WM-Vorschau: Riemenboote der Männer
Mit dem Achter, der in Deutschland in der Wahrnehmung des Rudersports alles überragt, hat der DRV einen klaren Favoriten zur WM am Start. Trainer Ralf Holtmeyer ist es gelungen, junge Kräfte einzubauen und das Team auf hohem Niveau zu trainieren. Auch in diesem Jahr hat der Achter die Konkurrenz immer in Schach halten können, obwohl Großbritannien und die USA alles versuchen, um das DRV-Team, das in der Besetzung Gregor Hauffe, Andreas Kuffner, Eric Johannesen, Florian Mennigen, Richard Schmidt, Lukas Müller, Maximilian Reinelt, Kristof Wilke und Steuermann Martin Sauer starten soll, zu schlagen.
Für Riemen-Ruderer hat der Achter immer größte Priorität und in diesem Boot hätte auch gerne die Besatzung des Vierer-ohne gesessen. Filip Adamski, Urs Käufer, Toni Seifert und Sebastian-Mathias Schmidt nehmen nun die Herausforderung an, um sich in dieser Bootsgattung mit einer guten Platzierung im nächsten Jahr für das Paradeboot wieder zu empfehlen. Dass dies möglich ist zeigt das Ergebnis von Luzern, wo sie mit 18/100 Sekunden hinter den USA knapp an Bronze vorbeigeschrappt sind. Und wer weiß, vielleicht finden die vier ja auch mit Blick auf Olympia 2012 Gefallen an dieser Bootsgattung. Top-Favorit ist sicher Großbritannien, wo der Vierer ohne eine Bedeutung hat, die der des Achters im DRV entspricht.
Vor einer schwierigen Aufgabe stehen Felix Drahotta und Maximilian Munski. Sie haben vorrangig den Qualifikationsplatz für Eton im Blick. Dazu müssen sie mindestens Rang 5 im Finale B erreichen. Allerdings haben 23 weitere Nationen ebenfalls mindestens dieses Ziel und gerade die kleineren Verbände konzentrieren sich mit allen Kräfte auf diese Bootsgattung. Dennoch war das Nominierungskomitee überzeugt, das das Team die Zielsetzung erreichen kann.
Nichtolympisch ist der Zweier mit Steuermann unterwegs. Die Bootsgattung wird meist nur noch auf der Weltmeisterschaft und gelegentlich auf einem World-Cup gerudert. Sie dient der gezielten Wettkampfvorbereitung von Ersatzleuten, findet aber in Bled mit 7 Meldungen ein überraschend gutes Meldeergebnis. Damit ist der Bestand für weitere Jahre gesichert, da nach dem Reglement der FISA eine Bootsgattung – außerhalb der olympischen Rennen – dann aus dem WM-Programm fällt, wenn es drei Jahre in Folge keine Vorrennen gab. Die Farben des DRV vertreten René Bertram, Florian Eichner und Steuermann Frederik Böhm. Eine Prognose zum Rennausgang ist bei der Ausgangslage seriös nicht möglich.
Bei den Leichtgewichten ist Trainer Uwe Bender nicht zu beneiden. Drei Zweier-ohne bestimmen mit Abstand die nationale Spitze, von denen zwei Paare gemeinsam in Saarbrücken trainieren. Der ursprüngliche Plan sah vor, auf den drei World-Cups verschiedene Kombinationen zu testen. Aus unterschiedlichen Gründen führte dieser Weg jedoch nicht zu mehr Klarheit. Zu Beginn des Trainingslagers wurde dann entschieden, die Weltmeister aus 2009 Jost Schömann-Finck, Matthias Schömann-Finck, Jochen Kühner und Martin Kühner an den Start zu schicken. Nach dem verletzungsbedingten Aus in Luzern fehlt derzeit eine echte Standortbestimmung für den Wettstreit mit 23 weiteren Nationen. In dieser Bootsgattung geht es immer eng zu und zwischen einer Medaille und Rang 8 liegen oft nur wenige Bruchteile einer Sekunden.
Somit vertreten die beiden Norddeutschen Bastian Seibt und Lars Wichert den DRV im nichtolympischen Zweier ohne der Leichtgewichte, obwohl sie in der nationalen Rangliste auf dem zweiten Platz gerudert waren. Nach den Ergebnissen der World-Cups gelten sie hier als Favoriten und werden sicher die Chance nutzen, um für das kommende Jahr ihre Ambitionen für die nächst größere Bootsgattung anzumelden.
Obwohl Titelverteidiger geht der DRV im Leichtgewichtsachter nicht an den Start. Im vergangenen Jahr wurde das Boot durch Doppelstarter aus Vierer und Zweier besetzt, in diesem Jahr ließ das Ergebnis von Luzern kein hinreichendes Ergebnis erwarten.