Stärkster Frauenachter gegen die Top-Boote der Welt
Standortbestimmung beim Saison-Höhepunkt auf dem Rotsee in Luzern
Bei der WM Ende August in Südkorea wird der Frauenachter nicht starten. Darum nutzt das junge Team den hochkarätig besetzten Weltcup in Luzern zu einer echten Standortbestimmung im Jahr eins nach Olympia in London und drei Jahre vor den Spielen in Rio. Mit der vermeintlich stärksten Mannschaft tritt der deutsche Frauenachter auf dem Rotsee gegen die stärksten Nationen der Welt an.
Marlene Sinnig und Kerstin Hartmann, die bei der WM im Zweier an den Start gehen werden, rücken für eine Regatta in den Frauenachter. Dazu sind aus dem Team, das bei der EM Anfang Juni in Sevilla Silber gewann, Ronja Schütte, Lisa Kemmerer, Anne Becker, Michaela Schmidt, Kathrin Marchand, Julia Lepke und Steuerfrau Laura Schwensen mit an Bord. „Die Vorbereitung hat gut funktioniert, wir haben ordentlich trainiert. Jetzt wollen wir uns einen Zwischenstand holen, wo wir international stehen“, sagte Trainer Thomas Affeldt, der die Aufgabe übernommen hat, bis Rio einen schlagkräftigen Frauenachter zu bilden.
Mit Olympiasieger USA, dem Olympia-Zweiten Kanada, Rumänien (4.) und Großbritannien (5.) starten vier von sechs Olympia-Finalisten auf dem Rotsee. Dazu kommt noch ein ebenfalls junger Achter aus Neuseeland. „Das ist qualitativ ein sehr starkes Meldefeld. Unser Ziel ist es, mit den Britinnen Tuchfühlung aufzunehmen“, sagte Affeldt vor dem Saisonabschluss des Frauenachters. Favoriten auf die Podestplätze sind die Achter aus den USA, Kanada und Europameister Rumänien. Ein erstes "Beschnuppern" gibt es am Samstag im Bahnverteilungsrennen (12.06 Uhr), ehe es am Sonntag (14.03 Uhr) im Finale richtig zur Sache gehen wird.
Vierer-Bildung in Dortmund
Nach der Regatta in Luzern nimmt die Gruppe gemeinsam das erste, zweiwöchige Vorbereitungs-Trainingslager auf die WM in Dortmund in Angriff. „Wir werden neben dem Zweier mit Hartmann/Sinnig noch einen Vierer in Südkorea an den Start bringen, die gleichzeitig Ersatz für den Zweier sind. Die Viererbildung findet dann in der ersten Woche in Dortmund statt“, erklärte Affeldt.
Davids-Zwillinge im Zweier am Start
In Luzern bekommen die 21-jährigen Nachwuchsruderinnen Miriam und Sara Davids eine Möglichkeit, im Zweier ohne Steuerfrau Erfahrung zu sammeln. Im neun Boote-Feld treffen sie auf die Top-Zweier aus Großbritannien und Neuseeland. Von Luzern reisen die Davids-Zwillinge dann direkt nach Ratzeburg, um dort zur U23-Nationalmannschaft zu stoßen und die letzte Vorbereitungswoche auf die U23-WM in Linz in der großen Gruppe mitzumachen.