26. Febr. 2019 | Verband | von Judith Garbe

Konstruktive Sitzung von Länderrat und Präsidium

Länderrat und Präsidium tagten in der Ruderakademie in Ratzeburg.

Am Sonntagmorgen kamen Präsidium und Länderrat in der Ruderakademie Ratzeburg zu ihrer 44. gemeinsamen Sitzung zusammen. Nach der Begrüßung durch DRV Vorsitzenden Siegfried Kaidel und Torsten Gorski, Sprecher der Ländervertreter, wurden im Rahmen einer Feedbackrunde zunächst die Ergebnisse der Klausurtagung vom Vortag diskutiert. Der allgemeine Tenor war sehr positiv. Nun gilt es, die ausgearbeiteten Themen zeitnah und nachhaltig anzugehen und Fortschritte öffentlich zu kommunizieren. Hier wird Katharina von Kodolitsch, Ressortvorsitzende Verbandsservice und Vereinsservice, federführend agieren.

Transparente Kommunikation im Bereich Finanzen
Im Anschluss wurde ausführlich über das Thema Finanzen gesprochen. Dag Danzglock, stellvertretender Vorsitzender und für diesen Bereich im Vorstand verantwortlich, stellte zu Beginn klar, dass man hinsichtlich des Finanzberichtes im Rahmen des Rudertages 2018 einen Fehler gemacht habe. „Wir hätten den Bericht im Vorfeld verschicken müssen. Vor dem nächsten Rudertag 2020 wird dies auf jeden Fall das Vorgehen sein.“ Es folgte eine Übersicht der Finanzen für das Jahr 2018. „Wir bewegen uns immer in dem vorgeschrieben Budgetrahmen und versuchen, wenn möglich, in bestimmten Bereichen Kosten einzusparen“, erklärt Danzglock, der eine enge Haushaltskontrolle für notwendig hält.

Hinsichtlich der finanziellen Lage im Bereich Leistungssport bezog Sportdirektor Mario Woldt Stellung. Von den vom BMI kommunizierten 70 Millionen Euro kommen bei den 28 Sommersportverbänden tatsächlich nur 2,5 Millionen Euro an. „70 Millionen Euro klingt erstmal gut, aber wirklich viel kommt für uns da am Ende nicht bei rum“, so Woldt. „Für 2018/19 rechnen wir zwar mit einem kleinen Aufwuchs, allerdings deckt sich dies nicht mit unserer eingereichten Planung. Insgesamt beträgt diese Differenz rund zwei Millionen. Dies hat zur Folge, dass wir insbesondere die Nachwuchsmaßnahmen wie auch notwendige Anschaffungen in die Grundförderung verschieben beziehungsweise ersatzlos streichen müssen“, so Woldt. Um dies zu verhindern, hat sich der Verband erneut an das BMI gewandt und um weitere Gespräche gebeten.

Da zukünftig höhere Kosten für Dopingkontrollen der NADA anfallen werden, wurde geprüft, ob man diese aus dem außerordentlichen Haushalt finanzieren kann. Leider erfolglos - die Verbände müssen die Kosten weiterhin aus ihren Mitgliedsbeiträgen selbst tragen.
Der Länderrat bedankte sich für die transparente Kommunikation und lobte die solide Haushaltsführung.  

Es gab aber auch erfreuliche Nachrichten aus dem Leistungssport. In den Bereichen Pararudern, Stützpunktleitung und Servicepersonal wird es zeitnah Personalzuwachs geben.

Bundeswettbewerb muss neue Wege einschlagen     
Das Thema Bundeswettbewerb wurde in den vergangenen Wochen vermehrt öffentlich diskutiert, da sich die Ausrichtersuche in diesem Jahr extrem schwierig gestaltet. Das Wettkampfformat ist für viele Ausrichter hinsichtlich Zeitraum (Donnerstag bis Sonntag) und Teilnehmerzahl (1.400 Athleten und Betreuer) nicht mehr zu stemmen. Deshalb gilt es nun, über mögliche neue Wege dieser Veranstaltung nachzudenken. Diesbezüglich trifft sich die Deutsche Ruderjugend im März mit den Landesruderjugenden. „Interessenten können sich jederzeit mit Fragen an uns wenden“, so der Vorsitzende der DRJ, Marc Hildebrandt.

Vorgabe zur Formulierung einer genderneutralen Satzung
Aus aktuellem Anlass wurde auch das Thema Gemeinnützigkeit von Frauen- und Männervereinen diskutiert. Werner Glowik, Vorsitzender des LRV Hamburg, berichtete, dass sich in einem gemeinsamen Gespräch mit dem Hamburger Senat und den Finanzbehörden sowie in Abstimmung mit dem Bundesfinanzministerium darauf geeinigt wurde, dass eine Satzung genderneutral formuliert werden muss, um einem Entzug der Gemeinnützigkeit entgegenzuwirken. Die Finanzbehörden setzen ein Urteil des Bundesfinanzhofes um und haben keinen politischen Spielraum.

Beirat Leistungssport ist komplett
Auf dem Rudertag in Münster wurde entschieden, Sportdirektor Mario Woldt einen Beirat Leistungssport zur Seite zu stellen. Mit Thorsten Jüterbock (Ruder-Club Tegel 1886 e.V.), Christoph Lüke (Crefelder Ruder-Club 1883 e.V.) und Klaus Scheerschmidt (Celler Ruderverein) wurden in Münster bereits drei Vereinsvertreter gewählt. Steffen Planer (Länderrat), Jochen Kühner (Ruderjugend) sowie Britta Oppelt und Stephan Krüger (Athletenvertretung), die auf Vorschlag der Aktivensprecher berufen wurden, komplettieren zukünftig diesen Beirat.

Weitere Berufungen gab es für die neuen Arbeitskreise Digitalisierung und Coastal Rowing sowie die Fachressorts Wettkampf und Ruderreviere, Umwelt und Technik.

Weichen sind gestellt
„Wir haben heute in sehr angenehmer Atmosphäre sehr konstruktiv diskutiert und konnten alle im Raum stehenden Fragen klären. Die Weichen für einen erfolgreichen gemeinsamen Weg bis zum nächsten Rudertag 2020 und darüber hinaus sind gestellt“, zeigt sich der DRV-Vorsitzendes Siegfried Kaidel zufrieden.

Die nächste gemeinsame Sitzung findet im Februar kommenden Jahres im Rahmen der Klausurtagung statt.