20. März 2017 | Verband | von Katharina von Kodolitsch

Verbandsunterstützung bei Ehrenamtsförderung

Gehört die Gewinnung und Bindung von Ehrenamtlichen aktuell zu den gravierendsten Problemen der Vereinsentwicklung? Diese Frage wird oft mit ja beantwortet. Umfragen zeigen aber, dass das Engagement im Ehrenamt einen hohen Stellenwert hat und hohes Ansehen in Politik und Gesellschaft genießt.

Im Freiwilligensurvey 2014 des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend steigt die Kurve für die Anzahl der Freiwilligen im Sport stetig an. Daher spielt eine systematische Ehrenamtsförderung eine immer wichtigere Rolle und so wurde seitens der Führungsakademie des DOSBs zwei Tage das Seminar „Verbände unterstützen Vereine bei der Ehrenamtsförderung“ angeboten.

Erarbeitung von Modellen und Herausforderungen des "typischen" Vereins
Teilnehmer des Seminars waren Vertreter verschiedener Fachverbände und Landessportbünde. Angefangen mit der Diskussion, was die einzelnen Teilnehmer mit dem Begriff der Ehrenamtsförderung verbinden bis hin zu Strategien, wie ein Verband die Vereine bei der Ehrenamtsförderung unterstützen kann, wurde das Thema ausführlich betrachtet. Es wurden Modelle und Herausforderungen des "typischen Vereins" erarbeitet und vorgestellt. Schnell wurde klar, dass der Bereich der Engagementsförderung zwar über alle Verbände hinweg bekannt ist und bearbeitet wird, die Lösungen aber sehr speziell auf den einzelnen Verein betrachtet werden müssen.

Die Rolle des Freiwilligenkoordinators
Hilfestellungen, die zwar in einem Mehrspartenverein funktionieren können, bringen wenig in einem Club mit 80 Mitgliedern. Auch die geografischen Gegebenheiten - ob der Verein auf dem Land oder in der Stadt liegt oder ob es einen oder mehrere Vereine in der gleichen Sportart gibt - haben eine Bedeutung. Seitens des DOSB wurde die Einführung eines Freiwilligenkoordinators vorgestellt. Die Teilnehmer überlegten sich, wie die Rolle eines Freiwilligenkoordinators aussehen könnte, was für eine Persönlichkeit ideal wäre, was für Aufgaben er haben und wie ein Support durch den Verband aussehen könnte.

Über die Bereiche hinweg gab es große Unsicherheiten und unterschiedliche Ansichten, wie diese Herausforderung gemeistert werden kann. Der Deutsche Basketballbund hat nach anfänglichen Startschwierigkeiten gute Erfahrungen mit der Einführung von Engagementsberatern gemacht. Inwieweit sich das auf Rudervereine übertragen lässt, ist zum aktuellen Zeitpunkt schwer zu beantworten. Sicher ist aber, dass die gesonderte Betrachtung der Ehrenamtsförderung vielen Vereinen in ihrer Entwicklung und Planung hilft, sich zukunftssicher aufzustellen und Freiwillige zu rekrutieren bzw. sie im Amt zu halten.

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