Runde Sache: Der 19. Kettwiger Herbst-Cup
Fast 1.000 Athleten in den Disziplinen Rudern und Drachenboot erlebten beim Herbst-Cup wie gewohnt ein Wochenende voll Anstrengung, Spannung und - nicht zuletzt und für einige vor allem - Erfolg und Party.
Die etwas geringere Meldezahl im Vergleich zum Vorjahr muß vorrangig den Herbstferien zugeschrieben werden, denn dieses Wochenende lag mitten darin, so daß gerade die "Fun-Sportler" diesmal im Urlaub weilten. Viele Vereine, die in den letzten Jahren mit großen Teams vetreten waren, reisten mit kleinen Truppen an. Dies ging nicht unbedingt zu Lasten des Erfolgs; so erreichten die Ruderer des Crefelder RC ein maximales Ergebnis: Sieben von sieben standen zuletzt bei der Siegerehrung ganz vorne.
Ruderregatta mit mehr Spannnung
In einigen Rennen zeigte sich, daß es mittlerweile einen Unterschied zwischen Sprint- und Ausdauerexperten gibt, denn nie zuvor gab es so viele Punktgleichstände und Plazierungsentscheidungen über die finale Kurzstrecke von 250 Metern. Aber auch eindeutige Siege waren erneut zu verzeichnen, darunter der des Achters aus dem Dortmunder Stützpunkt um Ivan Saric. Auch bei den Frauen ging nichts an Juliane Möcklinghoff und ihrem Team vorbei. Alle Ergebnisse gibt es detailliert auf der Herbst-Cup-Homepage.
Drachenboot-Ankedote
Bei den Paddlern, die samstags in der Rennpause für Stimmung und Spannung sorgen, trat diesmal ein Team besonders hervor: "Die Spritzer" von Bayer Uerdingen traten in Bademänteln an, die sie am Start ablegten und die Rennen in Badehose und Badekappe absolvierten. Für diese Vorstellung bei grenzwertigen Temperaturen gab es nicht nur viel Applaus, sondern auch den Sonderpreis für das beste Outfit.
Stadtachter und Stadt-Doppelvierer
Der RaB als großer Achter-Konkurrent zum ETuF bot diesmal kein Boot auf. Damit war der Weg frei für einen Start-Ziel-Sieg für die Mannen von Trainer Oli Kampmeier. Mit den Reckzeh-Brüdern, Stephan Koltzk und anderen war das Boot deutlich stärker als die Konkurrenz aus Kettwig und vom TVK. Bei den Frauen kamen die heimischen Ruderinnen im Vorlauf nicht weiter; im Finale setzten sich auch hier die ETuF-Ruderinnen deutlich durch und sorgten für den Doppelsieg.
Bei der Siegerehrung freuten sich ERRV-Chef Georg Romhányi und Bürgermeisterin Annette Jäger über die Ernennung Essens zum Bundesstützpunkt in der Jugendarbeit.
Enten und Party
1.000 Gummienten wurden am Sonntag auf der Ruhr ausgesetzt und teilweise sofort wieder eingefangen. Grund dafür war eine Spendenaktion des Lion's Club Kettwig, der die Enten numeriert und eine Lotterie ausgelobt hatte. Die Paten der Enten gewannen gestiftete Sachpreise von der Zahnreinigung bis zum Laptop oder Rundflug über Essen. Mit einem speziell ausgerüsteten Einer ging z.B. Jaqueline Jozwiak auf Entenfang; das "Fuchsboot" wird in die Geschichte der Regatta eingehen und im nächsten Jahr wieder starten.
Bei der 5. Disziplin des Herbst-Cups, dem Fest der Ruderer, ging es wie gewohnt hoch her - die letzen Teilnehmer kamen Gerüchten zufolge 4 Stunden vor ihrem nächsten Start im Quartier an - keiner verpaßte den Start am Sonntag, eine Mannschaft kenterte allerdings am Start, und der Vierer aus Gent fuhr aufgrund mangelnder "Rück-Sicht" auf eine Tonne auf und brach damit das Boot durch. Merke: In ungesteuerten Booten muß man sich auch umgucken!
Vorschau auf DSM 2010
Wie immer hatten die über 100 Helfer alles im Griff; sogar das "Wettermanagement" war bis auf einen heftigen Platzregen am Samstag gelungen. Nun blickt Mr. Herbst-Cup, Boris Orlowski, zuversichtlich auf das nächste Jahr: Es wird auf jeden Fall wieder eine beleuchtete Ruhr am Abend und damit Nachtrennen geben. Und danach geht es wie gewohnt zur Party bei Deutschlands Saisonausklang Nr. 1 in Kettwig.