Bundesliga: Der 816-Watt Mann
Mathias Schneider, Jahrgang 1984, 192cm groß, 95kg schwer - sein Markenzeichen: Kein Bundesliga-Rennen fährt er ohne sein markant rot/schwarzes Bandana.
Für die 350m auf dem Ruderergometer benötigt der stärkste Mann des Mülheimer Bundesligaachters 52.8 Sekunden - eine Zeit, die nur ganz wenige Bundesliga-Ruderer unterbieten können und mit 816 Watt eine mehr als beachtliche Leistung.
Schon früh sorgte Mathias Schneider in der Ruderszene für Furore: Gemeinsam mit seinem Partner Jens Burczyk dominierte er in den Jahren 1997 bis 2001 den Doppelzweier im Kinder- und Juniorenbereich. Die Zweierkombination blieb vier Jahre ungeschlagen und konnte lediglich im Jahre 2001 bei den Deutschen Meisterschaften mit einer Hundertstel-Sekunde bezwungen werden.
Bundesligaachter.de traf sich mit dem dreifachen Deutschen Jahrgangsmeister zum Kurz-Interview:
Bundesligaachter.de: „Mathias, eine Zeit unter 53 Sekunden über 350m auf dem Ruderergometer ist eine starke Leistung und der Traum vieler Bundesliga-Ruderer - Wie sieht Dein spezielles Training aus ?“
Mathias Schneider: „Durch mein Sportstudium habe ich die entsprechende Grundlagenausdauer. Im Winter beschränkt sich mein Trainingspensum daher auf das Maximalkrafttraining. Im Sommer beginne ich dann meine antrainierte Muskulatur "intelligent" zu machen, um möglichst wettkampfnah trainieren zu können.“
Bundesligaachter.de: „In Frankfurt schaffte es der Mülheimer Bundesligaachter erstmals nach drei Jahren auf das Tagespodium - Was sind Deine Ziele mit der Mannschaft und wo siehst Du das größte Potenzial ?“
Mathias Schneider: „Das größte Potenzial in unserem Achter sehe ich im physischen Bereich. Auch uns fällt es schwer, das Training wettkampforientiert zu gestalten. Wir müssen unsere Trainingseinheiten noch besser an die Wettkampfdistanz anpassen und entsprechend kürzer und mit höheren Belastungsspitzen durchführen. Eine Orientierung an die Zielform "Wettkampf" sollte in jeder Übungsphase die Trainingsmaxima darstellen - auch wenn dabei alte Bewegungsmuster zu durchbrechen sind (sowohl physisch und psychisch). Mein Ziel einer Podiumsplatzierung habe ich in Frankfurt schon erreicht – das war sehr nett.
Bundesligaachter.de: Aufmerksamen Regattabesuchern fällt sofort Dein Bandana auf - der Bundesliga-Regattasprecher kündigte Dich bereits als "Kopftuch der Ruder-Bundesliga" an - was steckt hinter Deinem Markenzeichen ?
Mathias Schneider: „Bandanas sind nichts Neues in Mülheim. Schon zu meinen Juniorenzeiten, als die RennRuderGemeinschaft Mülheim an der Ruhr einer der erfolgreichsten Vereine Deutschlands war, wurde häufig mit dieser Art Kopfbedeckung gerudert. Aus dieser Trainingsgruppe - in der die vereinsinterne Konkurrenz meist größer war als die Wettkampfkonkurrenz auf Regatten - bin ich nun leider der einzige, der noch aktiv den Rudersport betreibt. Daher hoffe ich, dass wir mit dem Mülheimer Bundesligaachter dazu beitragen, dass Hochleistungssportler aus unseren Junioren- und Seniorenbereichen aufgefangen werden und ihre sportliche Laufbahnen bei uns um den ein oder anderen Erfolg ergänzen können.“