Ruderwelt blickt nach Asien – Flotte des Deutschen Ruderverbandes bei Ruder-Weltmeisterschaften 2005 in Gifu, Japan vom 30.08. - 04.09.2005 am Start
Die diesjährigen Weltmeisterschaften des Weltruderverbandes FISA werden in Gifu, Japan vom 30. August bis 04. September 2005 ausgetragen. Ein Jahr nach den olympischen Spielen steht damit der erste WM-Test für die neue Olympiade an. Über 800 Athleten in 319 Mannschaften aus 56 Nationen haben die Reise nach Japan angetreten. Dort werden die Weltmeistertitel in den 23 traditionellen Bootsklassen ausgefahren. Die Finalrennen finden am 03. und 04. September 2005 statt. Darüber hinaus stehen drei Handicap Bootsgattungen auf dem Programm, die am 02. und 03. September ihre Weltmeister bestimmen.
Ursprünglich sollten die Weltmeisterschaften bereits am 28. August 2005 beginnen. Nach aktuellen Wetterprognosen wird jedoch vom 25. - 27. August ein Taifun in Gifu erwartet. Als Konsequenz hat das Organisationskomitee und der Weltruderverband FISA heute eine Verschiebung der Vorläufe auf den 30. August beschlossen. FISA informiert täglich im Internet unter www.worldrowing.com .
Es ist das erste Mal seit den Olympischen Spielen in Tokio 1964, dass eine internationale Ruderveranstaltung in Japan stattfindet und die ersten Ruder-Weltmeisterschaften in Asien überhaupt. Der Deutsche Ruderverband (DRV) hat 20 Mannschaften nach Japan entsendet. Neben den USA mit 21 Mannschaften, Italien mit 19 und Großbritannien mit 18 stellt der DRV damit eines der größten Nationalteams. Der erstmalig gewählte asiatische WM-Austragungsort ermöglicht zudem den Leistungsvergleich mit einer Vielzahl von asiatischen Nationen. Das Gastgeberland Japan ist allein mit 15 Mannschaften am Start. Kein Vergleich wird allerdings mit dem Olympiagastgeberland 2008 China möglich sein. China hat seine Teilnahme aufgrund der zeitnah stattfindenden nationalen Titelkämpfe abgesagt.
Olympia 2008 ist auch die Zielsetzung für alle Verbände. Im Jahr nach Olympia werden die Weichen für die nächsten Olympischen Spiele gestellt. Die nacholympische Saison bietet auch die Gelegenheit zum Wechseln, Testen und Neuformieren von Mannschaften. Auch der DRV hat die bisherige Saison für neue Mannschaftskonstellationen genutzt, nachdem einige Leistungsträger nach Athen zurückgetreten waren. In Japan präsentiert sich eine verjüngte Mannschaft, die sich durch die Kombination erfahrener Athleten mit jungen, nachkommenden Athleten, z. T. noch der U23-Klasse angehörend, auszeichnet.
Besonders im Blick dabei der Frauen-Skullbereich. Hier konnten in Athen vier Medaillen gewonnen werden. In Japan präsentiert sich nach dem Ausscheiden einiger Athletinnen ein neues Team. In Gifu geht dieses in dieser Form erstmalig an den Start. Erst nach dem Weltcup in Luzern hat Bundestrainerin Jutta Lau die Boote neu formiert. In den Doppelvierer zurückgekehrt ist Kathrin Boron, wo sie hinter ihrer 16 Jahre jüngeren Vereinsgefährtin und Schlagfrau Stephanie Schiller auf Position zwei sitzt. Dahinter folgen die Berlinerinnen Susanne Schmidt und Britta Oppelt. Letztere wurde in Athen Olympiazweite im Doppelzweier mit Peggy Waleska (Dresden), die in Gifu im Einer am Start ist. Susanne Schmidt wechselte als Olympiafünfte im Achter vom Riemen- in den Skullbereich.
Veränderungen gab es auch im Männer-Riemen Bereich. Hier haben krankheitsbedingt im Männer Vierer- mit Steuermann sowie im Männer Vierer ohne Steuermann Änderungen stattgefunden. Mit Urs Käufer (Ulm) und Falk Müller (Hamm) wurden zwei junge Athleten nach nominiert und in die Mannschaften integriert, die erst Anfang August U23-Vizeweltmeister im Vierer-ohne werden konnten. Unverändert die Formation des Deutschland-Achters seit Luzern. Als Weltcupsieger geht die Mannschaft um Schlagmann Andreas Penkner mit viel Selbstvertrauen an den Start.
Die größten Meldefelder bestehen im Männer-Einer sowie Leichtgewichts Männer-Doppelzweier. Im Männer-Einer finden sich alle großen Namen wieder. Hier ist Marcel Hacker für Deutschland am Start und tritt u.a. gegen Olympiasieger Olaf Tufte aus Norwegen sowie den tschechischen Newcomer Ondrej Synek an. Im Leichtgewichts Männer-Doppelzweier zeigt Gifu ein ähnlich hochkarätiges Starterfeld. Hier hat die neue Kombination mit Manuel Brehmer (Berlin) und Jörg Lehnigk (Ratzeburg) die Medaillenränge im Visier. Ingo Euler (Mainz), die letzten Jahre fester Bestandteil des Doppelzweiers, hat mit starken Leistungen in der Saison im Leichtgewichtseiner ebenfalls seinen Anspruch auf eine Medaille deutlich gemacht. Bei den Frauen sind im Leichtgewichts Frauen-Doppelzweier Daniela Reimer (Potsdam) und Marie-Louise Dräger (Rostock) heiße Medaillenkandidatinnen.
Bei den Frauen Riemenbooten nutzt Trainer Ralf Holtmeyer die aktuelle Saison 2005 als Aufbaujahr. Der Achter ist an fünf Positionen neu mit Athletinnen besetzt, die alle jünger als bzw. 23-Jahre alt sind. Perspektiven für die Zukunft zudem im Zweier-ohne, in dem die letztjährigen U23-Weltmeisterinnen Johann Rönfeldt (Hamburg) und Christina Gerking (Leer) antreten. Ein Finaleinzug ist hier das große Ziel.
Die Weltmeisterschaften in Japan sind die ersten nachdem das Internationale Paralympische Komitee, die Aufnahme von Handicap-Rudern in das Programm der 2008 Beijing Paralympischen Spiele verkündete. In Japan treten 15 Mannschaften mit 42 Ruderern an. Auch der DRV hat hier mit Harald Wimmer (Würzburg), Silke Tampe (Berlin), Philipp Torwesten (Berlin), Monika Tampe (Berlin) und Steuermann Jakob Limbach (Würzburg) eine schlagkräftige Mannschaft am Start.
Die genaue Besetzung aller DRV-Boote finden Sie hier . Dort sind auch die Lebensläufe und Erfolge der Nationalmannschaftsmitglieder hinterlegt. Auf den DRV-Internetseiten finden Sie zudem ab dem 30.08. die Ergebnisse der deutschen Mannschaften aus Gifu. Die Internetseiten des Weltruderverbandes FISA bieten während der Rennen Live-Ergebnisse sowie ausführliche Berichte. Einen Bilderservice von der WM bietet u.a. die Internetseite www.rowing-pics.com
Vor Ort steht Ihnen die DRV-Pressesprecherin Cora Zillich unter cora.c.zillich@web.de für Fragen zur Verfügung.
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