23. Sep 2007 | Elite | von Carsten Oberhagemann

EM-Gold für Derlien/Wech - Silber für den Frauenachter

Einmal Gold, einmal Silber: Die Medaillenausbeute des Teams Frauenachter bei den ersten Ruder-Europameisterschaften seit 1973 ließ die Athletinnen zum Abschluss einer langen Saison in Poznan noch einmal kräftig jubeln.

Allen Grund dazu hatten vor allen Maren Derlien und Lenka Wech, die mit Gold im Zweier das erste Ausrufezeichen aus deutscher Sicht setzte, der gegenüber der WM verjüngte und veränderte Frauenachter mit Silber nachlegte. „Von beiden Booten eine starke Vorstellung“, meinte Holtmeyer.

Dabei war es ein im Grunde vorprogrammiertes Zweier-Gold. Maren Derlien und Lenka Wech fuhren nach der Umbesetzung bei Konkurrent Rumänien – Doppel-Olympiasiegerin Susanu wechselte in den Achter – ein einsames Rennen. Nach 500 Metern betrug der Vorsprung schon fünfeinhalb Sekunden, nach 1000 Metern waren es fast zehn. "Da wussten wir: Es muss schon extrem viel passieren", sagte Wech.

"Rennen gegen die Zeit"

Es passiert gar nichts Ungewöhnliches, ganz im Gegenteil: Mit zwölf Sekunden Vorsprung auf Russland und den rumänischen Nachwuchs-Zweier gewannen Derlien/Wech mit einem außergewöhnlich großen Abstand. Die Endzeit von 7:18,00 Minuten nach einem „Rennen gegen die Zeit“ (Wech) war geradezu überwältigend für das erst vor zwei Wochen zusammengesetzte Duo. Denn in Relation zu anderen Bootsklassen waren sie sehr schnell unterwegs, gegenüber Einer-Europameisterin Neykova fuhren sie zum Beispiel eine knapp vier Sekunden schnellere Relationszeit.

Rumänischer Achter war eine Spur eingefahrener

Leicht auf Gold geschielt, mit Silber nach einem guten Rennen zufrieden war der Frauenachter. Sie haben alles versucht, aber letztlich war der rumänische Achter – in Originalbesetzung der WM (Zweiter) – eine Spur besser und eingefahrener. Für das Quartett aus dem WM-Vierer und die Nachwuchsathletinnen Sonja Ziegler und Katrin Reinert war es nach der WM in München und der U23-WM in Strathclyde die zweite Silbermedaille in diesem Jahr. Und für Josephine Wartenberg, Marlene Sinnig und Steuerfrau Annina Ruppel war es nach Platz fünf bei der WM mit dem Frauenachter ein versöhnliches Ende einer langen Saison. Jetzt haben sie alle vier Wochen Ruder-Pause verdient.