08. Juli 2019 | Nationalmannschaft | von Judith Garbe

Henley - Zeidler ist Champion of the Diamonds

Oliver Zeidler ist der neue "Champion of the diamonds". Foto: Henley Royal Regatta

Besser hätte die Premiere von Oliver Zeidler bei der Henley Royal Regatta nicht laufen können. Der Münchner hat das gestrige Finale des „The Diamond Challenge Sculls“ gegen den Niederländer Krommenhoek mit fünf Bootslängen Vorsprung gewonnen.

Die königliche Regatta blickt auf eine lange Tradition zurück. Seit 1839 findet die Veranstaltung jährlich statt – zunächst nur über zwei Tage, heute sind es fünf. Zahlreiche Zuschauer sorgen entlang der 2.112 m langen Strecke für eine atemberaubende Atmosphäre. Jeweils zwei Boote treten immer gegeneinander an – mehr Platz bietet die Themse an der Stelle nicht.

„Die Regatta in Henley war einfach von der Art her absolut umwerfend. Tag für Tag kamen immer mehr Leute an die Strecke, um die Rennen zu verfolgen und einfach das Event zu feiern. So wurde man die gesamten 2.112 m durch Anfeuerung über die Strecke getragen“, zeigt sich Zeidler begeistert.

Aufgrund der vielen Wellen - verursacht durch die Motor- und Partyboote auf dem Fluss - sowie der Gegenströmung, gegen die die Sportler ankämpfen müssen, sind die Bedingungen keineswegs einfach. „Zudem ist die Strecke länger als die normalen 2000 m, die wir gewohnt sind. Aber jedes Rennen hat trotz der Anstrengungen einfach durch die Atmosphäre, der großen Geschichte hinter jedem Event der einzelnen Bootsklassen und der Stadt, die vollkommen im Ruderfieber war, extrem viel Spaß gemacht“, so der 23-Jährige. „Das härteste Rennen war das Halbfinale, in dem ich gegen den WM-Vierten von 2018, den Briten Harry Leask, angetreten bin. Der rudert für den Leander Club in London und kennt die Strecke dadurch natürlich um einiges besser. Dennoch konnte ich die zweitschnellste Zeit aller Zeiten im Einer fahren, nur drei Sekunden am 30-jährigen Rekord vorbei - auch weil ich hinten raus nicht mehr alles geben musste, um mich fürs Finale zu qualifizieren“, erklärt der amtierende Europameister. „Am Ende konnte ich jedes Rennen und besonders das Finale gut kontrollieren. Über den Sieg habe ich mich sehr gefreut." 

Wer das Rennen verpasst hat, kann es sich hier noch einmal anschauen.

Neben Zeidler waren auch zahlreiche weitere deutsche Teams am Start. Alle Ergebnisse dazu gibt es hier