22. März 2017 | Verband | von Deutscher Ruderverband

rudersport-Chefredakteur Thomas Kosinski im Interview

Thomas Kosinski verpasst dem rudersport seine eigene Handschrift.

Im März ist die dritte Ausgabe des rudersports erschienen. Es ist die erste Ausgabe, die die Handschrift des neuen Chefredakteurs Thomas Kosinksi trägt und die wird seitens des Verbands sehr positiv bewertet. Doch wer ist Thomas Kosinski eigentlich, was sind seine Ziele und wo sieht er die Schwerpunkte des Magazins – all das haben wir den gebürtigen Hannoveraner gefragt. 

Herr Kosinski, Anfang des Jahres haben Sie die Position des Chefredakteurs übernommen. Was hat Sie dazu bewogen?
Ich bin Sportjournalist und Ruderer. Was kann es da schöneres geben, als verantwortlich für ein Magazin zu sein, das sich rund um den Rudersport dreht?

Was haben Sie beruflich vorher gemacht?
Eigentlich bin ich gelernter Sport- und Geschichtslehrer, doch in der Schule habe ich nur während des Referendariats gearbeitet. Ich bin früh in den Journalismus gewechselt und habe für die Süddeutsche Zeitung, die FAZ und für den SPIEGEL geschrieben. Dann war ich viele Jahre bei SPORTS, dem Hochglanzmagazin von Gruner + Jahr. Danach ging es zum tennis MAGAZIN, das ich 15 Jahre geleitet habe.

Welche Ziele haben Sie sich mit rudersport gesetzt?
Ich wünsche mir, dass sich jeder freut, wenn das neue Heft erscheint und gern darin liest und blättert.

Wo werden zukünftig die Schwerpunkte des Magazins liegen?
In der aktuellen Ausgabe 3 lassen sich schon einige Änderungen erkennen: Das Heft hat sowohl neue Inhalte wie auch eine neue Struktur bekommen. Es gibt jetzt Rubriken für den Regattasport, für Training und Ausrüstung, Wanderrudern sowie für die Vereinsszene. Neu ist das Format „Historie“ - in unserem Sport gibt es großartige Geschichten zu erzählen und echte Ruderhelden zu würdigen – das passiert dort. Aber auch Gegenwart und Zukunft interessiert uns. In der aktuellen Ausgabe widmet sich rudersport zum Beispiel dem Thema Leistungssportreform – ein dickes Brett, das da gebohrt wird und das viele interessante Facetten hat.

Wie sieht Ihr Arbeitsalltag aus?
Es ist wie immer: nämlich mehr Arbeit als man glaubt. Aber es macht riesigen Spaß in die Ruder-Community einzutauchen und ganz unterschiedliche Personen zu treffen: Topsportler, Trainer, Offizielle, Ruderverrückte, Legenden und ganz normale Vereinssportler. Das Engagement ist in diesem Sport generell außerordentlich hoch. Ruderer sind Teamplayer und sehr zuverlässig. Das erleichtert auch mir die Arbeit.

Sie wohnen in Hamburg, der Verlag ist in Stuttgart. Funktioniert das?
Technisch ist so ein Splitting heutzutage kein Problem mehr. Menschlich ist es natürlich schade, dass ich nicht direkt beim Team sitze. Aber Hamburg ist mein Lebensmittelpunkt und Hamburg hat wunderbare Ruderreviere; die Alster, die Elbe, die Bille. Außerdem rudert meine Frau auch und wir sitzen regelmäßig im Zweier. Wie sollte das sonst gehen?

Wo sehen Sie den Rudersport in den kommenden Jahren?
Wenn Sie den rudersport mit dem kleinen „r“ meinen, dann sehe ich ihn als schöne und wertige Ergänzung zu rudern.de. Auf der Website schnelle und zuverlässige Informationen, im Magazin mehr Hintergrund, mehr Emotion, mehr Lesestoff. Wenn Sie den Rudersport mit dem großen „R“ meinen, dann wünsche ich mir, dass unsere Sportart weiterhin so erfolgreich im Spitzensport bleibt. Denn nur mit unseren Zugpferden werden wir wahrgenommen und können unseren Platz zwischen den vielen anderen Sportarten behaupten. Und ich wünsche mir, dass die Verantwortlichen im Rudersport mehr erkennen als jetzt, welch großes Potenzial im Rudern als Freizeit- und Breitensport liegt. Viele Menschen kommen erst im Alter von 30 oder 40 Jahren in Kontakt mit dem Sport und wollen Rudern als Lebensqualität und Natursport erleben.

Wie steht es um Ihr eigenes Rudern? Sind Sie mit sich zufrieden?
Never ever! Ich habe während des Sportstudiums mit dem Rudern begonnen, war aber auch einige Jahre leicht abtrünnig und habe sowohl Fußball als auch Tennis gespielt. Seit einigen Jahren arbeite ich an meiner Rudertechnik, da gibt es immer etwas zu verbessern. So bleibt man demütig gegenüber den großartigen Leistungen unserer Topsportler.