Fortuna Düsseldorf (Fußball) zu Gast beim Ruderclub Germania Düsseldorf
Am Morgen (02.09.) absolvierte das Team der Fortuna Düsseldorf wie gewohnt seine Trainingseinheit. Am Mittag ging es mit dem Mannschaftsbus zum Ruderclub Germania Düsseldorf, in das Vereinshaus in Düsseldorf-Hamm. Das Teambuilding wurde nicht, wie es sonst üblich ist, vor Beginn der Saison durchgeführt, sondern jetzt im September nach bereits vier absolvierten Spielen und dem 3:0-Sieg gegen den FC Erzgebirge Aue. Die Länderspielpause wurde für das außergewöhnliche Event genutzt. Die Germania möchte mit dem Teambuilding anderen Sportarten und auch Firmen deutlich machen, wieviel vom Rudern und dem Teamgeist in das andere Terrain übernommen werden kann.
Der 2. Vorsitzende Kurt Nellessen begrüßte vor dem Clubhaus am Rhein den Fortuna-Trainer Oliver Reck samt Spieler, zudem Mentalcoach Axel Zehle und Funktionäre, mit dabei Helmut Schulte aus dem F95-Vorstand. Dort erwartete die Mannschaft vorerst ein stärkendes Mittagessen.
Anschließend stellte Kathrin Schmack als 2. Vorsitzende Leistungssport den Club kurz vor, erwähnte Lukas Müller als Olympiasieger sowie Anton Schulz als U19-Weltmeister.
Bevor der eigentliche Vortrag begann, lockte RC-Trainer Jan Milles vier Athleten auf die vier mitten im Raum hintereinander aufgestellten Ruderergometer. Mit kurzer, deutlicher Einweisung in die Rudertechnik sah man schon bald einen Vierer rudern. Zudem sein Hinweis, dass die Beiden in der Mitte genauso wichtig seien wie die Ruderer vorne und hinten. "Man spürt, wenn der andere antritt. Wenn man selber nicht mitmacht, gibt es einen Ruck in die Hüfte." Auch ist die Körperhaltung von Bedeutung: "Groß machen, den Rücken gerade", so die Anweisungen vom erfahrenen Rudertrainer.
Desweiteren wurden die Aspekte des Mannschaftssports Rudern erläutert. Kathrin Schmack sprach als ehemalige Nationalruderin aus der Erfahrung und erwähnte, dass alle aufeinander angewiesen seien. "Es geht hier klar um das Mannschaftsgefühl. Das Team muss eingespielt sein." Jan Milles ergänzt und schwenkt zum Fußball: "Es ist wie auf dem Platz, im Team muss der eine vom anderen wissen. Auch hier geht es von der Abwehr im schnellen Wechsel zum Angriff, da muss sich jeder auf den anderen verlassen können." Auch die Bewegungsabläufe, die sich im Rudern im Grunde genommen auf eine Bewegung konzentriert, sind im Fußball immer wieder einstudiert. Immer auf der Suche nach der Verbesserung, täglich, in jeder Trainingseinheit.
Im Rudern ist es weder Kapitän noch Trainer, der den direkten Einfluss auf die Spieler im Wettkampf ausübt. Der Steuermann hat hier die Funktion, den Fokus der Ruderer im Boot zu halten, jeder Blick nach draußen stört, "blindes" Vertrauen ist gefordert. Er hat die Aufgabe, die Spurts anzusagen, die Ruhe im Boot zu bewahren und im passenden Moment die Mannschaft richtig zu steuern, nicht nur gerade in der Bahn. Das gelang auch Martin Sauer, dem Steuermann vom Deutschland-Achter bei den Olympischen Spielen 2012 in London, mit Lukas Müller an Bord.
Am Bootshaus im Hafen ging es dann mit dem gesamten Kader auf das Wasser. Bei der Teameinteilung wurde schon über den Sieger spekuliert, Spannung und Spaß zeigten sich. Das Rennen ist in der olympischen Distanz 2000 m lang, das wollten die Ruderer den Fußballern beim Teambuilding-Event allerdings nicht antun. So wurde die Bundesligadistanz von 350 m im Medienhafen gerudert. Jan Milles und Valentin als RC-Trainer sowie Anton Schulz als aktiver Ruderer machten die Fußballer zu Ruderern und steuerten die Boote zielsicher über die Strecke. Zielsicher, sofern man das mit Anfängern kann. Doch Kathrin Schmack zeigte sich begeistert: "Das Rennen der drei Achter war klasse. Man merkt schon, dass Leistungssportler schneller Bewegungen verinnerlichen können als andere. Sie gehen ganz anders mit der Materie um." Das Boot um Trainer Oliver Reck siegte, Spaß hatten aber alle!
Ein gelungener Austausch zwischen der Fortuna und dem Ruderclub zeigte sich. Oliver Reck äußerte sich positiv zu dem Input aus einer ganz anderen Sportart, und das nicht nur, weil er das Rennen gewonnen hat.