10. Okt. 2012 | Fachressort Bildung, Wissenschaft und Forschung | von Lea Fuchs, RV Münster

»Wir haben vieles gelernt«

Trainer C-Ausbildung des DRV in der Ruderakademie Ratzeburg

Am Sonntag, 16. September 2012 war es endlich soweit, der Trainerlehrgang C in Ratzeburg begann! Aber wo genau ist eigentlich Ratzeburg und warum findet genau dort so ein Lehrgang statt? Diese Fragen waren nicht so schwer zu beantworten: Ratzeburg liegt zwischen Hamburg und Lübeck, an einem wunderschönen See. Der Lehrgang findet dort statt, weil Ratzeburg als Olympiastützpunkt des Rudersports bestens ausgerüstet ist und auch die Kapazitäten für eine große Anzahl von Teilnehmern hat.

Im Vorhinein hatte jeder einen Ablaufplan erhalten. Der sah ganz schön voll aus und bei manchen Punkten fragte man sich, was einen da wohl erwartet, bei anderen hatte man direkt ein klares Bild vor Augen. Als wir schließlich nach mehr oder weniger langen Fahrten in Ratzeburg ankamen, begann Andreas König, der Lehrgangsleiter, das Programm zunächst mit diversen Kennlenernspielen und Vorstellungsrunden. Hierbei wurde schnell deutlich, was für eine gemischte Gruppe wir waren: Von Achtzehn aufwärts waren alle Altersstufen vertreten und es gab sowohl Leistungs- als auch Breitensportler und sogar einen Nichtruderer. Als wir uns alle etwas näher kennengelernt hatten, sollten wir uns zu Gruppen zusammenschließen, die während der nächsten Wochen verschiedene Aufgaben lösen sollten.

Zunächst ging es aber zum Abendessen über, wobei wir die Schüler des angehörigen Sportinternats kennenlernten. Nach einem wirklich guten Essen gab es noch Abendgestaltung in der Sporthalle, die anschließend in Fußballspielen überging.

Wer noch nicht allzu müde war, konnte sich danach noch mit den anderen Teilnehmern zusammensetzen und sich näher kennenlernen.

Die erste inhaltliche Veranstaltung fand am nächsten Tag nach dem Frühstück statt. Hierbei ging es um die Zielgruppen der Vereine und dementsprechend auch um das Trainerbild, das erfüllt werden soll. Am Nachmittag lernten wir Möglichkeiten der Trainingsführung und wie man eine Trainingsstunde bewerten kann.

Nach dem Abendessen war wieder Zeit für Bewegung und wir stürmten die Turnhalle.

Wer mochte konnte auch morgens vor dem Frühstück rudern gehen, ein paar Mutige schwammen auch im Ratzeburger See.

Am Dienstag kam dann der erste Referent zu uns, Reinhart Grahn, der uns Ruderaufnahmen von drei Teilnehmern zeigte, die wir gemeinschaftlich auswerteten. Ebenfalls durch Reinhart Grahn lernten wir einige Methoden der Anfängerausbildung.

In den nächsten Tagen hatten wir zu den verschiedensten Themen unterschiedliche Referenten, die uns mal durch praktische, mal durch theoretische Referate in die Trainingsplanung einwiesen.

Uns wurde beispielsweise durch Marc Swienty, dem Trainer des Sportinternats, beim Erstellen von Trainingsplänen geholfen und der Sportbiologe Hauke Hinz zeigte uns die Abläufe unseres Körpers. Auch die Öffentlichkeitsarbeit in Vereinen und die Kommunikation der Vereine untereinander beziehungsweise mit dem DRV wurden uns deutlicher. Wir fanden viele Anregungen, was in anderen Vereinen für den Zusammenhalt getan wird.

Zwischendurch hatten wir immer die Möglichkeiten zu rudern, was von einigen Teilnehmer liebend gern genutzt wurde, oder anderweitig Sport zu treiben.

