18. Mai 2011 | Panorama | von Ruder-Event GmbH & Co. KG

Bundesliga 2011: Münchner Achter legt starken Auftritt hin

Stern des Südens nach dem Sprung in die 1. Bundesliga

Der Stern des Südens greift erneut in der flyeralarm Ruder-Bundesliga (RBL) an und will dabei wieder für Aufsehen sorgen. Dieses Jahr soll es für die Münchner Männer aber nicht wieder so ein nervenaufreibende Auf und Ab werden wie noch im Vorjahr.

Dem Flaggschiff des Münchner Ruderclubs (MRC) wurde von Expertenseite in der vergangenen Saison nicht mehr als ein sicherer Platz im Mittelfeld der zweiten flyeralarm Ruder-Bundesliga zugetraut. Obwohl sich am Anfang der Saison mit mäßigen Ergebnissen auch noch keine bessere Platzierung abzeichnete, hörte man immer wieder aus der Mannschaft Sätze wie: „Wir können mehr!“, „Das war gar nichts!“ oder wie es Schlagmann Konrad Holtkamp schlicht zu sagen pflegte: „Scheiße, ich will gewinnen!“ Diese positive Mannschafts-Einstellung wurde von der Presse und sogar von einigen Teilen der eigenen Fangemeinde belächelt oder stieß gar auf Unverständnis. Das Süd-Team spürte jedoch die ruderische Entwicklung in zahlreicheren Wassereinheiten und behielt den Glauben an sich selbst. Mit Erfolg: In Krefeld gelang dem Bayernexpress dann endlich der Durchbruch. Es wurde ein mehr als deutlicher Tagessieg errungen und der Traum vom Aufstieg schien mit einem dritten Tabellenplatz zum Greifen nahe. Keine drei Wochen später wurde der Höhenflug der Mannschaft unsanft gebremst. Mit einem Platz 13 vergrößerte sich der Punktabstand zu den Aufstiegsrängen beinahe ins Uferlose. Nach einer gelungenen Aufholjagd in Hannover hing dann in Münster alles von einem letzten Finalrennen gegen den direkten Aufstiegskonkurrenten ab. Kurz gesagt, die Ruhe die in einem jeden Bayer inne wohnt, zahlte sich aus und so können jetzt die Herausforderungen der 1. Bundesliga in Angriff genommen werden.

Viele Neuzugänge sollen den Stern des Südens zur Erstligatauglichkeit verhelfen.

Trotz des glücklichen Saisonabschlusses in Münster waren sich Trainer Andreas Fischbach und seine Jungs einig, dass ihre Mannschaft so noch nicht erstligatauglich war. Die Tatsache, dass der Co-Schlagmann Florian Hugger und Ole Klingan die Mannschaft studienbedingt verlassen mussten, vergrößerten ihre Sorgen, es blieb vorerst nur ein Stamm von acht Athleten. Um Ersatz zu finden, musste aber glücklicherweise gar nicht erst lange gesucht werden. Angezogen von den Erfolgen des hellen Sterns des Südens kamen frische „Rekruten“ wie von selbst. Zuerst kreuzte Roger Palumbo auf, ein Ruderer aus Heidelberg, der als Offiziersanwärter an der Bundeswehr Uni in München studiert. Als nächstes Christophe Lafaye, der zwar schon vor längerer Zeit von Frankreich nach München gezogen war, aber durch einen unglücklichen Zufall im falschen Verein gelandet war. Diese beiden Ruderer sind vor allem durch ihre Physis eine Bereicherung für das Boot, da die gesamte Mannschaft in der letzten Saison im Schnitt eher klein war und das Mannschaftsgewicht bei knapp 82 kg lag. Zudem wechselten der Lübecker Malte Piontek und Christoph Schäfer aus Stuttgart, um die Flaggen des Münchner Männer-Achters zu verstärken. Als mehr als würdigen Ersatz für den verloren gegangenen Co-Schlagmann wird der DRV-Kaderathlet  Michael Waschto das Boot antreiben. Um der ganzen Sache noch einen entscheidenden Schliff zu geben, entschied man sich nach langem Hin und Her doch noch dazu eine sich lohnende Kooperation mit dem ARC Würzburg einzugehen. Raimund Lührs und Simon Frank werden den Achter ebenfalls noch einmal physisch verstärken.
Mit an Bord des München-Achters sind natürlich auch die alt bekannten Gesichter: Angefangen mit Schlagmann Konrad Holkamp, den beiden Juniorenweltmeistern Lorenz Diergarten und Lucas Artmann, dem Teamleiter Ludwig Möglinger, dem Fanbeauftragten Benedikt Kopp, dem Marketing-Beauftragen Florian Aichinger, dem universell einsetzbaren Thomas Odenthal und dem Pressesprecher Armin Hörtreiter. Falls bei einem solch großen, motivierten und schlagkräftigen Kader wider Erwarten personelle Probleme auftreten sollten haben sich die vier schnellsten und stärksten Masters des MRC Alexander Kersten, Holger Gerhardt, Volker Walz und Markus Steiner dazu bereit erklärt einzuspringen. Am Steuer sitzt wie im letzten Jahr: Steuerwaffe Karin Meindl.

Eine Top 10 Platzierung zu erreichen ist die Pflicht, alles andere ist die Kür.

Mit dieser Crew will Chef-Coach Andreas Fischbach in der 1. Bundesliga angreifen. Wieder sind sich Mannschaft und Trainer einig: „Die Frage ist nicht ob wir in der Ersten Liga bleiben, sondern wie weit vorne wir in der Tabelle ankommen.“ Die Mannschaft hat den ganzen Winter über hart trainiert, die letztjährigen physischen Defizite sind weitestgehend ausgemerzt und das technische Niveau im Boot wurde durch deutlich mehr Achterkilometer als im letzten Jahr enorm gesteigert. Bleibt nur abzuwarten ob das nun deutlich schwerere Team weiterhin so katapultartig den Startblock verlassen kann. Die Crew ist hoch motiviert und brennt darauf, sich der Herausforderung 1. Bundesliga zu stellen. Das selbstgesteckte Ziel ist es, sich von Anfang an aus dem Abstiegskampf raus zu halten und am Ende des Jahres nach Möglichkeit eine Top 10 Platzierung zu erreichen: das ist die Pflicht, alles andere ist die Kür.