3. Jacobs Ergocup und RBL-Wintersprint ein voller Erfolg
Während Werder Bremen beim Auswärtsspiel in Hannover mit einem 5:1-Sieg brillierte, lieferten die Veranstalter der Bremer „Jacobs-University“ eine starke Heimleistung ab. Zum dritten Mal in Folge verzeichnete die Jacobs University steigende Meldezahlen im Rahmen des Bahnverteilungsrennens zwischen den beiden Hochschulen aus Bremen und der Hamburger Business School of Administration (HSBA). Denn im Februar findet auf dem Ruderergometer über 2000-Meter traditionell das Duell statt, welches sich im Sommer auf der Hamburger Außenalster auf dem Wasser fortführt. Zum ersten Mal waren auch Bundesliga-Achter aus der RBL dabei. Dabei kam es zum ebenfalls prickelnden Duell zwischen dem Bundesliga-Vizemeister vom Hamburger und Germania RC und dem Aufsteiger aus Bremen.
Der erste Tageshöhepunkt war aber natürlich die dritte Auflage des Bahnverteilungsrennens zwischen den sehr guten Gastgebern der Jacobs University Bremen (JUB) und der Hamburg School of Business and Administration (HSBA). Die Statistik der letzten drei Jahre belegt ja, dass der Sieger auf dem Ergo beim sommerlichen Duell auf der Hamburger Außenalster stets unterliegt. Aber die diesjährigen Gewinner aus Hamburg wollen diese Serie natürlich bei ihrem „Heimspiel im eigenen Wohnzimmer“ widerlegen.
Das ewige Duell der Hansestädte Hamburg gegen Bremen
„Das war wirklich ein tolles Rennen der beiden Teams auf der Showbühne und wir müssen fairerweise sagen, dass mit der HSBA das stärkere Team gewonnen hat. Dennoch sind wir optimistisch, dass wir mit unserem Team am 12. Mai einen Auswärtssieg auf der Alster landen können. Denn im Boot kommt es ja nicht nur auf die reine Kraft, sondern auch auf die Technik an und da ist das Jacobs-Team auf einem sehr guten Weg“ ist Dr. Larissa Kühler von der JUB zufrieden mit dem Ablauf des Tages und erwartungsfroh auf das Wasser-Duell am 12. Mai.
Preisgeldrennen über 1.000 Meter
Ein weiteres Highlight des Tages waren sicherlich auch die Preisgeldrennen im Frauen- und Männereiner. Über 1000 Meter gab es für den jeweiligen Sieger immerhin 250 Euro zu gewinnen, was einem recht ordentlichen Stundenlohn entspricht.
In der Konkurrenz der Damen legte sich ein volles 16-Boote-Feld im Kampf ums Geld in die „Kette“. Zu den durchschüttelnden Bass-Klängen vom gut aufgelegten DJ Christoph Bannert setzte sich schnell ein Führungstrio aus Bremen ab und machte die Medaillenfarbe unter sich aus. Am Ende setzte sich Jane Oghide (Bremer RC Hansa, 3:34 min) vor den beiden Vegesacker Ruderinnen Hannah Schuhmacher (3:37 min) und Kim Carolin Ehnholt (3:38 min) durch und war um 250 € reicher.
Bei den Männern kam es zu einem heißen Rennen zwischen starken Sportlern aus dem Norden. Nach einem tollen Rennen gewann aber schließlich mit Kim Fürwentsches (Bremer RC Hansa) ein absoluter Außenseiter, den niemand im Vorfeld so richtig auf der Rechnung hatte. Die Siegerzeit von 2:53 min reichte für die 250€-Siegprämie vor Christian Vennemann (Uni Osnabrück, 2:55min) und dem Bremer Junioren-WM-Finalisten Tobias von Randow (Bremer SC, 2:56 min). Dabei ließ dieses Trio sogar so renommierte Sportler wie den Titelverteidiger Felix Korte oder Andreas Clausen (beide Hamburger und Germania RC) und seinen Bootspartner und WM-Sechsten Liam Gerding (BRC Hansa) hinter sich.
Staffelrennen
In der Staffel um den großen Wanderpokal der Jacobs University gab sich der Titelverteidiger vom Hamburger und Germania RC keine Blöße und siegte souverän vor der Mannschaft aus Vegesack. Auch in den weiteren Staffelrennen gab es für das Publikum spannende Wechsel-Szenen und Führungswechsel zu beobachten. Insbesondere bei den Schüler- und Kinderrennen feierten die jüngsten Talente schon teilweise beachtliche Erfolgserlebnisse für ihren Verein und die Schule.
