Der LRV Berlin hat sein „Promi-Rudern“ zur guten Tradition gemacht
Alle in einem Boot
Die Premiere ist noch gar nicht so lange her, und doch ist das vom LRV-Vorsitzenden Werner Stahr initierte „Promi-Rudern“ schon eine gute Tradition, die niemand der bislang Beteiligten mehr missen will. Im März 2009 war erstmals ein auf den schönen Namen hörendes „All-Stahr-Team“ mit Berliner Persönlichkeiten aus Sport, Kultur und Politik zum gemeinsamen Rudern zusammengekommen. Wobei Stahr und seine Mitorganisatoren wie der Vorsitzende des Schülerruderverbandes Holger Niepmann Zuschreibungen wie „Promis“, VIP's oder „Sta(h)rs“ nicht allzu ernst nehmen. „Das sind einfach Freunde des Rudersports und im Boot schrumpfen irgendwelche sonstigen Bedeutsamkeiten eh schnell auf Normalmaß“, grinst Niepmann. Nicht jeder ist schließlich ein gelernter Ruderer, und im Duell mit der Tücke des Sportgeräts und der eigenen körperlichen Fitness und Koordination fühlt man sich da schnell mal wie Don Quichote im Kampf gegen die Windmühlenflügel.
Am vergangenen ersten April-Samstag (2.4.) trafen sich bei wunderbarem Ruderwetter und Sonnenschein im Grünauer Bootshaus des Berliner Schülerruderverbandes also erstmals im Jahre 2011 wieder mehr als ein Dutzend „Freunde des Rudersports“ zur gemeinsamen Ausfahrt. Werner Stahr, Holger Niepmann und andere vom Fach waren natürlich dabei, aber auch die „üblichen Verdächtigen“ von den vorausgegangenen Touren wie Sportstaatssekretär Thomas Härtel, die sportpolitische Sprecherin der Grünen im Abgeordnetenhaus Felicitas Kubala oder Köpenicks Sportamtsleiter Steffen Senkbeil. Die meisten trugen sport- und ereignisgerechte Kleidung und ihre Ruderwesten wiesen auf dem Rücken aus, was das allgemein akzeptierte Motto des Tages war: „Alle in einem Boot!“ Mit dabei waren auch Ex-Staatssekretär und degewo-Vorstand Frank Bielka, Coca-Cola-Marketing-Leiter Uwe Kleinert und erstmals auch der 1988er Zehnkampf-Olympiasieger Christian Schenk, der ja schon dank seiner Herkunft (Rostock) und Größe (2 Meter) Rudertauglichkeit im Blut hat.
Mit drei Vierern machte man sich auf den Weg, auch mental bestens vorbereitet, denn bevor man ins Wasser stach, hatte noch Werner Philipp, der Leiter des Wassersportmuseums Grünau, das sich unterhalb der Regattatribüne befindet, ein paar kurze anekdotische Bemerkungen gemacht und quasi für den nötigen Bildungsbackground der Ausfahrt gesorgt. Diese führte die Boote geschätzte vier Kilometer zum Friedrichshagener RV, wo bei der ersten offiziellen Sternfahrt des LRV 2011 bereits volles Rudertreiben im Gange war. Nach dem „Zwischentanken“, Plauderei und Regeneration ging es retour zum Ausgangspunkt – alle kamen an, keiner hing verloren oder über Bord. Die Verabredung für die nächsten gemeinsamen Fahrten steht – auch die Umsetzung noch nicht eingelöster Versprechen. Wie das vom LSB-Präsidenten Klaus Böger, der vor einiger Zeit sein Mittun ankündigte, aber diesmal noch fehlte. Halbwegs sei er entschuldigt, immerhin war er sportlich verhindert. Er war im Golf-Urlaub.