28. Dez. 2003 | von Cora Zillich

DRV geht als Weltcup-Führender in den 2. BearingPoint Ruder-Weltcup in München

Am kommenden Wochenende, 20.-22. Juni 2003, trifft sich die gesammelte Weltruderelite auf der Olympiaregattastrecke in München-Oberschleissheim zum zweiten der drei BearingPoint Ruder Weltcups.

Knapp 600 Ruderer aus 40 Nationen, einschließlich 28 Medaillengewinner der Olympischen Spiele in Sydney, werden in München an den Start gehen. Der Gastgeber Deutschland stellt dabei mit 88 Athleten die größte Mannschaft. Die Finalrennen der olympischen Bootsklassen finden am Sonntag, 22. Juni 2003 zwischen 10:10 (Frauen-Einer) und 13:15 (Männer-Achter) Uhr statt.

Der Deutsche Ruderverband (DRV) liegt nach dem ersten BearingPoint Weltcup in Mailand im Mai in der Gesamtwertung in Führung und will nun in München seinen Vorsprung auf die anderen Nationen weiter ausbauen. Gelang dies in Mailand bereits mit einer reduzierten Auswahl an Mannschaften, ist der DRV in heimatlichen Gefilden ? abgesehen vom Frauen-Einer ? mit seinen stärksten Mannschaften in allen olympischen und einem Großteil der nichtolympischen Bootsgattungen am Start. In München gilt es die starken Auftritte beim ersten Worldcup in Mailand zu bestätigen, Erfahrungen neuer Mannschaften weiter auszubauen sowie den internationalen Vergleich vor allem in den Mannschaften zu suchen, die in Mailand nicht am Start waren.

Dazu zählt z.B. das Weltmeister-Boot des Männer-Doppelvierers mit Robert Sens, Stephan Volkert, Marco Geissler mit Neubesetzung André Willms aus dem letztjährigen Doppelzweier. Mit dem Vizeweltmeister aus Polen, der beim Weltcup in Mailand und auf der internationalen Regatta in Essen bereits gewinnen und einen sehr starken Eindruck hinterlassen konnte, ist in München ein Gegner am Start, der eine aussagekräftige Standortbestimmung für den deutschen Männer-Doppelvierer ermöglicht.

Nach seinem siegreichen Start in die BearingPoint Weltcupserie in Mailand, wird auch Marcel Hacker im Einer auf seiner Trainingsstrecke die Chance nutzen, weitere Rennerfahrung zu sammeln und sich mit seinen altbekannten Gegner und WM-Finalisten des letzten Jahres aus Norwegen, Slowenien und Tschechien zu messen. Trotz der starken internationalen Verfolger geht Marcel Hacker in München als klarer Favorit an den Start.

Zu den Stars beim Weltcup in München zählt zweifelsohne Kathrin Boron. Mit neuer Partnerin Britta Oppelt, startete das Duo nach dem gesundheitlichen Ausfall bei der internationalen Hügel-Regatta in Essen beim Weltcup in Mailand mit einem zweiten Platz hinter den Russinen (WM 2.) in die internationale Rennserie. In Abwesenheit von den Russinnen, soll in München weiter Wettkampferfahrung gesammelt werden gegen starke Boote aus Ungarn und Weissrussland.

Gleiches gilt für den Frauen-Doppelvierer von Bundestrainerin Jutta Lau, der nach einem Fotofinish in Mailand gegen die Ukraine in München vor heimischer Kulisse in gleicher Besetzung an den Start gehen wollte. Aufgrund des krankheitbedingten Ausfalls von Marita Scholz wird die Potsdamerin Christiane Huth ins Team rücken und gemeinsam mit ihren Teamkolleginnen Kerstin El-Qalqili, Manuela Lutze und Peggy Waleska die internationale Konkurrenz in München testen.

Seine z.Zt. starke und in Mailand bereits präsentierte Form wird auch der Deutschland-Achter in München unter Beweis stellen. Von besonderem Interesse dabei die Begegnung mit dem neu formierten Achter der Briten und dem umbesetzten Achter aus Kroatien, der in Mailand dritter werden konnte.

Im Männer Vierer-ohne geht der Show-down zwischen den Athleten des Leistungs-zentrums Dortmund Bernd Heidicker, Philipp Stüer, Paul Dienstbach und Sebastian Thormann und dem britischen Vizeweltmeister in eine weitere Runde. In einem starken Feld gilt es auch in München vor allem die psychologischen Vorteile ihres Sieges in Mailand gegen den starke Konkurrenten aus Großbritannien auszunutzen und die z.Zt. positive Bilanz dieses Duells weiter für sich auszubauen.

Erstmals beim Weltcup in diesem Jahr am Start ? die Frauen-Riemenmannschaft des DRV?s. Im Frauen-Achter ist in München zwar nur ein drei Boote Feld am Start, aber mit dem Weltmeister USA eine willkommene Messlatte zur Standortbestimmung für die deutschen Riemenfrauen von Bundestrainer Ralf Holtmeyer.

Auch in den weiteren olympischen Bootsgattungen wie dem Männer-Doppelzweier mit den Hallensern Andreas Hajek und seinem neuen Partner Christian Schreiber, dem Leichtgewichts-Männer-doppelzweier mit Ingo Euler und Manuel Brehmer sowie dem bereits in Mailand siegreichen Leichtgewichts-Frauendoppelzweier mit Marie-Louise Dräger und Claudia Blasberg schickt der DRV seine derzeitigen hochkarätigen National-mannschafts-kandidaten in München an den Start. Die Rennen im Männer Zweier-ohne und Leichtgewichts Vierer-ohne werden zudem noch zur internationalen Standort-bestimmung und weiteren Selektion der deutschen Mannschaften genutzt werden.

In den nichtolympischen Bootsgattungen ist der DRV in sieben von zehn Bootsgattungen mit vielversprechenden Mannschaften am Start, die ein attraktives Regattaprogramm auf der Olympia-Regattastrecke von 1972 abrunden und bei insgesamt starker und hochkarätiger deutscher Beteiligung spannende Rennen vor heimischer Kulisse erwarten lassen.

Auch für das Organisationsteam um Bernd Schuhmacher ist die Weltcup-Regatta sehr wichtig. Hier kann man sich noch einmal von der besten Seite zeigen, denn auf den Weltmeisterschaften Ende August in Mailand wird zwischen dem französischen Aiguebelette und eben München der WM Ort 2007 bestimmt. Für München nach der olympischen Regatta 1972, den Weltmeisterschaften der Senioren (1981) und der Junioren (1994) wäre dies eine weitere internationale Meisterschaft.

Nähere Informationen zu Meldeergebnis, Zeitplan, Anfahrtsskizze etc. finden Sie unter http://www.regatta.de

Zeitplan:
Weltcup-Rennen (olympische Bootsklassen) Finale, Sonntag, 22.06.2003: W 1x 10:00; M 1x 10:15 ; W 2- 10:30 ; M 2- 10:45 ; W 2x 11:00 ; M 2x 11:15 ; M 4- 11:30 ; LW 2x 11:45 ; LM 2x 12:00 ; LM 4- 12:15 ; W 4x 12:30 ; M 4x 12:45 ; W 8+ 13:00 ; M 8+ 13:15

Rennen außerhalb der Weltcup-Wertung (nichtolympische Bootsklassen) W 4- Saturday 10:44; LW 1x 09:10 ; LM 1x 09:20 ; LM 8+ Saturday 11:19 ; LM 2- 09:30 ; LW 4x 09:40 ; LM 4x 09:50