Am Samstag, 22. September, konnten wir kaum schreiben, da wir alle die Daumen für die RBL-Ruderer drückten, denn auch einer unser Teilnehmer saß in einem Boot. Am Sonntag mussten ein paar von uns die Zimmer räumen, denn wir bekamen hohen Besuch: Der australische Olympia-Achter sollte für ein paar Tage in Ratzeburg wohnen und sich auf den E.On-Hanse-Cup vorbereiten.

Nun startete die zweite Woche und wir begannen mit unseren in Gruppen erarbeiteten Trainingsstunden, die wir den anderen präsentieren sollten. Mit viel Spaß und teilweise sehr anstrengenden Übungen wurden Hallentrainings für B- und A-Junioren gezeigt, sowie mögliche Trainingseinheiten für Freizeitruderer.

Am letzten Abend war eine 'Ballnacht' von einer unserer Gruppen vorbereitet worden. Hier wurden nochmals Gruppenspiele gespielt und anschließend wurden Oscars verliehen, wie zum Beispiel der für den engagiertesten Ruderer. Die Veranstaltung endetet erst spät in der Nacht, was man am nächsten Morgen bei der Präsentation der einzelnen Themen einigen Teilnehmern ansah.

Beendet wurde die Tagung nach dem Mittagessen, wobei es den meisten wirklich schwer viel sich zu verabschieden, daher wurden Verabredungen zu Regatten und Vereinsfesten getroffen.

Abschließend lässt sich sagen, dass wir vieles gelernt haben, nicht nur durch die Vorträge, sondern vielmehr auch durch das Austauschen mit anderen. Wir hoffen, dass wir uns alle nochmal wiedersehen und Fortschritte aus unseren Vereinen aufzeigen können.

Die Teilnehmer:

  • Andreas Schätzlein, Würzburger RV
  • Arne Birger Sellner, Alster RV Hanseat
  • Carsten Borchardt, RG Wiking Berlin
  • Christopher Albrecht, RK Normannia BS
  • Dirk Schreiber, RG Wiesbaden-Biebrich
  • Fabian Schaefers, Universität Kiel
  • Gordon Buchleither, RC Tegel
  • Inga Karin Todtenhaupt, Erster Kieler RC
  • Ingrid Ehwalt, RU Arkona Berlin
  • Jasper Schüll, Bremer SC
  • Jens Ronneburg, Bremer RV
  • Julia Schwepcke, Münchener RSV
  • Julian Mendyka, RK am Wannsee Berlin
  • Jürgen Richter, Tutzinger RV
  • Kai Siempelkamp, BRC Welle-Poseidon
  • Lars von Lingelsheim, Ratzeburger RC
  • Lea Fuchs, RV Münster
  • Mona Hoffmann, RV Treviris Trier
  • Moritz Kropp, DRJ
  • Oskar Schütt, Wormser RC Blau-Weiß
  • Reinhard Wolf, RC Stolzenau
  • Stefan Schottroff, RU Arkona Berlin
  • Till Nyenhuis, Mainzer RV
  • Tristan Baron, Oldenburger RV
  • Volker Specht, RV Höxter

Die Referenten:

  • Cornelia Stampnik (DRJ, Hannover)
  • Reinhart Grahn (Sportinternat Ratzeburg)
  • Marc Swienty (Sportinternat Ratzeburg)
  • Dr. Gert Schwiethal (Sportmediziner, Ratzeburg)
  • Dirk Brockmann (OSP HH/SH, Hamburg)
  • Hauke Hinz (Sport- und Biologielehrer, Schwentinental)
  • Lingolf von Lingelsheim (Bootsmeister, Ratzeburg)
  • Sebastian Schulz (Physiotherapeut, Ratzeburg)
  • Birte Hoffmann (Pädagogin, Westerrönfeld)
  • Andreas König (Lehrgangsteamer, Kiel)