14. Okt. 2008 | Fachressort Leistungssport | von Oliver Palme, Pressesprecher

Berliner RC gewinnt den Männer-Achter, Crefelder RC die meisten Titel

Die Deutschen Sprint- und Großbootmeisterschaften fanden im nordhessischen Eschwege auf dem Werratalsee statt. Die Großbootmeisterschaften über die olympische 2000m Distanz wurden am Samstag ausgetragen, hier wurden insgesamt in zehn Bootsklassen die Meistertitel vergeben. Starke Leistungen lieferten dabei im Frauen-Doppelzweier Carina Bär und Katrin Reinert ab, die für die Heilbronner RG Schwaben den Meistertitel errudern konnten. Eine enge Auseinandersetzung gab es auch im Frauen-Doppelvierer, den der Mainzer RV nach hartem Bord-an-Bord Kampf mit Hamburg gewinnen konnte. Im Männer-Doppelzweier gewann die RG Wiking Berlin mit Jakob Groß und Stefan Massanz, in der Klasse der Leichtgewichte konnte sich der Crefelder RC mit Moritz Koch und Christoph Schregel erwartungsgemäß über den Meistertitel freuen.  Höhepunkt der Großbootmeisterschaften war aber ohne Zweifel der Männer-Achter, der mit einem vollen Feld über die sehr gute Regattastrecke in Eschwege ging. Nach anfänglicher Führung des Crefelder RC waren es die erfahrenen Ruderer der Crew vom Berliner RC und des Hamburger und Germania RC, die auf der zweiten Streckenhälfte mächtig aufkamen. Herzschlagfinale dann auf Höhe der Tribüne, dass das Boot vom Traditionsverein aus Berlin letztlich mit knapp einem Bugkasten für sich verbuchen konnte. Olaf Beckmann, Jonas Schützeberg, Anton Braun, Johannes-Maria Galandi, Markus Kuffner, Lars-Hendrik Lübbert, Eric Knittel, Robert Sens und  Steuermann Martin Sauer tragen sich damit für den Berliner RC in die Annalen des DRV ein. Die Siegerehrungen wurden von DRV-Vorsitzenden Siegfried Kaidel vorgenommen, das abschließende Achterrennen vom neuen Cheftrainer Hartmut Buschbacher im Motorboot begleitet. In der Vereinswertung um den Dr. Oskar Ruperti Preis konnte sich der Crefelder RC mit dem letzten Rennen vor den gleichauf liegenden Germanen aus Hamburg und Frankfurt positionieren. Auch neben der Regattastrecke überzeugte der Verein aus Krefeld mit einer beeindruckenden Organisation und bester Stimmung.

Am Samstag konnten dann nach den Meisterschaftsrennen über die olympische Distanz auf der Kurzstrecke über 350m sehr attraktive Rennen auf dem Werratalsee beobachtet werden. In den Finals am Sonntag gaben etliche Olympiastarter im Vereinsboot ihr Stelldichein und mussten feststellen, dass auf der Sprintdistanz auch weniger trainierte Athleten eine Chance haben. Teilweise waren die Rennen so eng, dass der Betrachter erst durch das Schiedsgericht die Einläufe bestätigt sah. So lagen im Männer-Einer hinter dem deutlichen Sieger Benjamin Scholz aus Aschaffenburg fünf Ruderer innerhalb einer halben Sekunde. Das Glück war in dem Fall bei Fokke Beckmann (Silber) und Jan Jedamski (Bronze), die hier ihren Bug knapp in Front schieben konnten. Ähnlich spannend der Einlauf im Männer-Doppelzweier, den der Wilhelmshavener Ruderclub mit Darg Ingber und Florian Maaß gewinnen konnte. Hier kamen alle Boote innerhalb einer halben Länge ins Ziel, Silber holten sich Peter Faber und Christopher Scholze von der RG Speyer vor dem Flörsheimer RV mit Herzog/ Kraft. Im Männer-Doppelvierer holte sich die Frankfurter RG Germania, wie auch im Mixed-Doppelvierer die Goldmedaille mit wenigen Zehnteln Vorsprung. Deutlich  dagegen gestaltete Silke Günther im Frauen-Einer, Frauen-Doppelzweier mit Stephanie Primus und im Frauen-Doppelvierer für die RG Wetzlar ihre Rennen. Die erfahrene Ruderin holte den Hattrick und wird ihre Karriere mit der Sprintmeisterschaft beenden. Auch mit Robert Sens und Lenka Wech beendeten zwei sehr erfolgreiche Ruderer des DRV in Eschwege ihre Karriere. Wogegen Wech die Medaille verwehrt blieb, konnte sich Robert Sens auch im abschließenden Männer-Achter mit der Bronzemedaille im härtesten Feld aller Zeiten freuen. Sechs Boote innerhalb einer Länge und der Meistertitel verdient an den Crefelder RC, der Münster knapp auf den Silberrang verdrängte. Das sind die Fakten, doch das Rennen werden die Zuschauer nicht so schnell vergessen. Die Siegerehrungen nahmen der stellvertrende DRV-Vorsitzende Wolfgang David und DRV-Ehrenvorsitzender Helmut Griep vor. 

Insgesamt bleibt nach den Finals festzuhalten, dass sich das Niveau auf der Sprintstrecke wieder einmal gesteigert hat und die zahlreichen Zuschauer ein sehr attraktives Event geboten bekamen. Unterstützt durch die gewohnt professionell agierenden Regattasprecher Michael Hein und Arne Simann organisierte der Kasseler Regattaverein und der Eschweger Ruderverein unter Führung von Regattaleiter Torsten Gorski eine tolle Meisterschaft. Die Strecke, das Angebot auf dem Regattaplatz und die Organisation konnte voll überzeugen. Das Format der Sprintmeisterschaft über 350m sollte nach dieser Regatta auf jeden Fall in den nächsten Jahr weitergeführt werden, auch im Männer-Achter wurde den Zuschauern in Eschwege ein faszinierendes Rennen über die olympische Distanz präsentiert.