28. Febr. 2017 | Jugend | von Deutsche Ruderjugend

Ein Urgestein rudert zu neuen Revieren

Diese Ordner wird Annegret Gabriel wohl vorerst nicht so schnell vermissen.

40 Jahr‘ – wunderbar

 

Dies ist nicht das Alter der Frau, um die es heute geht, auch wenn man dies meinen könnte. Es sind die Dienstjahre bei der Deutschen Ruderjugend auf die es wert sind, heute einmal zurück zu blicken.

 

Es heißt Abschied nehmen von einem stets zuverlässigen, hilfsbereiten, liebevollen und treuen Menschen.

 

Annegret Gabriel

 

DRJ:                       So war er doch immer in weiter Ferne und auf einmal ist er da. Der Ruhestand. Kannst du dich noch an deinen 1. Tag bei der DRJ erinnern, liebe Annegret?

 

Annegret:           Ja, es war der 03.05.1976, ein Montag und der zweite Geburtstag unserer Tochter. Zur Begrüßung hatte ich einen großen Maikäfer aus Schokolade auf meinem Schreibtisch.

 

DRJ:                      Sehr passend. Wir bist du denn damals überhaupt zum DRV gekommen?

 

Annegret:           Nach meiner Ausbildung zur Drogistin habe ich eine Fortbildung zur Steno-/Phono-Kontoristin (so hieß das damals) absolviert und bin durch einen Hinweis des Arbeitsamtes auf die freie Stelle aufmerksam geworden.

 

DRJ:                       Was für ein Glück für uns. Was waren denn die größten (Ver-)Änderungen in deiner Zeit bei der DRJ für dich persönlich?

 

Annegret:           Neben der Digitalisierung der Arbeitswelt die Einstellung auf neue Jugendsekretäre bzw. die neue Jugendsekretärin. Es war und ist mir immer wichtig, dass die Arbeit im Jugendsekretariat für die rudernde Jugend reibungslos funktioniert.

 

DRJ:                       Und dies ist dir in der Tat bestens gelungen. Ein großer Respekt und Dank sei dir an dieser Stelle gebührt. Wie viele JugendsekretärInnen und Vorsitzende durften schon mit dir zusammen arbeiten?

 

Annegret:           Es waren drei Jugendsekretäre, eine Jugendsekretärin und acht Vorsitzende.

 

DRJ:                       Was fällt dir als Erstes ein wenn du an die DRJ/den DRV denkst?

 

Annegret:           Ich denke an die ruderbegeisterten Menschen und freue mich darüber, dass sie sich in vielfältiger Weise rund um ihr Hobby engagieren.

 

DRJ:                       Das ist wohl wahr. Ohne sie, wären viele Projekte nicht realisierbar. Nun würden wir gern einen deiner besten/erlebnisreichsten/witzigsten Momente bei der DRJ aus dir heraus kitzeln. Was bleibt dir noch heute im Kopf hängen?

 

Annegret:           Im Laufe der Jahre hat es, wie überall im Leben, Höhen und Tiefen gegeben. Rückblickend sind mir da doch einige im Nachhinein als lustig einzustufende Fehler unterlaufen. So habe ich zum Beispiel einmal einen Simultan-Austausch kurzer Hand in einen Simulanten-Austausch umgewandelt – und den Austragungsort für einen Jugendrudertag von Oberwesel nach Oberesel verlegt.

 

DRJ:                       Mit deiner sympathischen, herzlichen und wohlwollenden Ausdrucksweise kannst du eben alles umsetzen und das Unmögliche möglich machen. Das haben wir alle immer sehr an dir geschätzt. Was meinst du, wirst du am Meisten vermissen?

 

Annegret:           Das kann ich im Moment noch nicht sagen.

 

DRJ:                      Was möchtest du, dank deiner Erfahrungen, den Kindern/Jugendlichen/Rudis/der DRJ mit auf den Weg geben?

 

Annegret:           Denkt immer positiv, steckt nicht den Kopf in den Sand, sondern stellt euch den Herausforderungen, wahrt die Toleranz und setzt euch für eure Mitmenschen ein.

 

DRJ:                       Worauf freust du dich am Meisten – was wirst du als Rentnerin als erstes tun?

 

Annegret:           Dass ich jetzt mehr für die Familie da sein kann. Hoffentlich lässt sich das auch  umsetzen, da RentnerInnen ja bekanntlich wenig Zeit haben. Nach den geplanten Aufräumarbeiten zu Hause werden mein Mann und ich uns verstärkt mit dem Lernen der spanischen Sprache beschäftigen und mal öfter mit dem Fahrrad unterwegs sein, damit wir nicht einrosten. Und wer weiß – vielleicht ergibt sich nach den langen Jahren des Ruderns am Schreibtisch doch mal die Gelegenheit, mich im Ruderboot auszuprobieren …

 

DRJ:                      „Nach den langen Jahren des Ruderns am Schreibtisch“ – besser kann man deine Dienstzeit nicht ausdrücken. Viele Kilometer hast du hinter dich gebracht, Kind und Kegel in Bewegung gesetzt, um das ein oder andere Projekt umzusetzen und stets hast du deine Haltung bewahrt und bist dir treu geblieben. Schon Franz Kafka erkannte „Jeder, der sich die Fähigkeit erhält, Schönes zu erkennen, wird nie alt werden.“ – so auch du. Allzeit positiv gestimmt, da kann man sich nur eine große Scheibe von abschneiden.

 

„Es ist fast gar nicht in Worte auszudrücken, was Annegret für die DRJ bedeutet. Über 40 Jahre ist sie dem Rudersport treu geblieben, hat somit die größten Veränderungen im DRV miterlebt und die DRJ mit zu dem gemacht, was sie heute ist. Im Namen des gesamten Vorstandes möchte ich mich bei dir bedanken, Annegret“, so Marc Brinkhoff, Vorsitzender der Deutschen Ruderjugend.

 

Annegret Gabriel hinterlässt große Fußstapfen. Das gesamte Präsidium, der Vorstand der Ruderjugend, die Geschäftsstelle und alle Ruderkameraden und Ruderkameradinnen bedanken sich bei dir und wünschen dir alles Liebe und Gute für deinen doch so wohlverdienten Ruhestand. Wir werden dich stets in guter Erinnerung behalten und freuen uns, dich nochmal auf der einen oder anderen Ruderveranstaltung antreffen zu dürfen. Vielleicht ja sogar im Ruderboot … das wär doch wunderbar.