10. Juli 2018 | Wettkampfsport | von adh/Dr. Sören Dannhauer

Spannung pur bei der 71. DHM Rudern in Brandenburg

Julius Peschel (Mitte) siegte im Männer-Einer vor Christian von Warburg (links).

Volle Startfelder und spannende Entscheidungen bot die durch die Universität Potsdam und den Havel-Regatta-Verein von 1920 e.V. ausgerichtete 71. Deutsche Hochschulmeisterschaft Rudern (DHM) auf dem Brandenburger Beetzsee. Die Novice- und Challenge-Rennen für die studentischen Ruder-Einsteiger sorgten für emotionale Momente und hauchdünne Entscheidungen, wie im Challenge Einer der Frauen, in dem sich die TU Dresden mit Elisabeth Lowke mit nur 0,02 Sekunden den Sieg sicherte. Die Meisterschaftsrennen boten starken Sport, in dem sich auch der ein oder andere Top-Athlet der im Kampf um die Titel und die Nominierungen zur Hochschul-Europameisterschaft 2019 der studentischen Konkurrenz geschlagen geben musste.

Für Julius Peschel, adh-Sportler des Jahres 2012 und Universiade-Sieger 2013 in Kazan, ließ der Wettkampfkalender erstmals einen Start bei der DHM zu. „Eine super Veranstaltung, ich bin positiv beeindruckt. Die Mischung vom Ruderneuling bis zu den Spitzenathleten sorgt für eine tolle Stimmung auf und neben dem Wasser“, lobte der Student der Uni Frankfurt. Sportlich setzte sich der frühere Sieger der Studentenweltmeister von 2012 gegen den diesjährigen Starter bei der Studentenweltmeisterschaft, Christian von Warburg (HAW Hamburg), im Männer-Einer durch. Im Frauen-Einer gab es das erwartete Duell der Uni Wuppertal mit der Uni Münster, bei dem Laura Kampmann (Wuppertal) gegen die amtierende Hochschul-Europameisterin Luisa Neerschulte das bessere Ende für sich hatte. Die Siegernadeln in den Leichtgewichts-Einern holten sich Sina Schäfer (Uni Würzburg) und Malte Hein (Uni Kiel).

Einen weiteren Sieg feierte Hein für die WG Kiel im Leichtgewichts-Doppelzweier. In der offenen Klasse verteidigte die WG Hannover den Titel aus 2017. Im Zweier-ohne der Männer siegten souverän Henning Sprossmann und Julius Wagner (WG Bochum), die die studentischen Titelkämpfe in die Vorbereitung der Ende Juli stattfindenden U23-Weltmeisterschaft integrierten. Nur acht Tage vor ihrem Start bei der EUG in Coimbra sicherte sich die WG Gießen den Sieg im Zweier-ohne der Damen. Den Sieg im Leichtgewichts-Doppelzweier der Frauen erruderte die WG Karlsruhe, im offenen Frauen-Doppelzweier verteidigte die Uni Duisburg-Essen ihren Titel.

Tolle Felder in den Novice-Rennen – Zwei neue Bootsklassen im Challenge Bereich
Beeindruckende Bilder boten die Novice-Rennen mit den großen Startfeldern der Gigboote. Im Mixed-Vierer mit Steuermann setzte sich die WG Hamburg im 31-Boote-Feld hauchdünn vor der HS Bremerhaven durch, in der Männerkonkurrenz siegte die WG Münster, der Frauen-Vierer ging klar an die Uni Marburg. „Das sind beeindruckende Bilder, wenn man sieht wie eng in den großen Feldern um Zehntelsekunden und die Platzierungen gekämpft wird“, zeigte sich adh-Generalsekretär Christoph Fischer begeistert.

In den Challenge-Konkurrenzen für die fortgeschrittenen Einsteiger, die bereits im Rennboot rudern, gab es mit zwei Einern erstmals Kleinboote auf der DHM. Neben dem knappsten Sieg des Tages durch die Uni Dresden (s.o.) bei den Frauen ging der erste Sieg der Männer an Roland Gosda von der TU Hamburg-Harburg. Im Doppelvierer der Frauen siegte die WG Hamburg ebenso wie im Vierer-mit der Männer, der den letztjährigen Titelträger der RWTH Aachen distanzierte. Der Mixed-Doppelvierer ging souverän an die WG Bremen. Die Gesamtwertung über alle Novice- und Challenge-Rennen gewann damit erstmals die WG Hamburg um Obfrau Inken Halupczok.

Spannende Titelkämpfe in den Mannschaftsbooten – Karlsruhe entthront Aachen
Der Vierer-ohne der Frauen war eine klare Angelegenheit für die Renngemeinschaft der Uni Leipzig/Uni Münster/Uni Gießen von Trainer Thomas Kleinfeldt. Im Achter ging der Sieg jedoch klar an die Senkrechtstarter der WG Erlangen-Nürnberg um Ruth Hotop und Hedwig Stegmann. Im Mixed-Achter wiederum startet die WG Bremen offensiv in das Rennen und rettet den Vorsprung vor Karlsruhe und Leipzig über die Ziellinie.

Bei den Männern ließen die diesjährigen EUG-Starter der WG Karlsruhe nichts anbrennen und verteidigten ihren Titel im Vierer-ohne. Der starke Auftritt der Badener wurde vom Sieg im Männer-Achter gekrönt. Sieben Siegen in Folge hatte die RWTH Aachen gefeiert, bevor sich die WG Karlsruhe 2018 den Titel holte. Als kleiner Trost konnten die Seriensieger aus dem West aber im Sprintachter den Spieß umdrehen und noch einen DHM-Titel bejubeln.

Im Mixed-Doppelvierer war der Sieg eine klare Angelegenheit für die Uni Duisburg-Essen um Olympiaruderin Mareike Adams. Im Frauen-Doppelvierer sorgten die Leichtgewichte der WG Würzburg für eine Überraschung, die sich in der offenen Klasse mit 0,15 Sekunden knapp gegen die EUG-Starter der WG Erlangen-Nürnberg durchsetzten. Auch im Männerdoppelvierer müssen sich die diesjährigen EUG-Starter mit der Vizemeisterschaft begnügen. Der Titel ging an die WG Stuttgart/HAW Hamburg um den WUC-Starter Christian von Warburg.

In der Gesamtwertung der 71. Deutschen Hochschulmeisterschaft Rudern siegte mit riesigem Vorsprung das Team der Wettkampfgemeinschaft Karlsruhe.

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