40. Bundeswettbewerb für Jungen und Mädchen in Salzgitter
Der Bundeswettbewerb der Deutschen Ruderjugend, Zielwettkampf der 12- bis 14jährigen Mädchen und Jungen, war mit über 1.100 Teilnehmern die größte Nachwuchsveranstaltung im diesjährigen Regattakalender des Deutschen Ruderverbandes. Die Mischung des sportlichen Dreikampfs aus Langstreckenwettbewerb und Bundesregatta sowie dem allgemein athletischen Zusatzwettbewerb war auch in der Jubiläumsausgabe der Garant für sportliche und spannende Wettkämpfe. Alle 16 Bundesländer waren beim Bundeswettbewerb vertreten und zeigten sowohl auf- als auch neben dem Wasser hervorragende Leistungen. Mit dem Ruderclub am Salzgittersee stand der Deutschen Ruderjugend bei der Durchführung erneut ein kompetenter Partner und erfahrener Ausrichter für die Nachwuchsregatta an der Seite, der sein Können bereits mit der Durchführung des 36. Bundeswettbewerbes im Jahr 2004 unter Beweis gestellt hat und mit viel Engagement und Herzblut entscheidend zum Gelingen der Veranstaltung beitrug.
Langstreckenwettbewerb
Bei schwierigen äußeren Bedingungen galt es für die Aktiven am ersten Wettkampftag weniger die Gegner fest im Blick zu haben, sondern vor allem die ruderischen Qualitäten beim Langstreckenwettbewerb abzurufen, wobei der einfallende Seitenwind insbesondere den Einern und Dopplerzweiern nicht nur das Kurs halten erschwerte. Da ein Anruf bei einem Hamburger Meteorologen für die Mittagsstunden zunehmenden Wind prognostizierte, entschied sich das Schiedsgericht die Rennen für drei Stunden zu unterbrechen. Bis auf sehr wenige Ausnahmen erreichten in der Folge alle Kinder wohlbehalten das Ziel. Am Ende des ersten Regattatages war es dem Zeitmessteam um Uwe Stöbe aus Hamburg zu verdanken, dass die Siegerehrung zeitlich wie geplant im Stadion durchgeführt werden konnte, da die Urkunden im neuen Erscheinungsbild der Deutschen Ruderjugend trotz Zeitverzugs rechtzeitig fertig gestellt werden konnten. Eine rauschende Siegerehrung, bei der die knapp 1.200 BW-Teilnehmer zunächst mit ihren Landesfahnen, Trommeln und Gesängen ins Stadion einzogen und damit eigens für eine akustische Untermalung sorgten, schloss den ersten Wettkampftag des 40. Bundeswettbewerbs bei strahlendem Sonnenschein ab. Ebenso wie die Sonne strahlten dann auch die Augen der Sieger des Langstreckenwettbewerbs, die auch in diesem Jahr zu den bereits zur Tradition gereiften „Jungen- und Mädchenlehrgängen zur sportlichen Jugendbildung“ für die 12-/13jährigen in Berlin und für die 14-jährigen in München-Oberschleißheim eingeladen wurden. Bei den beliebten Lehrgängen wird den Kindern eine Woche lang Sport, Spaß und Spannung in einer Kombination aus Theorie und Praxis geboten. Großer Jubel brach dann auch bei den Vertretern der Ruderjugend Brandenburg aus, die sich die Langstreckenwertung vor der Ruderjugend Nordrhein Westfalen und der Ruderjugend Sachsen-Anhalt sicherten und ausgiebig freuten.
Zusatzwettbewerb
Die Nachwuchsruderer sorgten auch am Abend des 2. Wettkampftages für eine „ausverkaufte“ Tribüne im Stadion am Salzgittersee und die Organisatoren freuten sich, dass kein geringerer als der Bundesumweltminister Sigmar Gabriel als Schirmherr des 40. Bundeswettbewerbs sein Versprechen einlöste und die Siegerehrung der rund 300 Mädchen und Jungen persönlich vornahm. Getreu dem Motto „Ehre wem Ehre gebührt“ wurde er von allen Teilnehmern mit einer dreifachen Laola-Welle begrüßt und verabschiedet. Vor seiner abschließenden Rede band sich Sigmar Gabriel gekonnt und routiniert die Krawatte der Deutschen Ruderjugend um und ließ die Ruderer seine Begeisterung in seinen kurzen Ausführungen spüren. Die Überraschung des Tages und kleine Sensation des Zusatzwettbewerbs schaffte unterdessen das nördlichste Bundesland, denn die Ruderjugend Schleswig-Holstein sicherte sich erstmals und mit respektablem Vorsprung den Gesamtsieg im Zusatzwettbewerb.
Bundesregatta
Die Regattastrecke am Salzgittersee, eine der wenigen Naturstrecken mit Voll-Albanosystem in Deutschland, zeigte sich am Sonntagvormittag von ihrer besten Seite. Bei nahezu perfekten äußeren Bedingungen gingen die nach den Ergebnissen der Langstreckenrennen gesetzten Abteilungsrennen zur Bundesregatta über 1.000 Meter über die Strecke. Die Rennen boten dadurch nicht nur gut rudernde Mannschaften, sondern auch viele spannende Entscheidungen. Die engagierten Kinder mobilisierten ihre letzten Kraftreserven, so dass auf den Anlegestellen des Ruderclub am Salzgittersee beim passieren der Finalläufe großer Jubel bei den Landesverbänden aufkam, als die eigenen Boote als erste die Ziellinie überquerten. In der Pokalwertung der Bundesregatta schob sich die Ruderjugend Brandenburg vor die Ruderjugend Nordrhein-Westfalen und die Ruderjugend Sachsen-Anhalt.
Bei der abschließenden Siegerehrung herrschte diesmal gleich bei zwei Landesruderjugenden großer Jubel: Die Ruderjugend Brandenburg freute sich über ihren Sieg in der Gesamtwertung aller drei Wettbewerbe (Länderpokal) und die Bayerische Ruderjugend über die Zusage zur Ausrichtung des 41. Bundeswettbewerbs, der nunmehr 2009 in München-Oberschleißheim stattfinden wird. Als ein Novum in der Geschichte des Bundeswettbewerbs sei erwähnt, dass erstmals die Flagge der Deutschen Ruderjugend vom diesjährigen an den kommenden Ausrichter feierlich übergeben wurde.