20. Juli 2005 | Hochschule | von Arne Simann

Alle „Neune“ aus Niedersachsen „rudern“ zur Europameisterschaft

Mit gemischten Erwartungen reisen jetzt neun Hannoveraner Ruderinnen der Universität ins walisische Cardiff. Denn am Wochenende findet dort die Erstausgabe der EUC, der European University Championships, statt. Die besten Universitäten Europas schicken ihre Landesmeister auf die "Insel", um die Besten auf der 1500-Meter-Strecke zu ermitteln. Und von der Uni bzw. Angaria Hannover zieht ein ganzer Frauenachter für den Allgemeinen Deutschen Hochschulsportverband (ADH) nach Großbritannien, um die Stadt Hannover würdig zu vertreten und um die wichtige Relation zwischen akademischer Ausbildung und Hochleistungs-Teamsport bzw. ihrer Synergieeffekte zu verdeutlichen. Und mit der 26jährigen Geographie-Studentin Elke Hipler sitzt eine echte Spitzenruderin und Olympionikin aus dem Achterfinale von Athen auf der Taktgeberposition der Schlagfrau. Der Olympia-Fünften stärken Maike Buschmann, Daniela Gorr, Renate Fuchs, Baukje Dobberstein, Svenja Schultz, Meike Buck und Randi Franke den Rücken. Angefeuert und gesteuert werden die wilden Acht von der Leine dabei von ihrer Steuerfrau, der Denkerin und Lenkerin des Rennens. Die 1,60 m kleine 25jährige WiWi-Studentin ist dann die Größte, die Regisseurin im Niedersachsen-Boot und hat das Sagen an Bord. Die 55kg leichte Steuerfrau wird ihre Achter-Mädels dann als rechte hand des Trainers lautstark und aggressiv zu einer möglichst guten Platzierung soufflieren. "Da diese EM-Regatta ein Novum ist können wir unsere Gegnerinnen schwierig einschätzen. Damit werden wir uns jedoch auch nicht zu sehr beschäftigen, sondern unser Bestes geben und dann sehen, wie weit wir bei dem internationalen Schlagabtausch kommen", gibt sich die Vize-Weltmeisterin Elke Hipler von Angaria Hannover optimistisch. Optimale Betreuung erfahren die sportlichen Frauen durch den sportlichen Leiter Uwe Maerz, der selbst schon einmal Weltmeister im Leichtgewichts-Achter gewesen ist. Der 35jährige Hannoveraner Lehrer und Rudertrainer wird seinen Mädels sicherlich noch den einen oder anderen Trick verraten. Zudem hat Hannover gleich zwei heiße Eisen im Feuer, denn der Vierer mit Hipler, Gorr, Buschmann und Fuchs hat sich weiterhin als Deutscher Hochschulmeister für den Start im Doppelvierer qualifiziert und dazu am vergangenen Wochenende bei der offenen DM in Salzgitter die Bronzemedaille gewonnen. Die Universität und die Stadt Hannover dürfen also gespannt sein, wie gut sich "ihre" Ruderinnen in West-Britannien verkaufen und den Namen Hannovers nach Europa tragen.