11. Okt. 2012 | Panorama | von Christian Bermes (Freier Journalist und Diplom-Sportlehrer)

Die Alte Werft konstruiert sportliches Freizeitskiff für das Autodach

Der Belower Bootsbaumeister Pascal Leihs will mit einem neuen Boot, eine kleine Zielgruppe ansprechen und begeistern.

Testbericht

Bootsbaumeister Pascal Leihs hat sich 2007 mit der Alten Werft in Below bei Wesenberg (Landkreis Mecklenburg-Strelitz in Mecklenburg-Vorpommern) selbstständig gemacht. Da der 31-jährige ab 1999 bei "Werner Kahl die Ruderwerkstatt" in Wetzlar gelernt hatte und dort auch seinen Meisterbrief erwarb, lag für den Mecklenburger nichts näher, als im Eigenbau Ruderboote zu projektieren. Dort eignete er sich umfangreiche Kenntnisse in Sachen Kunststoffverarbeitung, Lackierungen Holzreparaturen und Restaurationen an. So hat er beispielsweise einen ehemaligen Doppelvierer zu einem teilbaren Skiff umgebaut. Anschließend trat er an ein komplett eigenes Projekt heran.

" Unser Skiff ist für den sportlichen Freizeitruderer konzipiert. Geleitet wurde ich dabei von dem Gedanken, dass das Boot deutlich weniger wackelig sein sollte als ein Rennboot. Außerdem war angedacht, dass ein Transport auf dem Autodach auch für eine Person recht unproblematisch machbar sein müsste. Ein Rennboot stößt da mit etwa 8 bis 8,50 Meter doch an die Grenzen der Zulässigkeit", erläutert Leihs seine Ambitionen. "Der Rumpf ist aus glasfaserverstärktem Kunststoff, das Deck besteht aus Carbonfiber im Sandwichbau. Das Schwert, das dem Skiff noch mehr Spurtreue verleihen soll, ist aus Carbon". Das Boot inklusive Auslegern wiegt nur 23 Kilogramm (ohne Ausleger 21 kg) und damit liegt das Gewicht lediglich geringfügig über dem Gewicht eines Rennskiffs (17-19kg) Bei einer Länge von 6,50 Meter über alles beträgt die Breite des Waschbords 46 Zentimeter, die Breite in der Wasserlinie liegt bei 35 Zentimeter. Diese Maße gestatten ein Ruderergewicht von bis zu 100 Kilogramm. Sowohl bei den Auslegern als auch bei den Rollschienen (800mm x 230mm eloxiert) hat sich Leihs für Aluminium entschieden. Der zusätzlich eingebaute Schlagzahlcomputer ist ein nützliches Feature für den ambitionierten Freizeitruder.

Um die Fahreigenschaften des Einers zu testen, konnte Leihs mit Detlef Wunsch einen ehemaligen Leistungsruderer begeistern und sich dessen kompetentes Urteil sichern. Wunsch (53) war 1974

Junioren-Weltmeister, errang 1978 den DDR-Vizemeistertitel im Einer und war 1978 WM-Teilnehmer. Weitere zahlreiche nationale und internationale Erfolge komplettieren seine sportliche Vita. " Ich bin absolut begeistert und habe mich innerhalb weniger Minuten sehr gut an das Boot gewöhnen können. Die gegenüber einem Rennskiff um bis zu zwei Meter kürzere Gesamtlänge ermöglicht ein deutlich besseres Manövrieren. Die breitere Wasserlinie gleicht die geringere Wasserauflage locker wieder aus und lässt das Boot erheblich ruhiger liegen als ein Rennboot. Auch hinsichtlich der Geschwindigkeit braucht das Leihs-Skiff bei hervorragendem Geradeauslauf keinen Vergleich zu scheuen. Ich freue mich sehr, ein solches Boot in meiner näheren Umgebung zu wissen und es künftig hin und wieder fahren zu können" beglückwünschte der Tester Pascal Leihs zu dem gelungenen Ergebnis.

Den Preis hat der Belower Bootsbaumeister auf 4.000,00 Euro veranschlagt.

Testbericht von Christian Bermes (Freier Journalist und Diplom-Sportlehrer) siehe auch unter: ruhepuls Sporttouristik - www.ruhepuls.com