28. Apr. 2013 | Breitensport | von Georg Grützner

Pilgerrudern Dresden-Hamburg ab Dessau: Kirchenpräsident Liebig rudert mit

Auf ihrer vierten Etappe von Wittenberg nach Aken bekamen die Ruderer der Pilgerwanderfahrt von Dresden zum evangelischen Kirchentag in Hamburg tatkräftige Unterstützung durch den Kirchenpräsidenten der Landeskirche Anhalt, Joachim Liebig, der es sich nicht nehmen ließ, das Teilstück Dessau - Aken selbst aktiv im Kirchboot mit zu rudern.

Wie wichtig dem ehemaligen Ruderer und Kirchenpräsident diese Mitfahrt gewesen ist, lässt sich aus dem eng gestrickten Zeitplan erkennen: selbst plötzlich eintreffende Gäste aus Übersee wurden nur kurz begrüßt, damit dieses Mitrudern aktiv gestaltet werden konnte.

Zuvor überreichte er den Teilnehmern einige Fläschchen Reformationstropfen für einen gelegentlichen abendlichen Genuss. Kirchenpräsident Joachim Jung: " ich freue mich natürlich nicht nur aus das Rudern gleich sondern auch auf den naheliegenden Kirchtag in Hamburg mit vielen Gesprächen, neuen Kontakten, Vertiefung bestehender Kontakte und wenig Schlaf..."

An der Pilgerwanderfahrt nehmen rund 30 Teilnehmer teil, die von 10 Ruderern der Alemannia aus Hamburg begleitet werden. Drei dieser Begleitruderer sind dabei Erich Jungnickel, Harald Sobisch und Ulrich Busch - alles Personen die sich um den Rudersport in Deutschland viele Jahre verdient gemacht haben, und die es sich nehmen ließen sich dem Pilgerrudern anzuschließen.

Die rund 30 Pilgerruderer haben im Übrigen einen ganz unterschiedlichen ruderischen Hintergrund, wie Fahrtenleiter Dr. Thomas Haarhoff bestätigte. Mit Joachim Döring Uwe Jäger, Maria Bittner und ihm selbst sind Aquatorpreisträger genauso mit dabei, wie Dr. Bernd Britting (Olympia-Gold 1964 im 4+) aber auch Aktive, die den Rudersport erst im vergangenen Jahr für sich entdeckt haben.

Dabei sind die meisten Etappen mit meistens über 50 km durchaus anspruchsvoll. Gemäß der alten Wanderruderregel, dass es sich bei Etappen unter 30 km um Sprints, unter 50 km um Kaffeefahrten handelt und dass erst ab 50 km gerudert wird trifft das Motto der Pilgerwanderfahrt "Rudern so viel Du willst" somit auch ganz direkt zu.

"Wir sind überwältigt von so viel Gastfreundschaft allerorten", so lautet die einhellige Meinung aller Teilnehmer des Pilgerruderns. Bei einer Etappe haben wir, wie selbstverständlich im Katholischen Gemeindehaus übernachtet " dies war für uns gelebte Ökomene der Gemeindepastorale" so die Teilnehmer weiter.

Vielerorts wurden die Pilgerruderer von örtlichen Ruderern, die Ihnen entgegengerudert waren begrüßt worden. Oftmals waren diese Ruderer beeindruckt von der Schnelligkeit, des Kirchbootes. Mitpilger Peter Thöl verriet, dass Kirchboote bei Wettbewerben in Finnland bis zu 17 km/h schnell werden können - auch über längere Distanzen - "Sie sind für Wanderfahren daher viel besser geeignet als die eher behäbigen Barken, da man mit den Kirchbooten auch längere Distanzen gut gewältigen kann", so Peter Thöl.

Nach der Ankunft der Pilgerwanderruderer hat dann übrigens Fahrtenleiter Dr. Thomas Haarhoff, der die Elbe als seine Hausstrecke bezeichnet, gar nicht so viel Zeit auch alle Veranstaltungen des Kirchentags zu besuchen. Er möchte nämlich wie jedes Jahr am Wesermarathon teilnehmen, der am 05. Mai startet...

Fotos: Georg Grützner (wenn nichts anderes angegeben)