Der feine Olympia-Zwirn
Einkaufen beim Feldjägerbataillon: Die Ruderer durften gestern in der Kaserne Kurmainz die offizielle Olympia-Kleidung anprobieren und mit nach Hause nehmen: Lange Hosen, kurze Hosen, Mützen, Kulturbeutel und elektrische Zahnbürsten. Wem die Klamotten nicht passten, durfte zur Schneiderin.
Mit großen Einkaufswagen fährt das Ruderteam durch die Gänge in dem Warenhaus. 65 Wühltische gibt es hier. An jeder Ausgabestation gibt es pro Person einen Artikel. Es gibt einen Stand für weiße Kappen, einen für rote Kappen und an jedem steht ein Soldat in Uniform, der die Kleidung ausgibt. Doch es gibt auch andere Accessoires: Die Mannschaft um Trainer Ralf Holtmeyer bekommt Rollentaschen, Badelatschen und Sonnenbrillen. Für jeden Anlass sollen sie ausgerüstet sein.
Lukas Müller jedoch passt nicht ganz in die Kleidung von der Stange. Zusammen mit Andreas Kuffner muss er nachbessern lassen. Eine Schneiderin nimmt dafür Maß und ändert die Anzüge für sie. In der Kaserne sind alle deutschen Olympiavertreter aus dem Ruderbereich zusammen eingetroffen. Insgesamt dauert die Einkleidung aller deutscher Athleten knapp vier Wochen. Jeden Tag kommen Deutschlands Spitzensportler und ihre Trainer hier her und shoppen: Insgesamt knapp 750 Kunden für das Feldjägerbataillon.
Zwei Stunden dauert der Einkleideparcours. Als Gegenleistung müssen die Sportler jedoch einiges an Schreibarbeit leisten. Sie signieren stapelweise Bücher, Poster, Fotos und werden anschließend für die offiziellen Ausweise fotografiert. Die können sie sich dann schon mal um den Hals hängen. Noch schöner wäre es jedoch, würden vor der Brust bald Medaillen baumeln.