24. März 2011 | Breitensport | von Dr. Wolfgang Krutzke

Statistiksplitter 4 - Manfred Gelpke is back to the roots

Die Erstellung der Wanderruderstatistik für das Jahr 2010 ist angelaufen. Die Gesamtstatistik mit ihren 14 Listen, in denen die Aktivitäten von über 300 Vereinen erfasst sind, ist für den Einzelnen schwer zu überschauen. So sollen die Statistiksplitter einzelne Aspekte herausnehmen und Informationen zu besonderen Ergebnissen vermitteln.

Neue Vereine in die Statistik einzubeziehen, geht einher mit Persönlichkeiten. Diese sind im Falle des Dresdner Ruder Clubs 1902 Kerstin Förster als DRV-Präsidiumsmitglied, Dr. Klaus Jacob als stellvertretender Clubvorsitzender und Manfred Gelpke als Olympiamediallengewinner (wie auch Klaus Jacob) langjähriger Fahrtenabzeichenerfüller im DRSV.

Kerstin Förster erzählte nur von dem Gerücht, dass DRC-Ruderer eine Wanderfahrt gemacht hätten und tatsächlich, sie waren mit zwei Vierern im Spreewald. Der Eintrag eines Vierers zu dieser Wanderfahrt im DRC-Fahrtenbuch liest sich wie das „who is who“ des Dresdener Rudersports: Hans Eckstein mit Dieter Grahn, Manfred Gelpke, Klaus Jacob gesteuert von Eckhardt Ziegler.

Manfred Gelpke (1940) ist der einzige DDR-Club-Sportler, der unter dem Label des SC Einheit Dresden neben seinen Rennsportaufgaben DRSV-Fahrtenabzeichen abrechnete.
Er gewann 1968 bei den Olympischen Spielen die Silbermedaille im Vierer mit Steuermann. Zusammen mit Lothar Schmidt wurde er 1963 und 1964 jeweils Vizemeister der DDR im Zweier ohne Steuermann. Ab 1965 saß er im Zweier zusammen mit Klaus Jacob, mit dem zusammen er 1966 DDR-Meister wurde. 1965 und 1970 belegte er jeweils bei der DDR-Meisterschaft den zweiten Platz im Achter. 1968 gewann ein rein Dresdner Achter den DDR-Meistertitel. In diesem Boot saßen Frank Forberger, Dieter Grahn, Peter Kremtz, Frank Rühle, Klaus Jacob, Manfred Gelpke, Dieter Schubert, Roland Göhler und Steuermann Dieter Semetzky. Aus diesem Boot bildete Hans Eckstein für die Olympischen Spiele 1968 einen Vierer ohne Steuermann und einen Vierer mit Steuermann. Auf der Regattastrecke von Xochimilco gewann der Vierer ohne Gold, der Vierer mit holte Silber hinter den Neuseeländern. 1969 wurde Gelpke noch einmal DDR-Meister im Vierer mit.
Nach dem Leistungssport wechselte Manfred Gelpke zu den Ruderern der TU Dresden und entwickelte sich zum Kilometerfresser des Ostens. Als vierter Ruderer des DRSV umrundete Manfred Gelpke 1979 die Erde und erhielt den Äquatorpreis.  Er erfüllte bis 1990 32 Fahrtenabzeichen des DRSV und nun nach 20 Jahren Pause das 33. FA.

Nun ist es für den Club (wie auch in Ratzeburg) gewöhnungsbedürftig auch zur DRV-Wanderruderfamilie zu gehören, Wanderruderaktivitäten zu melden und Fahrtenabzeichen für seine Aktiven einzureichen. Schließlich findet er sich auf diesem Gebiet noch nicht in der Spitzengruppe des DRV wieder. Trotzdem reiht er sich nun hier ein und ergänzt die Gruppe der Vereine wie Germania Frankfurt, Mainzer Ruderverein, Undine Saarbrücken oder Hansa Dortmund. Glückwunsch an Manfred Gelpke für das erste Fahrtenabzeichen für den DRC 1902 der „Neuzeit“ und Dank an Dr. Klaus Jacob diese Leistungen dem DRV anzuzeigen.