Großes Kämpferherz: Urban/Schmidt gewinnen Langstrecke
An Startplatz eins gesetzt, fuhren sie gleich die schnellste Zeit: Jochen Urban und Sebastian Schmidt gewannen die Sechs-Kilometer-Langstrecke in Dortmund im Zweier ohne Steuermann. Philipp Naruhn/ Florian Eichner (2.) und Ulf Siemes / Jan Tebrügge (3.) folgten auf den weiteren Plätzen.
„Bei diesen widrigen Wetterbedingungen mit böigem Wind und ordentlichem Wellengang waren heute Kämpferqualitäten gefordert. Es war erfreulich zu sehen, dass mit Urban/Schmidt eine neue Kombination gewonnen hat“, meinte Bundestrainer Dieter Grahn , der beim Zeitenstudium von Platz vier bis neun „ein breites Mittelfeld“ sah und erst danach eine „Lücke von fast einer halben Minute“ feststellte.
„Sieht nicht gut aus, ist aber noch gut genug“
„Unser Zweier hat auf Anhieb gut gepasst, gerade auch bei höheren Frequenzen“, meinte Urban, der mit „Seppo“ Schmidt, U23-Weltmeister und Vize-Europameister im ungesteuerten Vierer, ein großes Kämpferherz an den Tag legte: „Auch von schweren Bedingungen wie heute darf man sich nicht beeinflussen lassen. Das sieht nicht gut aus, ist aber noch gut genug.“ Urban, der vor seiner Zeit im Zweier mit Andreas Penkner schon Achter-Bronze bei der WM in Gifu gewann, will sich nun wieder neu orientieren: „Ich will mich – genauso wie Seppo – für den Deutschland-Achter empfehlen. Primäres Ziel ist es aber, dass ich mich für eine olympische Bootsklasse qualifiziere.“
Mit am Ende vier Sekunden setzten sich Urban/Schmidt gegenüber dem eingefahren Duo Naruhn/Eichner durch. Die beiden Hallenser versuchten auf der gesamten Strecke den Rückstand zu minimieren, aber er blieb konstant bei drei, vier Sekunden. „Dieser Abstand ist bei sechs Kilometern im Grunde genommen nichts“, sagte Eichner.
Im Winter "konsequent arbeiten"
Das drittplatzierte Duo Tebrügge/Siemes ließ auf den ersten 1.000 Metern gegenüber Schmidt/Urban ganze acht Sekunden liegen, danach lief es für die beiden Achterrecken aber zufrieden stellend. Ebenso entdeckte aber auch das Achter-Duo Bernd Heidicker und Philipp Stüer , das Sechster wurde, noch Reserven für die Wintermonate. „Die Vorbereitungszeit im Zweier hat ja gerade erst begonnen. Nun setzen wir uns technische Ziele, an denen wir konsequent arbeiten werden“, sagte Stüer.
Auf Rang vier und fünf kamen die Zweierpaarungen Gregor Hauffe / Toni Seifert und Urs Käufer / Filip Adamski aus dem Vierer ohne Steuermann. „Sie haben sich gut etabliert“, meinte Grahn, der indes „eine einzige Enttäuschung“ registrierte: Florian Mennigen und Stephan Koltzk , die bei der WM in München Bronze im gesteuerten Vierer holten, kamen mit großem Zeitrückstand nur auf Platz zwölf. „Leider hat es sie erwischt, sie tun sich zurzeit etwas schwer. Jetzt müssen wir sehen, dass wir sie wieder in die Spur bekommen“, so Grahn.
Die U23-Weltmeister im Vierer, Fokke Beckmann und Richard Schmidt , mussten ihren Zweier krankheitsbedingt abmelden.
Langstrecke Dortmund, Zweier ohne Steuermann:
1. Sebastian Schmidt / Jochen Urban (Mainer RV/Crefelder RC) 22:17 Minuten,
2. Philipp Naruhn/ Florian Eichner (Hallesche RV Böllberg/Nelson) 22:21,
3. Ulf Siemes / Jan Tebrügge (RV Oberhausen/Osnabrücker RV) 22:35,
4. Toni Seifert / Gregor Hauffe (RTHC Bayer Leverkusen) 22:41,
5. Urs Käufer / Filip Adamski (Ulmer RC Donau/Mannheimer RG Baden) 22:43,
6. Philipp Stüer / Bernd Heidicker (RV Münster/RV Emscher Wanne-Eickel) und Jörg Dießner / Matthias Flach (Dresdner RC/ORC Rostock) 22:49,
8. Sebastian Schulte / Thorsten Engelmann (RG Wiesbaden-Biebrich/RC Tegel Berlin) 22:53,
9. Kristof Wilke/ Andreas Penkner (RC Undine Radolfzell) 22:54,
10. Tobias Kühne/Jan Herzog (Hannoverscher RC 1880/RK am Wannsee Berlin) 23:17,
... 12. Florian Mennigen / Stephan Koltzk (Ratzeburger RC/RR ETuF Essen) 23:31,
13. Jan Müller/Falk Müller (RC Hamm) 23:41,
14. Andre Slavik/Steffen Buschbacher (Dresdner RV/Sportclub Berlin-Köpenick) 23:43.