21. Juni 2009 | Elite | von Carsten Oberhagemann

Frauenachter siegt in München - Sinnig/Hartmann im Zweier top

Glücklich fielen sie sich alle die Arme: Der Frauenachter gewann dank einer starken kämpferischen Leistung vor heimischem Publikum beim Weltcup in München - und Marlene Sinnig und Kerstin Hartmann setzten sich im nationalen Vergleich durch und dürfen weiter Zweier fahren.

Der stark verjüngte Frauenachter mit Schlagfrau Nadine Schmutzler räumte geradezu das Großboot-Feld von hinten nach vorne auf. Als Fünfter nach 500 Metern lag das Team bei 1.000 Metern auf dem dritten und nach 1.500 Metern schon auf dem ersten Rang. „Wir haben super gefightet und sind alle gemeinsam und engagiert in eine Richtung gegangen“, meinte Franziska Kegebein. Und vor allem auch die jüngste im Boot, Steuerfrau Laura Schwensen (17), war überglücklich: „Ich bin total begeistert und stolz auf uns Mädels. Das haben wir super hinbekommen.“

Zweier-Duell: Drei Sekunden Vorsprung

Im Zweier kamen Marlene Sinnig und Kerstin Hartmann als Dritte des Finals drei Sekunden vor dem zweiten deutschen Zweier mit Nina Wengert und Katrin Reinert ins Ziel. Dabei ließen sich Sinnig/Hartmann auch davon nicht aus ihrem Konzept bringen, dass Wengert/Reinert das Rennen von vorne gestalteten. Erst auf den letzten 1.500 Metern schoben sich Sinnig/Hartmann vorbei an Wengert/Reinert und auch dem britischen Zweier Whitlam/Reeve, den Olympia-Sechsten von Peking.

„Auf einmal lagen die Briten neben uns. Da habe ich gerufen ‚Wir haben eine Medaille’ – und die haben wir uns im Endspurt nicht mehr nehmen lassen“, sagte Kerstin Hartmann. Beim ersten Weltcup haben Sinnig/Hartmann gleich ihre erste Medaille im Zweier gewonnen. Das erkannten auch Wengert/Reinert an, die ihre Kontrahentinnen gleich beglückwunschten. „Es war ein fairer Wettkampf. Sie waren die besseren“, meinte Kathrin Reinert.

Während Hartmann/Sinnig weiter im Zweier fahren dürfen, steigen Wengert/Reinert um in den Frauenachter. Das bestätigte Cheftrainer Hartmut Buschbacher. Er fügte hinzu: „Ich gehe davon aus, dass Sinnig/Hartmann in Luzern das gute Ergebnis bestätigen. Dann werden sie auch bei der WM in Posen im Zweier starten.“

Frauenachter, Finale: 1. Nadine Schmutzler, Christina Hennings, Ulrike Sennewald, Kerstin Naumann, Anika Kniest, Kathrin Thiem, Franziska Kegebein, Nadja Drygalla und Steuerfrau Laura Schwensen 6:27,73 Minuten, 2. China 2 6:28,27, 3. Rumänien 6:29,65, 4. China 1 6:34,90, 5. Großbritannien 6:35,30.

Zweier ohne Steuerfrau, Finale: 1. Neuseeland 7:24,58 Minuten, 2. China 1 7:24,67, 3. Kerstin Hartmann/Marlene Sinnig 7:27,74, 4. Katrin Reinert/Nina Wengert 7:30,72, 5. Großbritannien 7:31,23, 6. Großbritannien 2 7:35,67.