22. Aug. 2006 | Nationalmannschaft | von OP

Interview mit Andreas Maul, Trainer von Marcel Hacker

Das Interview mit Andreas Maul, dem Trainer von Marcel Hacker, wurde direkt nach der Bekanntgabe der Auslosung für die Halbfinals geführt. Er steht Rede und Antwort zu den technischen Neuerungen, zur Auswirkung der Operation und den Zielen für das nächste Rennen.

Marcel Hacker ist sehr schnell im Vorlauf in Führung gegangen, haben Sie mit dieser Rennentwicklung gerechnet?
Wir wussten, dass der Weltcup-Führende aus Großbritannien immer schnell startet. Aufgrund der Windbedingungen hat sich die Taktik von selbst ergeben. Die klare Führung nach 250m war so nicht zu erwarten. Die Trainingszeiten haben dies aber schon angedeutet.

Was hat sich denn genau geändert nach der Operation?
Marcel rudert flüssiger im Bewegungsablauf und etwas länger. Damit ist er auf den Teilabschnitten etwas ökonomischer unterwegs. Außerdem wurde gemeinsam mit dem Ärzteteam und einer Firma ein orthopädischer Rollsitz speziell auf Marcel angepasst. Das bringt eine bessere Sitzposition und damit einen besseren Bewegungsablauf.

Was gibt es sonst für Neuerungen?
Marcel fährt hier mit einem Wellenabweiser, der extra für die Bedingungen in Eton entwickelt wurde und natürlich auch im Hinblick auf die Olympischen Spiele Anwendung finden kann. Wir sind auf alles vorbereitet und haben gute Erfahrungen bei schwierigen Bedingungen damit gesammelt.

Die Leiste wurde vor 8 Wochen operiert, wie hat sich das auf die Vorbereitung ausgewirkt?
Gemeinsam mit dem Münchner Ärzteteam Dr. Zeilberger, Dr, Smasal und dem Chirurg Prof. Dr. Dr. Hofmann und in Absprache mit dem Sportdirektor Michael Müller haben wir in Ruhe das Training nach der Operation aufgebaut. Die nötige Ruhe hat die entsprechende Performance gebracht, Marcel ist ausgeglichener und kann somit konzentrierter seine Leistung abrufen.

Herr Maul, was sagen Sie zu den Hoffnungsläufen?
Die Bedingungen auf dem Wasser waren völlig anders, als bei den Vorläufen am Sonntag, somit ist ein Vergleich schwer möglich. Trotzdem haben sich die vermeintlichen Favoriten durchgesetzt, in Kürze wird die Setzung für das Halbfinale bekannt gegeben.

Die Setzung für das Halbfinale am Donnerstag liegt vor, was können Sie dazu sagen?
Mit Weltmeister Drysdale, den fünft- und sechstplazierten von Luzern Karonen und Vonarburg haben wir starke Leute im Feld. Auch der Viertplazierte der letzten WM Tim Maeyens aus Belgien ist im Hoffnungslauf stark gefahren, so dass ich ein enges Rennen erwarte. Eine genauere Prognose ist erst bei einer detaillierten Windvorhersage möglich, da müssen wir erst einmal abwarten.