Deutschlandachter: Hartes Wochenende: Ergotest und Langstrecke in Dortmund
Draußen wird es immer kälter, die meisten zieht es vor den Kamin oder unter die Decke. Für die Ruderer des Teams Deutschland-Achter hingegen steht die erste Standortbestimmung der Saison an: Gut zwanzig Kader-Athleten und etliche ambitionierte Nachwuchsruderer gehen am Sonntag ab 10.05 Uhr bei der traditionellen DRV-Langstrecken-Regatta, ausgerichtet vom RC Hansa Dortmund, im Zweier ohne Steuermann aufs Wasser. "Für uns ist das der Einstieg ins Wintertraining, die Arbeit geht dann erst richtig los", sagt Trainer Ralf Holtmeyer mit Blick auf die Weltmeisterschaften im August nächsten Jahres, bei der es auch gleichzeitig um die Olympia-Qualifikation für Rio 2016 geht. Ab 10 Uhr starten die Boote am Sonntag im Abstand von 45 Sekunden auf der sechs Kilometer langen Strecke des Dortmund-Ems-Kanals. Insgesamt haben 36 Besatzungen gemeldet.
Für die Ruderer wird es ein hartes Wochenende, denn tags zuvor steht für die Sportler ab 9.30 Uhr der 2.000-Meter-Leistungstest auf dem Ruder-Ergometer an. Unter der Woche wurde das Training leicht reduziert, damit am Samstag und Sonntag alle Mann mit voller Kraft dabei sind. Infekte sollten vermieden werden, ganz ausgeschlossen ist das zu dieser Jahreszeit aber nicht. "Bei diesen Temperaturen geht das schnell. Wir müssen abwarten, ob alle starten können", sagt Holtmeyer. Der Bundestrainer wird nur am Sonntag in Dortmund sein, weil er zuvor am Deutschen Rudertag in Berlin teilnimmt. Christian Viedt wird beim Ergometertest ein waches Auge haben.
Die Trainer wollen, dass ihre Schützlinge am Wochenende "Gas geben", eine erste Einteilung oder gar eine Vorentscheidung werde im A-Kader aber nicht fallen: "Wir haben schon oft genug gesehen, wie sich das drehen kann. Wir sollten die Tests nicht überbewerten, für den U23-Bereich hingegen hat das Ganze einen höheren Stellenwert", sagte Holtmeyer. Vielmehr wird die Zeit danach die Sportler fordern und fördern, erklärt Holtmeyer: "Bislang haben alle gut trainiert, doch jetzt wird es einen strammen Rhythmus geben." In Belastungswochen steigt die Trainingsintensität auf bis zu 25 Stunden in der Woche. Nach Weihnachten geht's ins Trainingslager nach Saubaudia in Italien.
Bei der Langstrecken-Regatta gibt es einige neue Duos: Anton Braun sitzt jetzt im Boot mit dem Fahnenträger der deutschen Olympia-Mannschaft aus London, Kristof Wilke. Clemens Kuhnert, der nach einem Jahr Pause zur Trainingsgruppe in Dortmund gestoßen ist, rudert zusammen mit Peter Kluge, der bei der WM im gesteuerten Zweier Bronze gewann. Sein WM-Partner Alexander Egler fährt mit Lauritz Schoof. Außerdem neu formiert ist das Duo Björn Birkner/Toni Seifert, zwischen denen zehn Jahre Altersunterschied liegen. Birkner hatte im Vorjahr die Langstrecken-Regatta in Dortmund mit Urs Käufer gewonnen, Käufer setzt in dieser Saison jedoch aus.
Die Achter-Vizeweltmeister treten in gewohnter Formation auf: Felix Drahotta und Richard Schmidt, Malte Jakschik und Maximilian Reinelt, Andreas Kuffner und Eric Johannesen sowie Maximilian Planer und Felix Wimberger sitzen zusammen in einem Boot. Hannes Ocik, der nach längerer Verletzung zurück ist, rudert im Zweier jetzt wie schon 2013 mit Maximilian Munski zusammen.
Die wichtigsten Zweier-Besetzungen für die DRV-Langstrecken-Regatta:
- Richard Schmidt/Felix Drahotta (RV Treviris Trier/ RTHC Bayer Leverkusen)
- Eric Johannesen/Andreas Kuffner (RC Bergedorf Hamburg/Berliner RC)
- Felix Wimberger/Maximilian Planer (Passauer RV/Bernburger RC)
- Malte Jakschik/Maximilian Reinelt (RV Rauxel/Ulmer RC Donau)
- Kristof Wilke/Anton Braun (Crefelder RC/Berliner RC)
- Maximilian Munski/Hannes Ocik (Lübecker RG/Schweriner RG)
- Toni Seifert/Björn Birkner (RTHC Bayer Leverkusen/RC Rheinfelden)
- Alexander Egler/Lauritz Schoof (Deutscher RC Hannover/Rendsburger RV)
- Clemens Kuhnert/Peter Kluge (Berliner RC/Rgm. Celler)
- Paul Schröter/Tobias Oppermann (RK am Wannsee/RC Havel Brandenburg)
- Robin Ponte/Daniel Tkaczick (Hürther RG/RC Germania Düsseldorf)