11. Dez. 2018 | Verband | von Judith Garbe

Sieger des Vereinspreises 2018 – Bernkasteler Ruderverein 1874 e.V.

Katharina von Kodolitsch überreichte Thomas Ruf vom Bernkasteler Ruderverein den Scheck über 2.000 Euro.

Die Ausschreibung des diesjährigen Vereinspreises stand im Fokus von „Mitgliedergewinnung“. Eine Vielzahl an Vereinen hat sich beteiligt und zum Teil sehr erfolgsversprechende Konzepte eingereicht. „Vielen Dank an alle teilnehmenden Vereine. Die Entscheidung ist uns aufgrund der sehr unterschiedlichen, aber sehr vielversprechenden Konzepte wirklich nicht leicht gefallen“, so Katharina von Kodolitsch, Fachressortvorsitzende Vereinsentwicklung und Verbandsservice und diesjährige Jury-Leiterin. Mit in der Jury saßen der stellvertretende Vorsitzende der Ruderjugend Achim Eckmann und als Sieger des letzten Vereinspreises Axel Eimers, Vorsitzender der Ruder- und Tennisgesellschaft Wesel. Anhand des ausgeschriebenen Kriterienkataloges wurden die Konzepte den Sommer über überprüft und bewertet. Die Top-6 wurden auf der Eröffnungsfeier des 64. Deutschen Rudertages Anfang November in Münster vorgestellt. Das beste Konzept wurde mit 2.000,- EUR, der Zweitplatzierte mit 1.500,- EUR sowie der Bronzegewinner mit 1.000,- EUR ausgezeichnet. Auch die Plätze vier bis sechs erhielten jeweils eine Prämie von 500,- EUR.

Für alle, die in Münster nicht dabei sein könnten, stellen wir nun die Plätze sechs bis eins vor. Nach dem Neuköllner Ruderclub Berlin e.V., der RG Speyer, der Ruderriege der Turngemeine Berlin 1848 e.V., dem Ruder-Club Schieder am Emmerstausee von 1985 e.V. und der Rüdersdorfer RV Kalkberge e.V. folgt nun der Sieger, der Bernkasteler Ruderverein 1874 e.V.

Neues Konzept bringt Verein in Erfolgsspur
Der Verein ist in einer ländlich gelegenen Kleinstadt in Rheinland-Pfalz mit nicht einmal 7.000 Einwohnern beheimatet. Die Mitglieder kommen aus umliegenden Ortschaften und nehmen dafür bis zu 40 km Anfahrtsweg in Kauf.

Nachdem bis zum Jahr 2013 die Mitgliederzahlen stagniert bzw. gesunken sind, entschied sich der Verein, eine neue Richtung einzuschlagen. Neben der Zielgruppenausrichtung und Durchführung von Projekten begann man, Investitionen in Bootshaus, Schwimmsteg, Vereinsgelände und Bootsmaterial zu tätigen. Seitdem kommen alle auf ihre Kosten - vom Schüler über den Breiten- und Leistungssportler bis hin zu Wiedereinsteiger sowie geistig/körperlich behinderten Menschen (Teilkonzept UNIFIED Rudern). Insgesamt acht Trainer und fachspezifisch ausgebildete Übungsleiter gewährleisten den Trainingsbetrieb. Hinsichtlich des Projektes UNIFIED Rudern werden die Aktiven durch die Übungsleiter an den Sport herangeführt. In zum Teil gemischten Sportgruppen wird ein Gemeinschaftsgefühl vermittelt, auch durch Aktionen außerhalb des Sports. Dazu zählen der Besuch von Kletter- oder Eissporthallen, Wanderungen, Weihnachtsmarktbesuche, Kulturveranstaltungen sowie gemeinsame Arbeiten im Bootshaus.

Durch erfolgreiche Kooperationen mit Schulen, Hochschulen, Firmen und einem anderen Verein herrscht im Bootshaus deutlich mehr Betrieb und die Mitgliederzahl steigt jährlich. Ein professioneller Internetauftritt, regelmäßige Vereinsnachrichten per Newsletter und die Nutzung sozialer Medien haben dem Verein ebenfalls geholfen.

„Das breite, zielgruppenspezfische Sportangebot des Bernkasteler Rudervereins hat uns als Jury überzeugt. Innerhalb kürzester Zeit hat der Verein sein Konzept komplett umgestellt und es trotz der zum Teil schwierigen infrastrukturellen Bedingungen geschafft, immer mehr Mitglieder aller Alters-, Leistungs- und Inklusionsklassen an den Verein zu binden“, erklärt Katharina von Kodolitsch.

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