Adaptive-Events beim World Cup in München 2009
Diesmal nicht in Doppelfunktion als Sportler und Volunteer, sondern nur als Volunteer zuständig für die Adaptive-Events, konnte ich beim World Cup in München wieder hautnah mit dabei sein und das schon zum dritten Mal in Folge. Wie immer war es viel Arbeit aber auch sehr interessant. Besonders für jemanden wie mich, der diese Adaptive-Events der FISA seit 2002 als Zuschauer (Mutter), Sportler und Volunteer begleitet und selbst im Heimatverein, dem B.R.C. Hevella e.V., sich seit vielen Jahren dem Thema Handicaprudern ehrenamtlich widmet. Viele mir bekannte gehandicapte Sportler mit deren Trainer und Betreuer konnten freudig begrüßt werden, aber auch sehr viele neue Sportler waren zum ersten Mal in München mit dabei. Genau wie bei uns in Deutschland, wurden die Teams teilweise umgebildet, bzw. neu zusammengestellt. Herausragend sind die Ergebnisse der britischen Adaptives. Da in Großbritanien das Adaptiv-Rowing scheinbar hervorragend gefördert wird, konnte hier in den zwei Bootsklassen LTA4x+ (3:33.06) und TA2x ( 4:17.67) die Goldmedaille und in der Bootsklasse ASM1x die Gold- (5:06.02) und die Silbermedaille (5:14.36) gewonnen werden. Da die Briten in der Klasse ASW1x nicht gemeldet hatten, holte sich eine neue Sportlerin aus der Ukraine, Alla Lysenko, den Titel in sensationellen 5:40.72 über 1000m. Das hat mich sehr gefreut, da Alla mir schon beim Training aufgefallen war und ich diesen Sieg irgendwie schon erahnt hatte. Zweite wurde hier die Französin Nathalie Benoit in 5:59.21. Dritter im ASM 1x wurde der Ukraine Abdrii Kryvchun in 5:16.55, der ebenfalls das erste Mal mit dabei war. Daniel Sturm, der für Deutschland an den Start gehen sollte, musste leider kurzfristig abgemeldet werden. Im Finale des TA2x erruderte sich in 4:35.82 das sympatische Ehepaar aus Israel, Mary und Igor Kogan, die seit München 2007 mit dabei sind, die Bronzemedaille. Die Silbermedaille holte sich das polnische Boot in 4:20.77. Ein „Nachwuchsboot“ aus Israel kam in 4:40.56 auf Rang 5. Hier zeigt es sich, dass auch Israel immer wieder bemüht ist, neue Sportler zu den FISA-Adaptive-Events zu schicken. Leider konnte unser deutsches TA Boot aus gesundheitlichen Gründen nicht an den Start gehen. Wünschen wir Inga Orlowski baldige Genesung und viel Glück mit ihrem TA2x Partner Olaf Heine (beide Lübecker RG) bei der WM in Poznan, wo sie hoffentlich an den Start gehen können. Erfreulich war der zweite Platz unseres deutschen LTA 4+ in 3:37,79. Die zu 50% neu zusammengesetzte Mannschaft, welche von ihrem neuen Trainer Thomas Böhme gut vorbereitet wurde, kann mit diesem Ergebnis sehr zufrieden sein. So freuten sich dann auch der DRV Cheftrainer Hartmut Buschbacher und das Vorstandsmitglied des DRV, Claudia Hassmann, über die Silbermedaille von Marcus Klemp (Ribnitzer Sportverein 1919 e.V.), Martin Lossau (RC Tegel-Ort/Berlin), Susanne Lackner (RC Vilshofen e.V.), Anke Molkentin (Waginger RV) und Steuermann Arne Maury (Potsdamer RG). Wünschen wir diesem Team ebenfalls viel Glück und Erfolg für die anstehende WM in Poznan. Dritter wurde die Mannschaft aus Irland, die in 3:50.43 durchs Ziel fuhr und das erste Mal einen LTA 4+ an den Start geschickt hatte. Eine erstaunliche Leistung zeigte hier die Bugfrau, die 1000 m ohne den Einsatz der Beine ruderte, also nur Arme und Oberkörper einsetzte. Im ganzem gesehen war dieses Adaptive-Event mit insgesamt 19 Booten ein kleines aber tolles Event, sodass die leider wenigen Zuschauer trotzdem begeistert die Leistungen der Adaptives durch langanhaltenden Applaus honorierten. Finanzielle Dinge spielen u.a. in vielen Ländern eine Rolle, wieso die Teilnehmerzahl bei diesem Event so gering war. Hoffen wir, dass sich das ändern wird, denn die gehandicapten Sportler haben es allemal verdient, dass sie immer auf allen Events der FISA präsent sein dürfen, auch in der Zeit zwischen den Paralympics.