06. Dez. 2006 | Jugend | von Carsten Schindler

Weiterbildung der Trainer und Übungsleiter in Wittenberg

Am vergangenen Wochenende organisierte der Lehrwart des Ruderverbandes Sachsen-Anhalt Steffen Planer eine informative und gelungene Veranstaltung. An beiden Tagen vertieften über 50 Teilnehmer ihr Wissen rund ums Rudern. Fast alle Rudervereine aus Sachsen-Anhalt hatten Vertreter geschickt, damit die Jugendarbeit weiter vorangetrieben werden kann.
Nach den Eröffnungsworten des Lehrwartes sowie des Landesjugendleiters Klaus Schindler teilten sich die Teilnehmer für den Samstagvormittag in drei Gruppen.
Dabei unterrichte Josef Hindricks in einer Gruppe das Thema Kommunizieren, wobei er besonders auf die unterschiedlichen Persönlichkeitstypen einging. An Hand einfacher Beispiele zeigte er, dass der Sportler als Empfänger das entscheidende Element beim Training ist und nicht der Trainer als Redner bzw. Sender. Wodurch auch deutlich wurde, wie unterschiedlich verschiedene Persönlichkeitstypen auf Mimik und Gestik reagieren.
Mit der zweiten Gruppe bewegte Dr. Hans-Ulrich Schmidt Tennisbälle. Jeder Teilnehmer musste diesen in Bewegung halten, was schon nach sehr kurzer Zeit Schweiß in jedes Gesicht trieb. Spiele, die verdeutlichen, dass nicht immer hohen Intensitäten und große Umfänge notwendig sind, um das Leistungsvermögen zu verbessern.
Ellen Lerche zeigte der dritten Gruppe, was Koordination und Körperspannung sind. Dabei stellten die meist gut trainierten Übungsleiter fest, dass vermeintlich einfache Positionen nicht über längere Zeit zu halten sind.
Nach dem Mittagsmahl erläuterte Bernd Stumpe, Trainer des Jugendmeister im männlichen und weiblichen Doppelvierer aus Magdeburg, die Rudertechnik. Mit der umfangreichen Bildersammlung vom Olympiasieger bis zum Sieger des Bundeswettbewerbs zeigte er feine und grobe technische Unterschiede und wies gleichzeitig auf mögliche Methoden zur Fehlerkorrektur hin. Mit der Gegenüberstellung des Ruderstils in den 60’er Jahren und heute verwies er auf die annährend gleiche Körperbewegung, die sich hauptsächlich durch die Verwendung moderneren Materials veränderte.
Im Ruderkasten des Ruder-Club Wittenberg ließ Andreas Kosmann, Trainer des Bundeswettbewerbszweiten Mädchendoppelvierers, drei „Jungübungsleiter“ an die Skulls, wobei er auf besondere Schwerpunkte während der Anfängerausbildung hinwies. Als wesentlichste Punkte nannte er die korrekte Ausführung der Bewegungsumkehr in der Vor- und Rücklage und erklärte, wie man diese „kindgerecht“ üben sollte.
Am Sonntagvormittag referierte der ehemalige Leistungsruderer Dr. Sven Holtschke ausführlich über die Belastung der Wirbelsäule sowie die stützenden Muskelgruppen. Anhand vieler Grafiken und einer Kunststoffwirbelsäule demonstrierte er, wie sich Überlastung, falsche Körperhaltung sowie mangelnde Muskellockerung nach dem Training auswirken könnten. Im Anschluss vertiefte Ellen Lerche das Theoretische durch Praxis, in dem sie mit einigen Teilnehmern einfache Übungen zur Stärkung und Lockerung der Stützmuskulatur machte. Ein wichtiger Punkt war dabei die kindgerechte Motivation sowie die qualitative Ausführung.
Bevor die 50 Teilnehmer nach dem Mittagessen auseinander gingen, forderte der Lehrwart Steffen Planer ein Resümee. Dabei äußerten sich alle sehr positiv über Referenten und Informationen, wobei auch über künftige Themen diskutiert wurden. Ein paar Bilder findet man unter

www.ruderjugendsachsenanhalt.de .