19. Dez. 2013 | Jugend | von Deutsche Sportjugend

Was bringt ERASMUS+ der Jugendarbeit im Sport?

Englischsprachiges Programmhandbuch zum neuen EU-Programm für Bildung, Jugend und Sport

ERASMUS+, das ab 1. Januar 2014 startende EU-Programm für Bildung, Jugend und Sport bündelt nicht nur die bisherigen Förderprogramme Lebenslanges Lernen, Jugend in Aktion und die internationalen EU-Hochschulprogramme, sondern beinhaltet gleichzeitig eine Förderlinie für den Sport.

Sowohl das Jugendprogramm, als auch das Sportprogramm bieten für die Deutsche Sportjugend, ihre Mitgliedsorganisationen und Untergliederungen Möglichkeiten zur Förderung von europäischen Jugendsportmaßnahmen. Die Deutsche Sportjugend wird über Entwicklungen mit besonderem Augenmerk auf die Jugendarbeit im Sport berichten.

Das Jugendprogramm

Im Jugendkapitel von ERASMUS+ bleiben, wie im Vorgängerprogramm JUGEND IN AKTION, folgende Programmarten förderfähig:

  • bi-, tri- und multilaterale Jugendbegegnungen für Jugendliche im Alter von 13 bis 30 Jahre zur Stärkung und Anerkennung von Schlüsselkompetenzen und Fähigkeiten,
  • der Europäische Freiwilligendienst,
  • Mobilitätsmaßnahmen für Fachkräfte der Jugendarbeit,
  • europäische Projekte zur Förderung von bürgerschaftlichem Engagement, sozialer Innovation, Beteiligung am demokratischen Leben und Unternehmergeist durch Peer Learning und Erfahrungsaustausch
  • "Strukturierter Dialog mit jungen Menschen" zur Unterstützung politischer Reformen.

Wie bereits im Vorgängerprogramm werden die inhaltlichen Prioritäten, die Anforderungen und das Verfahren detailliert in einem Programmhandbuch erläutert. Dessen Erscheinen soll Mitte Dezember 2013 auf Englisch und im Februar 2014 auf Deutsch erfolgen.

Die Förderanträge für Mittel aus dem Jugendkapitel werden - wie bisher - bei der deutschen Programmagentur JUGEND für Europa in Bonn einzureichen sein, die Vergabe der Förderung erfolgt weiterhin im dezentralisierten Verfahren. Die Nationalagentur hat jahrelange Erfahrung in der Verwaltung der Vorgängerprogramme. Ansprechpartner findet man hier:

https://www.jugendfuereuropa.de/direktkontakt/
Das Sportprogramm

Im Sportkapitel von ERASMUS+ werden multilaterale Maßnahmen mit inhaltlichen Schwerpunkten zur Gesundheitsförderung durch körperliche Aktivität und zur sozialen Inklusion im Vordergrund stehen. Gleichzeitig werden Maßnahmen zum Kampf gegen grenzüberschreitende Probleme wie Spielabsprachen und Doping, zur Förderung von Good Governance in Sportstrukturen und zur Förderung der dualen Karrieren von Athleten förderfähig sein. Dabei orientiert sich das Kapitel inhaltlich wie auch in seinen Förderbedingungen an den Maßgaben, die bereits für die Vorbereitenden Maßnahmen angewandt wurden.

Die Fördermittel aus dem Sportprogramm werden, im Gegensatz zu den anderen Förderprogrammen, direkt bei der zentral verwaltenden Exekutivagentur - Bildung, Audiovisuelles und Kultur (EACEA) in Brüssel zu stellen sein.

Auch hier soll das voraussichtlich Mitte Dezember 2013 erscheinende Programmhandbuch detaillierte Informationen geben.

Weiterer Zusammenhang

Das Gesamtprogramm Erasmus+ fasst drei Bereiche zusammen:

  • Lebenslanges Lernen mit den Teilprogrammen für
    • Schulbildung (Comenius),
    • Hochschulbildung (Erasmus),
    • internationale Hochschulbildung (Erasmus Mundus),
    • berufliche Aus- und Weiterbildung (Leonardo da Vinci)
    • und Erwachsenenbildung (Grundtvig)
  • dazu die eigenen Kapitel für Jugend (JUGEND IN AKTION)
  • und Sport.

Die Europäische Union hat in ihrem neuen Mehrjährigen Finanzrahmen (2014-2020) die Mittelausstattung des EU-Programms für Bildung, Jugend und Sport ERASMUS+ bereits festgelegt. Dabei ist das Sportkapitel für die nächsten sieben Jahre mit insgesamt 265 Mio. Euro ausgestattet. Das Jugendkapitel steht mit einer größeren Ausstattung da: rund 1,4 Mrd. Euro. Zu einzelnen Fördersätzen und den maximalen Finanzvolumen einzelner Vorhaben wird das Programmhandbuch Aufschluss geben.

Das Programm steht Antragstellern aller 28 Mitgliedsstaaten offen.

In Deutschland wird es weiterhin, wie bei den Vorläuferprogrammen, vier Agenturen geben, die die ihnen jeweils zuordneten Programmteile aus ERASMUS+ verwalten:

  1. Nationale Agentur JUGEND für Europa (JfE)
  2. Nationale Agentur "Bildung für Europa" beim Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB),
  3. Nationale Agentur für EU-Hochschulzusammenarbeit im Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD)
  4. Nationale Agentur für EU-Programme im Schulbereich im Pädagogischen Austauschdienst (PAD).

Eine gemeinsame Internetseite (

www.erasmusplus.de ) der deutschen Agenturen wird auf die einzelnen Programmteile verweisen. Zudem ist für den 24./25. April 2014 in Berlin eine nationale Auftaktkonferenz geplant, die die einzelnen Akteure zusammenbringen soll.

Das Sportprogramm wird alleinig von der Brüsseler Exekutivagentur Bildung, Audiovisuelles und Kultur (EACEA) bearbeitet.