348. Sitzung des Präsidiums
Auf Einladung der ThyssenKrupp AG kam das Präsidium zu seiner diesjährigen Klausurtagung am ersten Februarwochenende auf Schloss Landsberg in Essen-Kettwig zusammen. DRV-Vorsitzender Siegfried Kaidel: „Wir freuen uns, wieder am Stammsitz des Konzerns zu Gast sein zu dürfen. Die ThyssenKrupp AG ist ein echter Mäzen. Mit der Übernahme aller Tagungskosten entlastet sie den Etat des DRV erheblich.“
In der dreitägigen Sitzung konnten die Themen vertieft diskutiert und die Weichen für die Verbandsarbeit gestellt werden. Neben den Mitgliedern des Präsidiums nahmen zu einzelnen Tagesordnungspunkten weitere haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter des DRV teil.
Als Einstieg wurden die Themen „einheitlicher Auftritt“ und „Verbandskommunikation“ betrachtet. Christian Speelmanns aus dem AK „Öffentlichkeitsarbeit“ und Christian Held, der den Bereich „Protokoll“ im Büro des OB der Stadt Hannover leitet, brachten ihre Expertise in die Diskussion ein. Im Ergebnis soll der Gesamtauftritt des DRV vereinheitlicht und dies konsequent umgesetzt werden. Hier sieht Kerstin Förster mit ihrem Ressort Marketing und Öffentlichkeit ihren Arbeitsschwerpunkt. Daneben konnte sie auf erste Arbeitsergebnisse zur Frage der rechtlichen Rahmenbedingungen für das Sponsoring berichten. Im Kern muss allen Beteiligten deutlicher als bisher werden, dass es sich hier um ein Feld handelt, welches sich der reinen Bewertung unter rein ruderkameradschaftlichen Grundsätzen entzieht. Vielmehr muss der Interessensausgleich auch in der Amateursportart „Rudern“ einen besonderen Schwerpunkt haben.
In der Folge der Verabschiedung des neuen Grundgesetzes ist das System nun mit Leben zu füllen. Das Präsidium betrachtet den Gesamtprozess als ein wichtiges Element der Verbandsentwicklung und wird unter Leitung von Reinhard Grahn bis zum Sommer die notwendigen Ordnungen erarbeiten und verabschieden.
Die Deutsche Ruderjugend hat ihr Gesamtangebot für die kommenden Jahre neu geordnet und der Nachfrage angepasst. Zur konzeptionellen Neuausrichtung wird die Jugendsekretärin bis zum Jahresende ein Konzept erstellen, das eine Vision zur Jugendarbeit bis 2020 beinhaltet. Mit der DRJ-Aktion "Rudersport und Schule" sollen Jugendliche für unseren Sport interessiert werden.
Claudia Hassmann wird das Handicap-Rudern im DRV koordinieren. Hier sind unterschiedliche Ressorts beteiligt, sodass eine Federführung notwendig ist. Das Thema Vereinsservice will sie unter Beteiligung der Geschäftsstelle durch die Bereitstellung von Informationen, auf der Homepage des DRV oder im „Rudersport“ fokussieren.
Einen breiten Strauss an Aufgaben hat Prof. Dr. Arnim Nethe zu koordinieren. Hier steht er vor der Herausforderung, weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu rekrutieren. Auch muss aus seiner Sicht der Etat des Ressorts den Aufgaben angepasst werden. Das Präsidium bat ihn, einen Vorschlag zu unterbreiten, in welcher Form die Arbeit des ehemaligen AK „Technik“ gesichert und fortgeführt werden kann.
Die Berufung en der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der einzelnen Ressorts wird in den nächsten Wochen erfolgen. Hierzu ist zu berücksichtigen, dass zukünftig der Länderrat und die DRJ nicht mehr automatisch in den Gremien vertreten sind. Es bleibt nun den Ressortverantwortlichen überlassen, inwieweit sie aus diesem Kreis Mitarbeiter berufen oder ein Gaststatus vorsehen.
Zum Tagesordnungspunkt Leistungssport war neben dem Cheftrainern und Sportdirektor auch der Aktivensprecher Florian Mennigen angereist. Alle Überlegungen haben hier die Olympischen Spiele 2012 und davor die Qualifikation in Bled im Blick. Dabei ist das finanzielle Korsett eng und es ist zu erwarten, dass in Zukunft eher mit einer weiteren Reduzierung zu rechnen ist. Der DRV wird daher um eine Diskussion, wie die Mittel unter den diversen Nationalmannschaften verteilt werden, nicht herumkommen. Der Bund hat aber zuletzt erneut deutlich gemacht, dass er den Fokus der Förderung auf die A-Mannschaft legt und deren Ergebnisse in der Evaluation letztlich von Bedeutung sind.
Der Zeitplan bis Olympia ist eng. In diesem Jahr werden drei World-Cups besucht, da mit Hamburg und München zwei Events in Deutschland stattfinden. Mangels Kostendeckung wird der Start auf der EM überdacht. Hier ist vorgesehen, dass erfolgreiche U-23-Teams als Selbstzahler in Plovdiv starten können.
Zum Deutschen Meisterschaftsrudern hat sich das Präsidium vorbehaltlich der Zusage des dortigen OK nun auf den 20.-22.05. in Brandenburg festgelegt. Damit wird das auf dem 60. Rudertag diskutierte Format konsequent umgesetzt. Zwar hätte der Beschluss auch die Kombination mit der 1. KBÜ in Köln zugelassen, aber entsprechende Überlegungen waren bei einigen Vereinen und Teilen des Länderrats auf entschiedenen Widerstand gestoßen und als Missachtung des Rudertages verstanden worden.
Zudem beschloss das Gremium die Ausschreibung der Position Referent/in Leistungssport . Die durch das Ausscheiden einer weiteren Mitarbeiterin eröffnete Vakanz in der Sachbearbeitung im Leistungssport wird durch eine personelle Umschichtung in der Geschäftsstelle erreicht.
Durch die Einführung neuer Buchungs- und Rechnungsmodalitäten werden hier Arbeitsressourcen frei, die neu disponiert werden können. Insgesamt konnte Schatzmeister Torsten Gorski auf eine stabile Finanzlage verweisen.
Prof. Dr. Uli Hartmann berichtete zur Kooperation mit Brasilien . Hier arbeitet der DRV in der Trainerausbildung mit dem dortigen Verband zusammen. Neben der Unterstützung verspricht sich das Präsidium auch Vorteile im Blick auf Olympia 2016, die aus dieser Zusammenarbeit entstehen dürften.
Der Tagungsort ermöglichte auch den Besuch der Abschlussveranstaltung der „Deutschen-Indoor-Rowing-Serie 2011/12“ in Kettwig. „Rudern ist ein Ganzjahressport“, formulierte Siegfried Kaidel und „das Ergometerrudern ist ein wichtiger Bestandteil unseres Sports.“ Er dankte Concept 2 für die Unterstützung, ohne die diese Serie mit der Deutschen Ergometermeisterschaft nicht möglich sei.
Die nächste Sitzung des Präsidiums ist für den 30.04. in Kassel oder Hannover geplant. Bis dahin erfolgen notwendige Absprachen in Telefonkonferenzen.