Heineken Roeivierkamp: 41. Auflage des Ruder-Vierkampfes mit Mindener Beteiligung
Startschuss für den Bundesligaachter in Amsterdam
Amsterdam war am vergangenen Wochenenden Dank des "Heineken Roeivierkampes" Austragungsort des ersten Sichtungstests für den Melitta-Bundesligaachter. Mehr als 360 Achter und Vierer kämpften sich auf der Amstel unter schwierigsten Außenbedingungen und eisiger Kälte über die vier unterschiedlichen Streckenlängen - von Sprintdistanz bis Langstrecke.
Die Hauptstadt der Niederlande konnte sich den knapp 2000 Athleten am zweiten Märzwochenende nicht von seiner sonst so beeindruckenden pittoresken Seite zeigen. Der Wettergott hatte es mit den Sportlern in diesem Jahr nicht gut gemeint und schickte zunächst Dauerregen und anschließend eisige Kälte. Das Meldeergebnis las sich allerdings wie gewohnt spannend, denn neben etlichen niederländischen Teams nutzten auch Stützpunkte wie Oxford, London, Mailand, Barcelona, Osnabrück, Lausanne, Stuttgart, Dortmund, Lübeck und eben Minden als ersten Frühtest der neuen Regattasaison.
Der Kader des Bundesligaachters aus der Weserstadt hat sich im Vergleich zum letzten Jahr stark verändert und ist vergleichsweise schmaler geworden. In Amsterdam trat das Team erstmalig mit reiner Mindener Besetzung an. Als inzwischen erfahrene Bundesligateilnehmer reisten Schlagfrau Tanja Hasemann, Jördis Waterbär, Alina Sachtleben, Kerstin Ante, Dorthe Kayser und Sylvia Buddenbohm an die Amstel. Erstmalig für den Melitta-Achter an den Start gingen zudem noch Leonie Müller, Anna-Lena Vieker und Tessa Gerstmeyer. Alle drei stammen aus der Juniorenausbildung des Bessel-R.C. und sind nach Abschluss des Juniorentrainings in die Frauenmannschaft gewechselt. "In den letzten Monaten konnten wir im Vergleich zu den Vorjahren schon deutlich mehr Wasserkilometer zurücklegen", so Trainer Christoph Knost, der in Amsterdam sein Debüt als neuer Bundesligatrainer gab. "Dank der hohen Anzahl an Mindener Teammitgliedern bringen wir an den Wochenenden relativ häufig das Großboot auf das Wasser. Das ist natürlich eine deutliche Verbesserung in der Trainingsstruktur."
Beim "Heineken Vierkampf" kommen traditionell vier unterschiedliche Streckenlängen zum Einsatz, so dass jede Mannschaft von der Sprintstrecke über 250 bis zur Langstrecke über 5000 Meter Stehvermögen beweisen muss. Zu den schwierigen Bedingungen wie starker Regen am Samstag und bittere Kälte am Sonntag müssen sich insbesondere die Steuerleute mit dem äußerst anspruchsvollen Streckenparcours auseinandersetzen. Der Mindener Frauenachter wurde erstmalig von dem erst 15jährigen Philipp Baumgard über die Strecke geführt. Er brachte mit strukturierten und motivierenden Ansagen seine Mannschaft immer wieder zusammen. Auch wenn die "Kampflinie" der erfahrenen Teams noch etwas ungewohntes Terrain für den Mindener Youngster war, hat er sich als beliebtes Teammitglied als unentbehrlich erwiesen.
Am verregneten Samstag stand für die Mindener Damen zunächst die 2500-Meter Distanz auf dem Programm, an der sich unmittelbar die gewohnte Sprintstrecke von 250 Metern anschloss. Schon der erste Renntag bewies, dass sich das Team mit dem Sprinttraining der letzten Monate auf dem richtigen Weg befinden. Der Sieg der deutschen Meisterschaft auf der Kettwiger Indoor Challenge im Februar konnte hier mit einem zweiten Platz auf der Sprintstrecke untermauert werden. Knapp anderthalb Bootslängen lag man im Ziel vor den Liga-Konkurrenten aus der Marzipanstadt Lübeck. Im ersten Lauf zeigte sich ein holländisches Team mit 2 Hundertsteln minimal schneller.
Die Temperatur kühlte sich in der Nacht zum Sonntag gleich um mehrere Grad ab und so präsentierten sich die Teams der über 350 gemeldeten Achter und Vierer dick vermummt auf dem Weg zum Start. Gleich morgens ging es auf die nächste Distanz über 750 Meter - eine Strecke, die den Mindenerinnen durch das eher kürzere und intensivere Sprinttraining besser zupass kam.
Ausschlaggebend im engen Punktefeld war nun die 5000-Meter-Strecke. Auf den Langstrecken fühlen sich die niederländischen Mannschaften traditionell sehr zu Hause und somit sorgten beide holländischen Boote für ein unangefochtenes Ergebnis im Ziel. Der Melitta-Achter belegte hier Platz 3 und am Ende fehlten in der Gesamtwertung lediglich 0,005 Punkte auf den zweiten Platz.
"Dass wir uns auf die Sprintstrecke inzwischen spezialisiert haben zeigen die guten Ergebnisse auf den kurzen Distanzen in Amsterdam", so Schlagfrau Tanja Hasemann. "Noch basteln wir an der Konstellation im Boot und zwei unserer stärksten Teammitglieder sind noch nicht einmal mit angereist. Von daher sind wir mit dem Ergebnis des ersten Frühtestes sehr zufrieden".
Der Startschuss für die inzwischen 5. Bundesligasaison fällt am 11. Mai. Die 50 besten Clubachter Deutschlands treffen sich dann auf dem Main in Frankfurt und läuten den packenden Kampf um die Liga-Champions 2013 ein.