28. Dez. 2003 | von Cora Zillich

Weltelite des Rudersports trifft sich zum Saisonauftakt am 17./18. Mai 2003 in Essen

Zum 92. Mail richtet der Essener Ruder-Regattaverein (ERRV) am 17./18. Mai 2003 die Internationale Hügelregatta auf dem Baldeneysee in Essen aus. Alle zwei Jahre trifft sich die Weltelite des Rudersports zum Saisonauftakt in Essen, wo in diesem Jahr mehr als 1.800 Ruderinnen und Ruderer aus 22 Nationen an den Start gehen.

Auch der Deutsche Ruderverband (DRV) präsentiert sich dort erstmals in dieser Saison mit seiner kompletten Flotte. Die Finalläufe beginnen auf dem Baldeneysee sowohl Samstag als auch Sonntag um 13 Uhr, die Finale der olympischen Bootsklassen finden von 14.20 Uhr (Frauen Doppelzweier) bis 16.30 Uhr (Männer Achter) statt. Am Sonntag, 18. Mai 2003 lädt der Veranstalter gemeinsam mit dem DRV und den Sponsoren zu einer Pressekonferenz um 13.30 Uhr im Clubhaus des ETUF-Essen im Zielbereich ein.
In dieser vorolympischen Saison wird es bei den Weltmeisterschaften Ende August in Mailand in den einzelnen Bootsklassen um die Olympiaqualifikation gehen. Die Regatta in Essen gilt als erster wichtiger Prüfstein und Testregatta für die Zusammenstellung der Nationalmannschaften vor Beginn der Worldcupserie in Mailand, München und Luzern Ende des Monats und auf dem Weg zur WM. Dementsprechend hochkarätig ist das internationale Starterfeld.

Die Bearing Point Challenge im Einer ist eines der Highlights von Essen ? sowohl aus deutscher als auch internationaler Sicht. Denn abgesehen von Altmeister Vaclav Chalupa gehen in Essen alle WM-Finalisten des letzten Jahres an den Start. Weltmeister Marcel Hacker meldete sich bereits vor zwei Wochen auf dem DRV-Frühtest mit einem deutlichen Sieg in die Saison 2003 zurück und zählt sicher zu den Favoriten, neben Tufte (NOR) und Cop (SLO).

Auch der amtierende Weltmeister im Männer-Doppelvierer mit Robert Sens, Stephan Volkert, Marco Geisler und in Neubesetzung zu letztem Jahr mit André Willms wird in Essen am Start sein. Im Männer-Doppelzweier dagegen will Bundestrainer Lothar Trawiel neue Kombinationen testen. Ein aussagekräftiger Maßstab ist hier mit den in Essen an den Start gehenden Weltmeistern aus Ungarn vorgegeben.

Im Frauen-Skullbereich tritt Erfolgsbundestrainerin Jutta Lau mit ihrem gesamten Kader in allen Bootsklassen an, um die schlagkräftigsten Kombinationen zu testen. Neben Katrin Rutschow-Stomporowski, die im Frauen-Einer zum ersten Mal in diesem Jahr international an den Start geht, dürfte sich das Interesse auf das internationale Comeback von Kathrin Boron richten. Deutschlands erfolgreichste Skullerin, die an beiden Regattatagen jeweils mit wechselnden Partnerinnen an den Start geht, hat Athen fest im Blick. Ebenso am Start die amtierenden Weltmeisterinnen im Doppelvierer Peggy Waleska, Maritha Scholz, Manuela Lutze und Kerstin El-Qalqili, die in Essen ein hochkarätiges Feld letztjähriger WM-Finalisten erwartet.

