Städtereise durch Sachsen-Anhalt – von Halle nach Magdeburg
Ende Mai 2014 starteten Ruderinnen aus Berlin, Bernburg, Gießen, Greifswald, Hamburg, Laufen am Neckar, Magdeburg, Oldenburg und Rosslau in Halle ihre Wanderfahrt auf der Saale. Für uns, die Greifswalder, war es die Fortsetzung unserer Wanderfahrt auf Unstrut und Saale ein Jahr zuvor. Nach den 15 Schleusen im letzten Jahr, warteten diesmal aber nur noch 5 Schleusen auf den restlichen 89 km der Saale auf uns.
Nach einem ersten gemeinsamen gemütlichen Abend in der Herberge des Bootshauses HRV Böllberg/Nelson e.V. in Halle starteten die 15 Ruderinnen am 23.Mai.2014 ihre 3-tägige Wanderfahrt von Halle nach Magdeburg. Startpunkt war das Bootshaus des Halleschen RC e.V., welches wir am Morgen per Sammeltaxi erreichten.
Nachdem die Boote abgeladen und aufgeriggert waren, stellten wir uns an der ersten, der drei Schleusen an, die auf den folgenden 52 Tageskilometern zu überwinden waren. Sie befindet sich gleich hinter dem Bootshaus des HRC e.V. und war somit sehr schnell passiert. Es gind dann weiter nach Salzmünde, vorbei am "Elbsandsteingebirge" der Saale mit seinen für diese Gegend beeindruckenden Erhebungen. Schön war vor allem auch die Abwechslung mit den Auenflächen, die kurz danach auf dem anderen Ufer kamen.
Vorbei an der Burg in Wettin ging es zu unserem Tagesziel Bernburg. Wir erreichten den Bernburger Ruderclub am frühen Abend und dort wartete eine besondere Überraschung auf uns -- ein Schlafsaal für alle. Und da war sie dann wieder, die Erinnerung an die Ferienlagerzeit.
Passend dazu hatte Fahrtenleiterin Petra eine Nachtwanderung organisiert. Nach einem reichlichen Abendessen ging es mit dem Nachtwächter auf einen Rundgang durch Bernburg. Allerdings gelang es nicht mehr vielen von uns den interessanten Ausführungen mit voller Aufmerksamkeit zu folgen, da die Anstrengungen des Tages sich jetzt doch bemerkbar machten. Trotzdem hielten alle den Aufstieg zur Burg durch und folgten der Erläuterung der Geschichte Bernburgs und des Salzabbaus in der Gegend. Danach ging es dann nach einem kurzen Abstieg in unsere Doppelstockbetten im Schlafsaal des Bernburger Ruderclubs.
Die Bernburger Ruderer waren hervorragende Gastgeben für uns, obwohl das Bernburger Bootshaus im letzten Jahr durch das Hochwasser erhebliche Schäden abbekommen hatte. Auch das Frühstücksbuffee am nächsten Morgen war besonders liebevoll und reichlich zubereitet.
So konnten wir uns frisch gestärkt auf die restlichen 37 km der Saale machen, bevor wir die Elbe erreichten. Unterwegs gab es noch die eine oder andere Pause, wobei das Anlegen mit 3 gesteuerten Vierern am Ufer nicht wirklich leicht war. Wir haben lange nach einer günstigen Stelle gesucht und sie bei Kilometer 17 gefunden.
Ein besonderer Höhepunkt an diesem Tag war unser "Schleusenmilan". In der letzten unserer 5 Schleusen auf der Saale konnten wir beobachten, wie sich ein Milan im Sturzflug ein beachtliches Mittagessen fing. Es gelang uns sogar, das Ereignis in einigen Bildern festzuhalten.
Und dann war sie da - die Elbe. Am frühen Nachmittag passierten wir die Mündung der Saale in die Elbe. Alles wurde etwas breiter und der Schiffsverkehr nahm zu. Hier war es auch etwas leichter, eine Anlegestelle zu finden, als auf der Saale. Einziges Problem war, dass die meisten von Anglern besetzt waren. Es war Wochenende.
Trotzdem gelang es uns, eine zu finden und bei sehr angenehmen Temperaturen, ein Bad in der Elbe zu nehmen. Danach ruderten wir weiter zu unserem Tagesziel Pretzien.
Nach zirka 10 Kilometern auf der Elbe ging es in einen Seitenarm zum Steinhafen in Pretzien. Dort wurden wir bereits von der Inhaberin des Cafe Braun empfangen, die unser Gepäck in die Pension brachte. So mußten wir den Weg zu unserem Quartier nur mit leichten Handgepäck zurück legen. Den selben Service gab es übrigens auch am nächsten Morgen, natürlich in die andere Richtung.
Den Abend verbrachten wir in geselliger Runde in unserer Pension Cafe Braun, während draußen der Regen tobte.
Am nächsten Morgen starteten wir dann bei bestem Wetter mit einem kleinen Abstecher zum Pretziener Wehr, bevor es zurück auf die Elbe ging. Das heutige Tagesziel war Magdeburg, genauer gesagt der Magdeburger Ruder-Club e.V., wo auch unsere Boote zu Hause waren.
Die restlichen 25 km auf der Elbe vergingen sehr schnell. Wir begegneten noch einigen Flusskreuzern mit ihren Liegewiesen an Deck, fuhren vorbei an der rekonstruierten Ansicht von Schönebeck und erreichten dann nicht ganz unser eigentliches Ziel.
Grund dafür war, dass kein Wasser da war, auf dem wir rudern konnten. Der Magdeburger Ruder-Club e.V. liegt in einem Elbe-Alt-Arm, der sehr of wasserarm ist. Also hieß es jetzt: Wanderrudern . Wir legten mit den Booten beim SC Magdeburg e.V. an, ungefähr 300 m vor unserem eigentlichen Ziel und maschierten dann mit den Booten auf dem Wagen zum Magdeburger Ruder-Club e.V.
Dort angekommen, wurden die Boote und wir gereinigt. Die Boote kamen in ihre Lager und wir saßen noch etwas bei Kaffee und Kuchen zusammen, bevor jeder seinen Heimweg antrat.
Fazit:
Man konnte auch auf dieser Fahrt wieder viele Erfahrungen sammeln. Zwar gab es nicht so viele Schleusen zum üben und es wurde auch etwas weniger gesungen, aber die Landschaft war interessant und abwechslungsreich auf den restlichen 89 km der Saale und den rund 40 km der Elbe. Vielen Dank an die Fahrtenleiterin Petra Bertram und an den Magdeburger Ruder-Club e.V für die Organisation und die Bereitstellung der Boote.