08. Nov. 2017 | Nationalmannschaft | von Bundespolizeisportschule Kienbaum / RTHC Bayer Leverkusen e.V.

Die Karriere nach der Karriere

Gregor Hauffe und Toni Seifert wurden von Bundesinnenminister Thomas de Maizière mit dem Silbernen Lorbeerblatt ausgezeichnet.
Gregor Hauffe erhält das Silberne Lorbeerblatt. Foto: BMI
Gruppenbild der 45 geehrten Athletinnen und Athleten mit Bundesminister de Maizière und DOSB-Präsident Alfons Hörmann. Foto: BMI
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Gregor Hauffe und Toni Seifert mit dem Silbernen Lorbeerblatt ausgezeichnet

Längst hat Gregor Hauffe das Kapitel Spitzensport abgeschlossen. „Mit der Zieldurchfahrt bei den Olympischen Spielen 2012 bin ich zum Breitensportler geworden“, blickt er zurück. Vor gut fünf Jahren startete der dreifache Ruder-Weltmeister aus Wanne-Eickel im Berufsleben durch und hat mittlerweile sogar ein Studium für den gehobenen Polizeivollzugsdienst aufgenommen. Dem Rudern fühlt er sich noch immer verbunden und berät auch von der Bundespolizei geförderte Nachwuchsathleten. Umso erfreulicher, dass ihm dieser Tage noch eine späte Ehrung für seine sportlichen Leistungen zuteil wurde.

"Leistungssportgedanke immer gelebt"
Im Frühjahr erfuhr Polizeimeister Gregor Hauffe von einem Mitarbeiter des Deutschen Ruder-Verbandes (DRV), dass er möglicherweise von Bundespräsident Steinmeier das Silberne Lorbeerblatt verliehen bekommt. Das Ungewöhnliche daran: Hauffe hat sich schon vor Jahren aus dem aktiven Spitzensport zurückgezogen. Seither sorgt er im Herzen des Ruhrgebiets bei der Bundespolizeiinspektion Dortmund für Recht und Ordnung, läuft Streife mit den Kollegen der Dienstgruppe D. Der Beruf macht ihm Spaß, gerade erst hat er seine Ernennung zum Beamten auf Lebenszeit erhalten und strebt nun die Laufbahn im gehobenen Dienst an. "Ich habe den Leistungssportgedanken immer gelebt und auch auf andere Lebensbereiche übertragen. Stets das Beste herausholen, das ist mein Motto", begründet er seine Zielstrebigkeit.

Eigentlich stand der gebürtige Magdeburger schon 2012 auf der Vorschlagsliste für die höchste Auszeichnung, die Deutschland an seine Sportler zu vergeben hat. Doch ausgerechnet im Olympiajahr verlor er nach drei Weltmeistertiteln in den Jahren 2009, 2010 und 2011 seinen Sitz im siegreichen Deutschland-Achter. Zu viele Ruderer waren noch erfolgreicher und so ging Hauffe damals mit seinem sechsten Platz im Vierer „ohne“ leer aus.

Frühzeitig die Weichen für eine Karriere nach der Karriere gestellt
Sein Sportlerschicksal, den Ruder-Olymp knapp nicht erklommen zu haben, trug Gregor Hauffe stets mit Fassung - wohl auch, weil er - seinem Leitsatz folgend - frühzeitig die Weichen für eine Karriere nach der Karriere gestellt hat. Parallel zu seiner sportlichen Laufbahn begann er 2009 eine Ausbildung zum Polizeivollzugsbeamten bei der Bundespolizeisportschule Kienbaum und schloss diese im Frühjahr 2014 erfolgreich ab.

Anfang November war es so weit. In Berlin nahm Gregor Hauffe aus den Händen seines obersten Dienstherrn, Innenminister Thomas de Maizière, dem auch das Sport-Ressort unterstellt ist, das Silberne Lorbeerblatt entgegen. Im Namen aller 45 geehrten Athletinnen und Athleten hielt der Bundespolizist dann auch die Dankesrede - mit im Publikum: seine Frau Annina, selbst zweifache Olympiateilnehmerin, und der fast dreijährige Sohn Joris. Die späte Ehrung für seine großartige Laufbahn erfüllt den Familienvater sichtlich mit Stolz. "Die Sportförderung der Bundespolizei hat mir über Jahre den Rücken gestärkt und das Vertrauen geschenkt, dass ich brauchte, um meine sportliche Leistung auf den Höhepunkt zu bringen", bedankte er sich bei seinem Arbeitgeber.

Ganz abgeschlossen mit dem Rudern hat der 35-Jährige ohnehin nicht: In seinem Stammverein, dem RV „Emscher“ Wanne-Eickel, engagiert er sich weiterhin, wovon auch Nachwuchsathleten wie Polizeimeisteranwärter René Stüven profitieren. All das lässt den sympathischen Ruderriesen zu einem wertvollen Werbebotschafter für die Duale Karriere bei der Bundespolizei werden.

Auch Seifert ausgezeichnet
Ebenfalls mit dem Silbernen Lorbeerblatt ausgzeichnet wurde Hauffes Bootskollege Toni Seifert. Während Hauffe nach den Spielen 2012 seine Karriere beendete, ruderte Seifert noch zwei Jahre international weiter und erreichte im Vierer ohne Steuermann bei den Europameisterschaften 2013 eine Bronzemedaille und 2014 einen fünften Platz.
In dieser Zeit führte er als erfahrenster Athlet im Boot junge Nachwuchstalente an die Weltspitze heran, die heute zum Kader des Deutschlandachters gehören und mit Olympia-Silber und WM-Gold dekoriert sind.

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