20. Febr. 2004 | von Arno Boes

Kathrin Boron wird Mutter - und plant weiter für Olympia in Athen

Kathrin Boron, nach dem Gewinn von drei olympischen Goldmedaillen und acht Weltmeistertiteln erfolgreichste Skullerin der Welt, unterbricht ihre Ruderkarriere, weil sie im Juli ein Baby erwartet.

„Ich bin glücklich und freue mich auf mein erstes Kind“, so ihr Kommentar. Vater ist Sven Ueck, gleichfalls erfolgreicher Leistungsruderer, mit dem Boron seit einigen Jahren zusammenlebt.

Kathrin wird bei den Ruder-Weltmeisterschaften vom 15. – 22. September in Sevilla (Spanien) ihren Titel im Doppelzweier damit nicht verteidigen können.

„Im Jahr 2003 werde ich aber wieder angreifen und bei den Olympischen Spielen 2004 in Athen versuchen, die vierte Goldmedaille zu gewinnen.“ gibt sich die Athletin optimistisch bei der Frage nach der Fortsetzung der Karriere.

Ekaterina Karsten aus Weissrußland, zweimalige Olympiasiegerin im Einer, legte 1998 ebenfalls eine Baby-Pause ein, um dann in den folgenden Jahren wieder Weltmeisterin und Olympiasiegerin in Sydney zu werden.

Bundestrainerin Jutta Lau hat gemeinsam mit Kathrins Hausarzt einen Trainingsplan entwickelt. Boron dazu: „Ich darf täglich trainieren, ohne den geliebten Rudersport würde mir viel Lebensfreude fehlen.“

„Auch wir freuen uns auf das Baby. Natürlich unterstützen wir Kathrin weiter und werden sie als Gast zu den Weltmeisterschaften nach Sevilla einladen.“, so der Kommentar von Hubertus Schröder, Direktor beim Sponsor Deutscher Herold, dem offiziellen Versicherer der deutschen Olympia-Mannschaft.

DRV-Sportdirektor Michael Müller: „Wir respektieren die persönliche Lebensplanung unserer Top-Athleten. Kathrin hat den Zeitpunkt selber gewählt, denn in diesem Jahr haben wir quasi eine „normale“ Weltmeisterschaft. Wenn es 2003 um die Qualifikationsplätze für Olympia geht, hoffen wir auf die Rückkehr einer neu motivierten Kathrin Boron in die Nationalmannschaft.“

Manager Dr. Jürgen Schröder schmunzelnd: „Kathrin ist wie immer zuverlässig, nun sorgt sie auch noch für den Rudernachwuchs.“