20. Jan. 2008 | Fachressort Leistungssport | von Oliver Palme, Pressesprecher

Drei weitere Dopingverstöße im russischen Team

Australien mit Tomkins qualifiziert

Der Weltverband FISA hat am 17.01.2008 in einer Pressemitteilung bekannt gegeben, das weitere drei russische Athleten wegen eines Dopingverstoßes bestraft worden sind. Alexander Litvintchev, Evgeny Luzyanin und Ivan Podshivalov , die auf den Weltmeisterschaften 2007 im russischen Achter ruderten, sind somit rückwirkend für zwei Jahre gesperrt worden. Auch diesen drei Ruderern wurde eine verbotene Methode nachgewiesen, so dass hier ein Verstoß gegen die Dopingregularien vorliegt. Intravenöse Methoden dürfen nur aus medizinischen Gründen angewandt werden und müssen vorher gemeldet werden. Dies war in diesem Fall nicht geschehen, so dass die Athleten auch verurteilt worden sind, obwohl keine Dopingsubstanzen gefunden wurden.

Der DNA-Nachweis, dass die in Luzern gefundenen Beutel von den drei Ruderern benutzt worden waren, hatte in diesem Fall etwas länger gedauert. Damit haben die Beweise, die eine Mitarbeiterin des Hotels der Russen in Luzern an die FISA übergeben hatte, zu einer Verurteilung von sechs Ruderinnen und Ruderern aus Russland geführt. Diese Entscheidung hat nicht nur sportliche Bedeutung, da dadurch der australische Achter um James Tomkins einen direkten Quotenplatz für die Olympischen Spiele in Peking errudert hat, sondern auch ein juristisches Nachspiel. Denn momentan muss die FISA entscheiden, wie der Status des russischen Verbands überhaupt zu werten ist. Es gibt zumindest die Möglichkeit, dass der russische Verband insgesamt gesperrt wird. Denn rechnet man den Dopingfall im russischen Doppelvierer 2006 in Eton hinzu, der dem DRV-Boot noch die Bronzemedaille brachte, dann sind es nun schon sieben Fälle einer Nation in einem Jahr. Das könnte für den ambitionierten Verband eng werden. Im Sinne eines sauberen Sports könnten somit alle russischen Ruderinnen und Ruderer von der FISA insbesondere für die Olympischen Spiele gesperrt werden.