Europameister Max Munski aus dem Deutschlandachter tippt die PRODYNA Ruder-Bundesliga
RBL: Moin Max, wo stören wir Dich?
Munski: Bei meinem Praktikum in einem Hort. Ich studiere ja Erziehungwissenschaften in Hamburg. Ich musste ja direkt nach dem Titelgewinn am Sonntag in den Flieger und Montag morgens wieder ran. Aber für ein kurzes Interview mit der RBL nehme ich mir natürlich gerne Zeit.
RBL: Das hören wir gern. Max, erst einmal Herzlichen Glückwunsch zum Titel! Da ist das Ding endlich! Dein erster Pott bzw. Goldmedaille im A-Bereich. Wie waren Deine Eindrücke von Sevilla?
Munski: Total grandios natürlich. Das erste Mal mit dem Deutschlandachter in bei einer internationalen Meisterschaft im Finale und dann gleich gewonnen. Was Schöneres hätte es für mich nach der verkorksten letzten Saison eigentlich nicht geben können. Zudem eine tolle Strecke, "mitten inne Stadt", wie wir Norddeutschen ja gerne sagen. Eine Wahnsinnsatmosphäre und tolle Stimmung. Und es war mit über 30 °C sogar Sommer im Gegensatz zu Deutschland! Aber wenn man gewinnt ist ja alles immer irgendwie toll und sonnig.
RBL: Wie geht's bei Euch weiter?
Munski: Nächstes Wochenende noch mal Kleinbootüberprüfung in Ratzeburg. Da gilt es für mich und meinen Zweierpartner Hannes, dass wir uns in den Top 5 etablieren, um unsere Ambitionen auf einen Stammplatz im Deutschlandachter zu festigen. Wir sind ganz optimistisch, aber der Küchensee hat ja auch oft seine eigenen Gesetze.
RBL: Dann wünschen wir Euch schon mal viel Glück. Jetzt aber zur Sache. Wie sind deine Tips fürs kommende Bundesliga-Wochenende in Rüdersdorf.
Munski: Oh ha, da muss ich erstmal überlegen. Da ich ja in Hamburg trainiere fand ich natürlich den Sieg des "Dole-Achters" von der Fari großartig. Ich hab mich riesig gefreut und darf mich hier auch als Fan dieser Mannschaft outen. Ich würde den Jungs wünschen, dass sie Tabellenführer bleiben und die Gelben Trikots anbehalten dürfen. Ich tippe also auf sieg für Hamburg. Aber der Krefeld-Achter wird wohl Himmel und Hölle in Bewegung setzen um die Schmach von Frankfurt zu tilgen. Und Münster, Frankfurt, Leverkusen und Mülheim sind auch heiß wie Frittenfett. Besonders gespannt bin ich auf die Lokalmatadoren aus Rüdersdorf. Die könnten auch in die Top4 fahren.
RBL: Was ist denn mit Deinem Team aus Lübeck? Du bist doch einer der Aufstiegshelden 2012.
Munski: Ja unser Lübeck-Achter muss sich erst mal als Aufsteiger in der Liga etablieren. Der achte Platz von Frankfurt war schon stark und ich denke unser Flaggschiff aus Schleswig-Holstein kann vielleicht noch bis Platz 6 vordringen. Wir essen ja alle immer fleißig Carstens Lübecker Marzipan. Das gibt uns dann schon Kraft.
RBL: Wann steigst du in der Bundesliga wieder ein?
Munski: Direkt nach der WM in Südkorea will ich zuhause auf der Hamburger Alster meinem Team helfen. Die Atmosphäre auf der Binnenalster ist einmalig. Da machen die RBL-Sprints richtig viel Spaß.
RBL: Wie steht es denn mit Deinem Tip bei den bei den Frauen in der 1. Bundesliga?
Munski: Ja, da Eingeweihte wissen, dass ich als Hansa-Mitglied nicht ganz neutral sein darf und will, sage ich: Der Hamburger Alsterachter ist zurück an der Spitze und wird die Rennen von Rüdersdorf rocken. Da ich ja auch privat sehr dicht an der Mannschaft des Alsterachters bin, sehe ich Krefeld, Heidelberg, Bonn und Minden nur auf den Plätzen.
RBL: Und in der 2. Bundesliga?
Munski: Da bin ich vom Thema her gar nicht so gut aufgestellt, da Lübeck mit der 2. Bundesliga ja aktuell nichts mehr am Hut hat (lacht). Aber wenn ich mir die Besetzungen anschaue ist der Gorilla-Achter aus Münster sicherlich ein heißer Kandidat auf den Tagessieg und natürlich die Berliner Boote.
RBL: Apropos Bundesliga, wie lebt es sich als HSV-Fan in Dortmund?
Munski: Na sagen wir mal leicht ist es nicht. Die meisten Jungs aus dem Deutschlandachter stehen dem BVB ja nahe. Ab und zu erinnere ich dann daran, dass der HSV Dortmund dieses Jahr sowohl auswärts als auch zuhause geschlagen hat und somit "Vize-Championsleaguesiegerbesieger" ist. Dann kommen aber gleich wieder die Bayernfans, die es überraschenderweise auch in Dortmund gibt, und halten mir das 9:2 von München vor. Naja, insgesamt ist das Leben eines Hamburger Fussballfans nicht immer leicht. Egal ob in Dortmund oder Hamburg. Aber wenn ich Zeit habe und es passt, gehe ich auch in das Volksparkstadion und feuere unsere Jungs direkt aus der Kurve an. Vielmehr als Mittelfeld sehe ich aber momentan nicht für die kommende Spielzeit.
RBL: Max, vielen Dank und viel Erfolg für die kommenden Ausscheidungsrennen und internationalen Einsätze.