Kindercup und Schülerrennen
Einen festen Platz hat der Jacobs Ergo Cup mittlerweile auch im Terminkalender der Bremer Ruderjugend und so konnten sich sowohl die Kinder der Altersklasse U15 im Einzel als auch Schülerstaffeln der 5.- bis 8. Klasse über einen Start auf den 16 Wettkampfergometern im Foyer der Jacobs University freuen und messen. Erik Hansen vom Bremer Ruderverein von 1882 e.V. freute sich als verantwortlicher Leiter der Kinder- und Schülerrennen über die Resonanz der Bremer Vereine und die Bereitschaft der Schulen, sich teilweise sehr kurzfristig auf das Experiment Rudern mit Begeisterung einzulassen.
RBL-Wintersprint
Im Rahmen der RBL-Wintersprints mussten die Teams innerhalb von vier Stunden bis zu vier mal über 350m antreten. Im ersten Zeitfahren zeigte der Bundesliga-Vize-Meister vom Hamburger und Germania RC mit Bestzeit schon mal auf, wie stark das Team von Trainer Ralf Bockelmann bereits in Form ist. Die Hamburger Sieger des Qualifyings kamen somit direkt ins Halbfinale, während die vier Bremer Boote durch den Hoffnungslauf gehen mussten. Hier schied als erstes Team die zweite Mannschaft des Bremer RC Hansa aus.
Im Halbfinale schalteten schließlich die Hamburger den Bremer RV von 1882 vor eigenem Publikum aus und der Bremer Bundesliga-Achter schlug in einem spektakulären Kopf-an-Kopf-Rennen den Zeitfahrzweiten vom Bremer RC Hansa. Dadurch kam es zum bereits erwarteten Finale des Bundesliga-Aufsteigers aus Bremen und dem Vize-Champion aus Hamburg. Standesgemäß dominierten Germanen dann das Team Bremen souverän. „Das war jetzt zwar noch relativ deutlich, aber was zählt, ist ja letztendlich auf dem Wasser und ich denke, dass wir in der kommenden Saison nichts mit dem Abstiegskampf zu tun haben werden und uns im Oberhaus etablieren werden“, gratulierte Sören Dannhauer vom Bremen-Achter den verdienten Siegern, zeigte aber auch noch verstecktes Leistungspotenzial seiner Crew auf.
Zur Siegerehrung war zudem der stellvertretende DRV-Vorsitzende Sport Renko Schmidt für den Deutschen Ruderverband zugegen und übernahm gerne die Ehrung der besten Männerachter.
Experiment Bundesliga auf dem Ergo geglückt
„Wir sind mit dem Ablauf der Veranstaltung sehr zufrieden, der Zeitplan hat gut funktioniert und den Teams hat es auch Spaß gemacht. Erfreulicherweise hat sich auch das Sprintsystem auf dem Ergo und nicht auf dem Wasser als sehr attraktiv und spannend erwiesen, so dass wir im kommenden Winter sicherlich über ein Bundesliga-Event mit allen Teams nachdenken müssen“, gibt sich RBL-Kreativkopf Nils Budde positiv beeindruckt von dem Experiment „Bundesliga auch auf dem Ergo“.
Sportler und Zuschauer sehr zufrieden
Da der Eintritt für Zuschauer, Eltern und Freunde natürlich kostenlos war, fanden entsprechend viele Zuschauer den Weg hinaus in den Bremer Norden. Zu den Finals der Bundesliga und dem Bahnverteilungsrennen der beiden Hochschulen JUB und HSBA war das gläserne Foyer der Privatuniversität nahezu voll gefüllt mit Fans, die für eine unglaubliche Anfeuerungskulisse ihrer Teams sorgten. Insbesondere während der pikanten „Derby-Duelle“ Hamburg-Bremen übertrafen sich die Fangruppen gegenseitig mit Laola-Wellen und Stimmungsgesängen. Am Ende feierten schließlich alle zusammen auf der Valentinsparty das gelungene Winterdebüt der Ruder-Bundesliga und ein spannendes Bahnverteilungsrennen der Hochschulen.
Positives Fazit
„Der Sprint auf dem Ergo ist wirklich eine großartige Abwechslung und Bereicherung für das Training in der dunklen Jahreszeit. Wir haben im Winter wettkampfmäßig eher weniger zu tun und da ist so ein Bundesliga-Event im Winter ja eine wunderbare Gelegenheit, um den eigenen Leistungsstand mal mit den anderen Teams zu vergleichen“, zieht Hamburg-Schlagmann Richard Nagel ein positives Fazit und hofft im nächsten Winter auf noch mehr Gegner.