Ein weiterer Höhepunkt in Essen ist das Männer-Achter Rennen. Im Anschluss an die offizielle Teampräsentation des ?Deutschland-Achters? am Donnerstag, den 15. Mai 2003 in Dortmund, ist für Essen der erste Start der Mannschaft in diesem Jahr geplant. Anders als vor vier Jahren, als man die Olympiaqualifikation verpasste, ist es klares Ziel von Bundestrainer Dieter Grahn, sich in diesem Jahr für die Spiele in Athen zu qualifizieren. In Essen schickt auch er seinen gesamten Kader an den Start und wird alle Bootsklassen besetzen ? wobei die Priorität auf dem Achter und dem Vierer-ohne liegen wird.

Letzterer und Weltmeister in dieser Bootsgattung mit Bernd Heidicker, Philipp Stuer, Paul Dienstbach und Sebastian Thormann, wird in Essen herausgefordert von den Weltmeister im Leichtgewichts Vierer-ohne aus Dänemark sowie Vierern der britischen Nationalmannschaft.

Desweiteren verspricht im Männer-Riemenbereich der Zweier-ohne eine hochklassige deutsche Auseinandersetzung zu werden. Hier streiten mindestens drei deutsche Boote um die Fahrkarten für den ersten Weltcup und die WM in Mailand. Ike Landvoigt und Jan Herzog sind nach ihrem Trainingsaufenthalt in Australien erstmals am Start und müssen sich gegen die Weltmeister im Zweier-mit Lars Krisch, Andreas Werner sowie den Hannoveraner Tobias Kühne und Jan Westphalen beweisen.

Auch der Frauen-Achter von Bundestrainer Ralf Holtmeyer setzt in Essen auf einen erfolgreichen Saisonstart auf dem Weg zur Olympiaqualifikation, die für die Spiele 2000 in Sydney verpasst wurde. Mit dem rumänischen Frauen-Achter als Gegner ist Essen eine erste Standortbestimmung für das deutsche Frauenriementeam, das hier ebenfalls nach der offiziellen Teampräsentation am 15. Mai zum ersten Mal neu formiert an den Start geht. Im Frauen Zweier-ohne wird Ralf Holtemeyer die Essener Regatta für einige Testkombinationen zur weiteren Mannschaftsbildung nutzen.

Den olympischen Leichtgewichtsbootsklassen dienen die Regattatage in Essen ebenfalls zur nationalen und internationalen Standortbestimmung. Im Leichtgewichtsdoppelzweier der Männer geht die Kombination von 2001 und damit die zwei stärksten Einerfahrer aus dem DRV-Frühtest Ingo Euler und Manuel Brehmer an den Start. Gleiches bei den ?leichten? Frauen. Hier wird die Vizeweltmeisterin des vergangenen Jahres Claudia Blasberg mit der zweitplazierten des DRV-Frühtest Marie-Louise Dräger in den Doppelzweier steigen.

Mit Spannung ist zudem der Leichtgewichts Vierer-ohne der Männer zu erwarten. Nach überraschenden Ergebnissen beim DRV-Frühtest wird Essen eine wichtige Station für die antretenden Mannschaften auf dem weiteren Selektionsweg sein. Hier messen sich fünf deutsche Boote im internationalen Starterfeld, einschließlich des letztjährigen deutschen WM-Fünften sowie zwei Vierern aus dem Vizeweltmeisterboot des Leichtgewichts-Achters 2002.

Neben allen olympischen Bootsgattungen bietet Essen auch in allen nichtolympischen sowie U23-Bootsklassen stark besetzte Starterfelder, die zwei Regattatage besten Rudersports erwarten lassen.

Krönender Abschluss der 92. Internationalen Hügelregatta ist die ?Achter-Challenge? am Sonntagnachmittag, in deren Rahmen der diesjährige Sieger des legendären Boat Races, der Oxford-Achter, mit Unterstützung des Initiativkreises Ruhrgebiet (IR) gegen eine deutsche Ruhr-Achter-Auswahl an den Start geht ? eine Aktion, um das Studentenrudern auch in Deutschland populärer zu machen.

Deutscher Ruderverband e.V.