Interview mit Frank Schütrumpf, Kandidat zur Wahl als Schatzmeister
Der Wahlvorschlag des Präsidiums zum 60. Deutschen Rudertag sieht mit Frank Schütrumpf einen Kandidaten vor, der dem Gremium in der letzten Amtsperiode nicht angehörte. Weitere Wahlvorschläge sind beim Wahlleiter bisher nicht eingegangen. Rudern.de möchte daher den einzig bekannten Kandidaten um das Amt des Schatzmeisters vorstellen und hat ihn um das Interview gebeten.
Herr Schütrumpf, Sie sind vom Präsidium des DRV als Kandidat für die Besetzung des Amtes als stellvertretender Vorsitzender Finanzen vorgeschlagen worden. Bitte stellen Sie sich kurz vor:
Frank Schütrumpf, 42 Jahre, verheiratet, 3 Kinder (11, 11, 8 Jahre), wohnhaft in Oberbayern in Murnau am Staffelsee, seit 12 Jahren Unternehmer, tätig im Bereich internationale Industrieberatung.
Was waren Ihre Funktionen im Rudersport bisher?
Seit 31 Jahren bin ich Ruderer. Erste Verantwortung habe ich als Schatzmeister und Vorsitzender im Schülerruderverein Kreuzgasse Köln übernommen, dort war ich auch 8 Jahre als Trainer und Übungsleiter tätig und habe als stv. Vorsitzender und Regattaleiter den Weg in den Kölner-Regatta-Verband gefunden.
Gut 12 Jahre war ich Vorstandsmitglied der Deutschen Ruderjugend, dort zunächst für Finanzen zuständig, wurde 2000 DRJ-Vorsitzender und Mitglied im Vorstand des DRV. Dabei kann ich auf 11 Jahre als Mannschaftsleiter Junioren Nationalmannschaft und Mitglied im Ausschuss Leistungssport zurückschauen.
Sind Sie nun Kandidat Bayerns oder Nordrhein Westfalens?
Zunächst bin ich einmal Kandidat des Präsidiums und ich habe nicht lange überlegt, als mich Siggi Kaidel und Dag Danzglock im Herbst fragten, ob ich Sie nach dem Rudertag in Schweinfurt unterstützen möchte.
Ich lebe seit 11 Jahren in Bayern, meine Ruder-Wurzeln und Engagements liegen jedoch in NRW, dort bin ich in Sachen Rudern geprägt worden.
Sie waren als DRJ-Vorsitzender von 2000-2005 bereits Vorstandsmitglied im DRV. Wie waren Ihre Erfahrungen?
Sicherlich ist es ein Vorteil für mich und die kontinuierliche Fortführung der Arbeit im Bereich Finanzen, dass ich die Herausforderungen und Anforderungen an mich bei der ehrenamtlichen Arbeit im DRV bereits kenne.
Ich habe mit Dag Danzglock und Siggi Kaidel schon langjährig in verschiedenen Funktionen zusammengearbeitet. Diese kennen mich als kritischen, aber verlässlichen und loyalen Partner.
Im Jahr 2005 habe ich meinen Rückzug in der DRJ geplant eingeleitet, um mittelfristig im DRV eine andere Position einzunehmen.
Leider hat der damalige Vorstand meine Kandidatur zum stv. Vorsitzenden Leistungssport nicht unterstützt. Meine offene Gegenkandidatur gegen Stefan Grünewald-Fischer ist am Rudertag 2005 in Dresden nur denkbar knapp gescheitert.
Haben Sie sich danach enttäuscht zurückgezogen?
Nein überhaupt nicht; meine Kandidatur ist damals demokratisch unterlegen und ich habe bis heute den Vorstand und den gesamten DRV aus der Ferne beobachtet.
Aus meiner Sicht wollte ich nach der jahrelangen Arbeit Abstand gewinnen und mich um meine Familie kümmern.
Zum engsten Kreis des Vorstandes habe ich jedoch gelegentlich Kontakt gehalten, ohne mich aktiv einzumischen.
Dies soll jetzt anders werden, sie kandidieren für ein wichtiges Amt. Wofür stehen Sie, was dürfen die Mitgliedsvereine von Ihnen erwarten?
Sollte ich am Samstag auf dem Rudertag gewählt werden, möchte ich mich schnellstmöglich in die laufende Arbeit des amtierenden Schatzmeisters einarbeiten.
Ich möchte die eingeleiteten Maßnahmen des Amtsinhabers in den Bereichen Organisation, Haushaltsführung, Bilanzierung und Zusammenarbeit mit der öffentlichen Hand als Hauptfinanzier kontinuierlich fortsetzen.
Andere Akzente werde ich sicherlich in der Form der Zusammenarbeit setzen, ich sehe meine Funktion mehr in der Kategorie Überwachung aller Tätigkeiten im Bereich Finanzen, quasi als Aufsichtsrat. Die handelnden Personen in der Geschäftsstelle und externe Experten haben die Kompetenz in der Buchführung und erhalten die uneingeschränkte Verantwortung dafür.
Meine Hauptaufgabe sehe ich schwerpunktmäßig in der Sicherstellung der Einnahmen, insbesondere durch Belebung der Sponsoringaktivitäten, Zusammenarbeit mit Wirtschaft und Agenturen, Akquisition von Sponsoren und nicht zuletzt in der Einhaltung der Haushaltsdisziplin.
Ein umfangreiches Aufgabenportfolio, was Sie sich vorgenommen haben. Interessiert Sie der Leistungssport gar nicht mehr?
Natürlich bringe ich meine Kompetenzen im Bereich Leistungssport in diese Aufgabe ein. Den Leistungssport bearbeiteten der Vorstand und das Präsidium in Gänze, mit der Verantwortung beim Vorsitzenden. Dabei bleibt es! Ich finde gut, dass es mehr Verantwortlichkeiten in diesem Bereich gibt als früher, als quasi ein Vorstand mit dem Sportdirektor die Geschicke und Vorgaben im Leistungssport allein bestimmt hat. Ich werde also ganz sicher nicht ein heimlicher „Leistungssport-Ressortchef“.
Wie beschreiben Sie sich und Ihre Kompetenzen?
Wie schon gesagt, sehe ich mich als loyalen Teamplayer, der sicherlich kritisch in der Sache sein wird. Durch meine berufliche Erfahrung im internationalen Industrie-Business bringe ich ein Wirtschafts-Netzwerk in die Aufgabe beim DRV ein, das ich zum Wohle des DRV nutzen möchte.
Für die Mitglieds-Vereine und -Verbände möchte ich jederzeit ein offenes Ohr haben.
Ich kenne aus dem aktuellen Vorstand Siggi Kaidel und Dag Danzglock aus der aktiven Vorstandsarbeit und Reinhard Grahn aus langjähriger Gremienarbeit; die Mitarbeiter der Geschäftsstelle kenne ich ebenfalls mit zwei Ausnahmen noch aus meiner Zeit bis 2005.
International sind mir die Strukturen und die Zusammenarbeit mit der FISA noch bestens bekannt.
Wir danken für dieses Gespräch, aufgezeichnet am 14.11.2010.