19. Mai 2011 | Jugend | von Katja Schindler, Goitzsche Ruder Club Bitterfeld

Ruder-Aktionstag: Europagymnasium will Deutschlands schnellste Klasse stellen

Laute Bassmusik, anspornende Moderation, Anfeuerungsrufe der Mitschüler, rudernde Kinder. Einige Lehrer, die am vergangenen Montag mit ihrer Klasse die Sporthalle des Europagymnasiums in Bitterfeld aufsuchten, waren irritiert – andere wiederum grenzenlos begeistert. Im Rahmen der bundesweiten Aktionswoche der Deutschen Ruderjugend (DRJ) bewirbt sich der Goitzsche Ruder-Club Bitterfeld (GRCB) in den kommenden Wochen gemeinsam mit dem Europagymnasium mit den auf Ruderergometern  virtuell geruderten Ergebnissen und Zeiten um den Titel „Deutschlands schnellste Klasse“.

„Nach den vielen positiven Rückmeldungen aus dem vergangenen Premierenjahr haben wir unser Projektteam noch einmal erweitert und uns gerne der Herausforderung gestellt, das letztjährige Event zu toppen“, so Landesjugendleiter und GRCB-Trainer Klaus Schindler. Die Gemeinschaftsaktion von Verein und Schule zielt nach Aussagen der Verantwortlichen vor allem darauf ab, Kinder und Jugendliche für den Sport im Verein zu begeistern und Perspektiven aufzuzeigen.

Um diese eigenen Erwartungen zu erfüllen, holte man sich mit dem Veranstalter der flyeralarm Ruder-Bundesliga (RBL) einen Partner ins Boot, der seit Gründung des neuen Bundesliga-Formats vor drei Jahren für Sport- und Eventinszenierung auf hohem Niveau im Rudersport steht. Für die Bundesliga-Macher ist die Nachwuchsförderung und die aktive Unterstützung vor Ort reine Herzensangelegenheit. „Wir denken schon ein paar Jahre weiter und haben derzeit mit Frauen- und Männer Bundesliga, Junior-Bundesliga (U19) sowie der Nachwuchsgewinnung vor Ort nun ein schlüssiges Gesamtkonzept. Ob und inwieweit  wir unser Engagement künftig noch ausweiten, hängt natürlich von unseren Partnern ab. Alles ist denkbar“, so Geschäftsführer Nils Budde.

Wettkampfformat mit Event-Charakter

Eins ist jedoch schon jetzt bemerkenswert. Als vor wenigen Jahren der GRCB aus der Taufe gehoben wurde haben wohl nur die Gründer daran geglaubt, dass man sich bereits im Jahr 2011 am bundesweiten Wettbewerb und der Suche nach der schnellsten Klasse Deutschlands beteiligen könne. „Dank der Unterstützung des Teams der flyeralarm Ruder-Bundesliga und dem Street Rowing Team der Ruderjugend Sachsen-Anhalt hat sich das Schulsportfest zu einem wahren Event entwickelt“, so GRCB Vorsitzender Lars Schindler, der eigens die Eröffnung der Veranstaltung gemeinsam mit Schulleiter Dr. Eckhard Appenrodt und Sportlerin Evi Jentzsch vornahm.

Um die schnellsten Zeiten wurde den ganzen Tag auf acht Wettkampfergometern vor einer Großbildleinwand gerudert. Die rund 300 Schüler ruderten 250 Meter auf dem Ruderergometer und ließen keine Zweifel aufkommen: „Wir wollen die schnellste Klasse in Deutschland werden“.

Manchmal jedoch waren es auch einfach nur die aktuellen Charts und die mitreißenden Bassklänge aus wummernden Musikboxen in der Sporthalle des Europagymnasiums, die bei den Kindern für Begeisterung sorgten, während die Mitschüler ihr Bestes gaben. In den klasseninternen Duellen ermittelten die Schüler die Gewinner, die sich nicht nur über Trainingsgutscheine, sondern auch über Präsente der Deutschen Ruderjugend freuten. Am Ende traten dann die acht schnellsten Mädchen und Jungen der Klasse als Mannschaft an und ruderten insgesamt noch einmal 2.000 Meter für den Wettbewerb „Deutschland schnellste Klasse“.

Die Suche nach den Olympiasiegern von Morgen

"Natürlich ging es am Montag nicht nur um die Leistung, sondern auch um die Bewegung und das Erlebnis Rudern. Die Aktionswoche bietet eine tolle Plattform, unsere Sportart und unserem noch jungen Verein in Bitterfeld und über die Landesgrenzen hinaus weiter bekannt zu machen. Das Ziel für die nächsten Jahr ist klar – wir suchen die Weltmeister und Olympiasieger von Morgen“, so Klaus Schindler. Bei diesen Aussagen kann man sich sicher sein, dass viele Rudervereine in Deutschland noch immer das Feuer des Rudersports an die jungen Menschen weiter geben, denn in Zeiten wo Bewegungsarmut eine wichtige Rolle im Leben der Kinde rund Jugendlichen spielt muss der Sport Begeistern und Spaß machen – Rudern als Sportart passt darüber hinaus mit seinen positiven Attributen nach wie vor hervorragend in das pädagogische Konzept des Schulunterrichts.

GRCB-Vorsitzender Lars Schindler ist angesichts der erneut dargebotenen Ideenvielfalt sehr stolz, dass „sich bei uns ein Projektteam aus jungen und erfahrenen Kräften gebildet hat, dessen Enthusiasmus von der Begeisterungsfähigkeit des Europagymnasiums Bitterfeld getragen wird“. Der erlebnisreiche Aktionstag mit sportlichen wie spannenden Wettbewerben ist für ihn und seinen jungen GRCB der Startschuss in die neue Wettkampfsaison.