Bundesliga 2011: Pirna legt sich erstmals in die Riemen
Der Verein, der den Sachsenmeistertitel errungen und viermal in Folge verteidigt hat, legt sich erstmals auch in der RBL in die Riemen
Rudern im Achter – das ist eine alte Pirnaer Tradition. Vereinsachter – das wurde immer groß geschrieben, ob bei der Jugend, den Männern, Frauen oder den Masters in vielen Altersklassen. Rot und gelb sind Farben, die weithin auf den Regattaplätzen leuchten – Rot -Gelb steht für Pirna.
Die Stadt Pirna ist durch die vielen Ruderer aus der sportbegeisterten Stadt am Eingangstor zum sächsischen Elbsandsteingebirge ein Stück bekannter geworden. Im Jahr drei der flyeralarm Ruder-Bundesliga (RBL) will der Pirnaer Ruder-Verein (PRV) jetzt mit einer eigenen Mannschaft ins Ligageschäft einsteigen. Mit einem neuen Achter, gesponsert von der Ostsächsischen Sparkasse Dresden und zahlreichen Vereinsmitgliedern, ist die Motivation doppelt so groß. Erste Erfahrungen sammelten die jungen Wilden an der Seite der erfahrenen Alt-Fledermäuse bereits im vergangenen Jahr in der 2. Bundesliga. Mit dieser Crew spürten sie die Faszination dieses neuen Events.
Im dritten Jahr der RBL will auch Pirna als Traditionsverein endlich mitrudern
Jetzt steht der Kurs für ein eigenes Team. Hier kommt es zu einer Mischung aus den „Jungen Wilden“ und den „Routiniers“. So gehören der Crew Henry Mierzwa und Thomas Hermann an. Henry entflammte den Gedanken für das Pirnaer Team. Er will sich mit der Crew auf der impulsiven 350-Meter Strecke noch einmal beweisen. Die „Fledermaus“-Erfahrung aus dem Vorjahr bringen u.a. Erik Petri, Christopher Gey und Steuermann Tom Erbrecht ein. Weitere Männer sind vom Virus RBL bereits infiziert und bereichern die Mannschaft. Zum Ende der Saison hofft das Team, sich mit den Kadersportlern Stefan Schaaf und André Sieber verstärken zu können. Beide fuhren bereits mehrfach den Pirnaer Vereinsachter mit zum Erfolg.
In Pirna hat sich eine schlagkräftige Mannschaft gebildet
Trainer Oliver Klunker gelang es, nach anfänglichen Schwierigkeiten in der Aufstellung aus den einzelnen Charakteren eine schlagkräftige Truppe zu formieren. Aufgrund verschiedener Aktivitäten in Beruf und Studium mussten die Pirnaer sehr individuell trainieren. Im heimischen Bootshaus trafen sie sich im Winter meist nur zu den Tests. Doch die Vergangenheit zeigt, dass dies kein Hindernis für die Pirnaer Recken darstellen muss. So konnte trotz dieses Handicaps im Vereinsachter der Sachsenmeistertitel errungen und viermal in Folge verteidigt werden. Eine Bilanz, die allen Mut macht. Aus der zweiten Reihe schaut immer wieder der alte Trainerfuchs Siegfried Hanus auf „seine Jungen“, die er viele Jahre betreut und begleitet hat. „Wie nicht anders gewohnt, hat er oft den einen oder anderen Tipp für die neue Crew parat, besonders in Bezug auf Biss, Bootsgefühl und mannschaftliche Geschlossenheit. In den nächsten Tagen ist es wichtig, die im Winter antrainierten Körner, im Boot in Geschwindigkeit umzusetzen. „Wir Pirnaer hoffen dabei auf ordentliche Wasserkilometer, die vielleicht einmal nicht durch ein Frühjahrshochwasser eingeschränkt werden“, berichtet Teamleiterin Sabine Hering.
In Gedenken an Uwe Barsch geben die Pirnaer volle Kraft, um sich in der 2. Liga zu etablieren
Die Teamleitung und Verantwortlichen haben die Voraussetzungen geschaffen. Jetzt haben es die Aktiven in der Hand, die Pirnaer Farben gut zu vertreten. Die Ziele sind klar und hoch gesteckt. Ein einstelliger Platz in der 2. Liga soll erreicht werden.
Ein tragisches Ereignis ereilte das Team, als ihr Teamleiter vor wenigen Tagen unerwartet verstarb. Die Crew wird jetzt noch enger zusammengerücken und ihr angestrebtes Ziel soll in erster Linie ihrem Uwe Bartsch gewidmet werden. Rudern in Pirna ist bereits ein Begriff – Rudern in der Bundesliga kann das Team und den Pirnaer RV jetzt weiter voranbringen. „Besonders freuen wir uns natürlich vor allem auf die Duelle mit den durchaus vertrauten Mannschaften der Fledermäuse und aus Rüdersdorf“, so Trainer Klunker.
Riemen- und Dollenbruch für ein aufregendes RBL –Jahr 2011.
Die Mannschaft wird regelmäßig ihren Achter greifen, die Riemen zum Steg bringen und ihr neues Boot, der zum Anrudern im PRV auf den Namen CANALETTO getauft wurde, in Schwung bringen. CANALETTO verbindet in einzigartiger Weise Pirna mit Sachsen und der Welt, Kunst mit einer Stadt und ihrem Sport.