflug zu den Villen des bekannten Architekten César Manrique gemacht. Der Spanier hat maßgeblich dazu beigetragen, dass nur die traditionelle Bauweise Lanzarotes zugelassen und auf mehr als zweistöckige Bauwerke verzichtet wird.

„Besondere“ Woche für Athletiktrainer Hauke Meyer-Koop
Davon hätte sich Athletiktrainer Hauke Meyer-Koop sicherlich auch gerne einen eigenen Eindruck verschafft. Der Hamburger war für das Trainingslager ebenfalls eingeplant. Allerdings verhinderte eine Verkettung von unglücklichen Ereignissen seine Teilnahme.

Der erste Teilstreckenflug von Hamburg nach Barcelona verlief zunächst noch wie geplant. Doch auf spanischen Boden gelandet, nahm das Unheil sozusagen seinen Lauf. Aufgrund einer Großdemonstration der katalanischen Separatistenbewegung am Flughafen wurde der Anschlussflug von Meyer-Koop gestrichen, nichts ging mehr. Mit einem Taxi ging es Richtung Hotel. Da der Streik auch am nächsten Tag andauerte, nutzte der Athletiktrainer die Chance, ein wenig die Stadt zu erkunden. Auf der auch bei Touristen sehr beliebten Einkaufsstraße Las Ramblas wurde dem Hamburger dann der Rucksack mitsamt seinen Unterlagen entwendet. Ohne Papiere ging es natürlich nicht weiter, also musste er zum dortigen Konsulat. Das Trainingslager auf Lanzarote war für ihn schon vorbei, bevor es überhaupt angefangen hatte. Mit einem vorläufigen Reisepass sollte es dann am nächsten Tag zurück nach Hamburg gehen. Doch aufgrund des Fundes einer Fliegerbombe am Hamburger Flughafen wurde der Rückflug nach Hannover umgeleitet. Von dort ging es dann per Zug weiter in die Hansestadt, wo er dann mitten in der Nacht endlich ankam. Doch damit nicht genug – während seiner Abwesenheit wurde auch noch sein Auto abgeschleppt. Wie heißt es so schön – ein Unheil kommt selten allein! „Das war wirklich eine besondere Woche“, so Meyer-Koop nach seiner Rückkehr.

Knapp zehn Tage nach Meyer-Koop ist auch das Männer-Skull-Team wieder in Hamburg gelandet. Bis auf einen kleinen Radsturz von U23-Weltmeister Marc Weber, der seit diesem Monat die Mannschaft verstärkt, sind alle unversehrt aus dem Trainingslager zurückgekehrt. „Zum Glück hat Marc nur ein paar Abschürfungen davongetragen und konnte weiter am Training teilnehmen“, so Schwarzrock.

In den nächsten Wochen trainiert die Mannschaft am Stützpunkt Hamburg/Ratezburg, bevor es dann am 4. Dezember ins nächste Trainingslager nach Avis (Portugal) geht.

Aktuell bereitet sich ein Großteil des Frauen-Skull-Teams ebenfalls auf Lanzarote vor. Ein Nachbericht hierzu folgt.