11. Apr. 2006 | Nationalmannschaft | von Carsten Oberhagemann

Josephine Wartenberg nach Wechsel: "Ein effektives erstes Vierteljahr"

Josephine Wartenberg, die im Oktober vergangenen Jahres vom Skull-Bereich zu den Riemen-Ruderinnen wechselte, fühlt sich am Dortmunder Stützpunkt mittlerweile heimisch. Im Interview äußerte sich die 22-Jährige, die ihr Psychologie-Diplomstudium nach abgeschlossenem Vordiplom in Potsdam seit Herbst an der Ruhr-Universität in Bochum fortsetzt, zum Wechsel von Potsdam zum Stützpunkt nach Dortmund.

Wie ist dir die Umstellung vom Skullen zum Riemen-Rudern gefallen?

Josephine Wartenberg: Am Anfang bin ich erst noch viel Einer gefahren, hatte großen Respekt vor der Abhängigkeit, die das Zweier-Fahren mit sich bringt. Doch ich hatte richtig viel Glück, Nadine Schmutzler als Zweier-Partnerin zu bekommen. Dazu bin ich Ralf Holtmeyer und Trampes (Werner Nowak) sehr dankbar, dass sie sich sehr um mich bemüht haben. Mittlerweile kann ich nachvollziehen, was ich im Riemenboot mache. Das war ein effektives erstes Vierteljahr. Im Trainingslager bin ich zwei, drei Mal Einer gefahren – da dachte ich, ich hab es schon wieder verlernt.

Und wie läuft es bei euch im Zweier knapp zwei Wochen vor den Deutschen Kleinboot-Meisterschaften?

Wartenberg: Bei der Langstrecke in Leipzig hatten wir als Sechstplatzierte eine halbe Minute Rückstand auf die Sieger. Das war mein erster Wettkampf in einem Riemen-Boot und als Einstieg schon mal ganz gut und ausbaufähig. Brandenburg lassen wir jetzt mal auf uns zukommen.

Was rechnet ihr euch dort aus – und für welches Boot willst du dich qualifizieren?

Wartenberg: Auf eine Platzierung will ich mich nicht festlegen. Mein Ziel war, wieder Spaß am Rudern zu finden. In Potsdam hatte ich den zum Ende komplett verloren. Ich habe durch den extrem großen Druck, der auf einem lastete, am Ende nur noch mit der Angst im Boot gesessen, etwas falsch zu machen. Hier in Dortmund habe ich das Gefühl, alle ziehen an einem Strang und jeder steht hinter jedem. Rudern ist schließlich Mannschaftssport.
Klar will ich probieren, bei der WM in Eton dabei zu sein. In welchem Boot, muss man sehen. Wenn das nicht klappen sollte, würde ich auch gerne an der U-23-WM teilnehmen. Für mich wäre es eine tolle Sache, wenn ich die Saison mit einem schönen Erfolgserlebnis abschließen kann. Da hat man dann etwas, woraus man die Motivation für die nächste Zukunft ziehen kann.