17. Mai 2010 | Wettkampfsport | von bundesliga@marburgerruderverein.de

2. Ruder-Bundesliga: Stadtachter muss bei Saison Auftakt in Frankfurt Lehrgeld zahlen

Nationale Konkurrenz noch zu stark

Der Marburger Männerachter kehrte am Sonntagmittag ernüchtert aus Frankfurt zurück. Am ersten Renntag konnten die acht Ruderrecken nicht über den letzten Platz hinauskommen – 17. von 17 gestarteten Booten lautete es in der Endabrechnung.

Relativ optimistisch waren die Marburger zum Saisonauftakt nach Frankfurt für den Beginn der 2. Ruder-Bundesliga gefahren. „Gute Rennen fahren und die Leistungen aus den letzten Trainingseinheiten im Wettkampf umsetzen“ lautete die Devise. Leider konnten sich die Erwartungen nicht erfüllen. Ungewohnte Wellen, mangelnde Präzision in der Technik und starke Gegner sorgten für ein leider wenig erfolgreiches Wochenende.

Im Zeitfahren fand der Achter nach einem durchwachsenen Start recht gut in den Streckenschlag, konnte der Konkurrenz aus Hameln, die mit Michael Ruhe den ehemaligen Schlagmann des Deutschlandachters an Bord hatten, Karlsruhe dem späteren Sieger in der 2. Ruder-Bundesliga und München jedoch nicht Paroli bieten. In der Endabrechnung stand Platz 17 zu Buche mit einer Sekunde Rückstand auf vorletzten Platz.

Im Achtelfinale gelang ein guter Start, allerdings verhinderte ein Krebs auf der Backbordseite nach rund 150 geruderten Metern für einige Sekunden die Weiterfahrt, so dass man nach dem Rennen chancenlos auf einen der Plätze unter den ersten Acht war. Leider setzte sich die Pechsträhne im Viertelfinale im Rennen gegen Osnabrück II und den RC Witten fort, als auf der Backbordseite eine Boje im Weg war und nochmal für kurze Zeit ein Riemen aus der Hand rutschte. Dadurch musste wiederum die Fahrt gestoppt werden. Damit waren die Marburger nur noch im Rennen um die Plätze 13-17.

Nach der Schifffahrtspause ging es dann am frühen Abend mit dem Halbfinale weiter. Endlich erwischte der Achter einen sauberen Start und das Rennen wurde engagiert mit Schlagzahl 42 durchgerudert, doch auch motivierende Zurufe der Steuerfrau Miriam Gehring konnten das Boot nicht entscheidend nach vorne bringen. Im Finale um die Plätze 15-17 konnten sich die Marburger noch einmal steigern und ihr bestes Rennen fahren, allerdings waren auch hier die Gegner etwa eine Viertellänge voraus, so dass man sich am Ende mit Platz 17 begnügen musste.

In der anschließenden Rennanalyse stellten die Marburger fest, dass doch das bisherige Trainingprogramm verändert werden muss. Da die gegnerischen Mannschaften zumeist mit Schlagzahlen zwischen 48 und 52 unterwegs waren und Marburg nicht über 43 hinauskam, müssen doch in den Trainingseinheiten für die kommenden Regatten neue Schwerpunkte im Bereich Frequenzorientierung und Intervalltraining gesetzt werden. Zu sehr steckte noch in den Köpfen das frühere Training für die 2000m-Strecke.

Die Grenzen wurden eindeutig aufgezeigt, dennoch waren die Marburger nicht deprimiert, sondern schauten nach vorn Richtung Renntag 2. Dabei müssen drei Ruderer aus dem in Frankfurt gestarteten Achter ersetzt werden – Schlagmann Matthias Mensch und die Ruderer auf den Positionen 5 und 6, Rouven Schmuck und Timo Gupta. Der Junioren-Trainer des Marburger Rudervereins, Florian Eisenberg, der als Zuschauer nach Frankfurt angereist war, zeigte sich so begeistert vor der Veranstaltung, dass er seine Rückkehr in den Achter für die Regatta in Castrop-Rauxel ankündigte. Zusammen mit Benedikt Lenzer soll er das neue Schlag Duo bilden.