19. Apr. 2015 | Verband | von Oliver Quickert

Deutsche Kleinbootmeisterschaften 2015

Die Finale A der Deutschen Kleinbootmeisterschaften 2015 fanden am 19. April in Brandenburg an der Havel statt. Eine Zusammenfassung.

Zum ersten Mal sind Michaela Schmidt (Halle) und Ronja Schütte (Essen) Deutsche Meisterinnen im Frauen-Zweier . Zum ersten Mal rudern die Zwillinge Miriam und Sara Davids (beide Krefeld) auf das Podium, auf Platz zwei. "Es war ein total gutes Rennen und es ist so gelaufen, wie wir es uns vorgestellt haben", so Miriam Davids. Knapp dahinter folgten Anne Becker (Halle) und Julia Wärmer (Rostock) auf Platz drei.

Rang Boot/Mannschaft 500 m 1000 m 1500 m 2000 m
1 Rgm. HRV Böllberg u. Nelson / Essen-Werdener RC Michaela Schmidt, Ronja Schütte 1:49.81 (1) 3:43.21 (1) 5:37.13 (1) 7:28.39 (1)
2 Crefelder Ruder-Club 1883 Sara Davids, Miriam Davids 1:53.35 (5) +3.54 3:46.19 (3) +2.98 5:39.58 (2) +2.45 7:29.35 (2) +0.96
3 Rgm. HRV Böllberg u. Nelson / Rostocker RC Anne Becker, Julia Lepke 1:51.36 (3) +1.55 3:45.15 (2) +1.94 5:41.10 (3) +3.97 7:31.27 (3) +2.88
4 Ruder-Club Potsdam e. V. Daniela Schultze, Stella Bleich 1:53.91 (6) +4.10 3:47.54 (4) +4.33 5:42.80 (4) +5.67 7:32.59 (4) +4.20
5 Rgm. Mainzer RV / Ulmer RC 'Donau' Meike Dütsch, Lea-Katlen Kühne 1:50.53 (2) +0.72 3:47.63 (5) +4.42 5:44.15 (5) +7.02 7:33.51 (5) +5.12
6 Rgm. RTHC Bayer Leverkusen / Donau-RC Ingolstadt Kathrin Marchand, Sophie Oksche 1:52.54 (4) +2.73 3:49.06 (6) +5.85 5:45.46 (6) +8.33 7:40.25 (6) +11.86

Schon in den Vorrennen zeigte sich die Stärke des Männer-Zweiers mit Richard Schmidt (Trier) und Felix Drahotta (Leverkusen). Im Finale legte sich das Duo auch sogleich an die Spitze des Feldes und gab sie nicht mehr ab. "Wir sind gut rausgefahren, hatten eine gute Mitte und mussten am Ende nicht mehr viel machen", so schilderte Schmidt den Rennverlauf. Für Drahotta war es der vierte Meistertitel in dieser Bootsklasse. Auf Platz zwei kamen Maximilian Munski (Lübeck) und Hannes Ocik (Rostock) ins Ziel. Für Ocik war der zweite Platz nach einjähriger Pause "mehr als erwartet" hatte. Er sei "sehr glücklich" mit dem Ergebnis. Auch Anton Braun (Berlin) und Kristof Wilke (Krefeld) waren mit dem dritten Platz zufrieden. "Wir hatten einen guten Start, wollten was vorlegen und haben das Optimale rausgeholt", so Wilke nach dem Rennen.

1 Rgm. RV Treviris / RTHC Bayer Leverkusen Richard Schmidt, Felix Drahotta 1:35.44 (1) 3:15.47 (1) 4:54.73 (1) 6:35.70 (1)
2 Rgm. Lübecker RG / Schweriner RG Maximilian Munski, Hannes Ocik 1:36.26 (2) +0.82 3:17.28 (2) +1.81 5:00.29 (3) +5.56 6:38.56 (2) +2.86
3 Rgm. Crefelder RC / Berliner RC Kristof Wilke, Anton Braun 1:37.49 (4) +2.05 3:17.98 (3) +2.51 4:59.85 (2) +5.12 6:39.87 (3) +4.17
4 Rgm. Bernburger RC / Passauer RV Maximilian Planer, Felix Wimberger 1:38.10 (5) +2.66 3:18.59 (4) +3.12 5:03.48 (4) +8.75 6:40.81 (4) +5.11
5 Rgm. RV Rauxel / Ulmer RC 'Donau' Malte Jakschik, Maximilian Reinelt 1:36.98 (3) +1.54 3:19.36 (5) +3.89 5:04.15 (5) +9.42 6:42.62 (5) +6.92
6 Rgm. RC 'Westfalen' Herdecke / Berliner RC Johannes Weißenfeld, Maximilian Korge 1:38.37 (6) +2.93 3:19.98 (6) +4.51 5:04.68 (6) +9.95 6:43.06 (6) +7.36

Im Leichtgewichts-Männer-Zweier legte sich von Beginn an das Duo Jonathan Koch (Frankfurt am Main) und Lars Wichert (Hamburg), das 2014 schon Deutscher Meister war, an die Spitze des Feldes und konnte am Ende sogar noch etwas Druck herausnehmen. "Nach vielen Jahren im Einer auf Platz zwei und drei. Ist es jetzt ist schön, im Zweier zu dominieren.", sagte Koch nach dem Rennen. Nach 500 m änderte sich an der Verteilung der Medaillenränge nichts mehr. Platz zwei ging an Lucas Schäfer (Marburg) und Alexander Diederich (Treis-Kaden), auf Platz drei kamen Jonas Klithau und Sven Keßler (beide Frankfurt am Main).

1 Rgm. RC 'Allemannia' Hamburg / Frankfurter RG Germania Jonathan Koch, Lars Wichert 1:38.58 (1) 3:20.52 (1) 5:03.69 (1) 6:44.55 (1)
2 Rgm. RuS Steinmühle / RG Treis-Karden Lucas Schäfer, Alexander Diedrich 1:39.79 (3) +1.21 3:22.72 (2) +2.20 5:05.87 (2) +2.18 6:46.45 (2) +1.90
3 Frankfurter Rudergesellschaft 'Germania' 1869 Jonas Kilthau, Sven Keßler 1:40.66 (4) +2.08 3:24.12 (3) +3.60 5:07.29 (3) +3.60 6:48.06 (3) +3.51
4 Rgm. Stuttgarter RG / Mühlheimer RV Florian Roller, Tobias Schad 1:39.12 (2) +0.54 3:24.21 (4) +3.69 5:11.00 (4) +7.31 6:50.47 (4) +5.92
5 Rgm. Duisburger RV / RV Saarbrücken Stefan Wallat, Tobias Franzmann 1:41.46 (5) +2.88 3:25.80 (5) +5.28 5:11.31 (5) +7.62 6:52.11 (5) +7.56
6 Ruder-Club 'Allemannia von 1866' 1 Torben Neumann, Can Temel 1:42.09 (6) +3.51 3:27.00 (6) +6.48 5:15.32 (6) +11.63 6:53.92 (6) +9.37

Zum ersten Mal wurde Carina Bär (Heilbronn) nach einem "gut gelaufenem Rennen" zur Deutschen Meisterin im Frauen-Einer geehrt. "Ich habe mir nicht zu viele Gedanken gemacht. Insgesamt war es ein enges Rennen mit einer guten Leistungsdichte. Die zwei gemeinsamen Trainingslager haben viel für das Team gebracht", berichtete sie nach dem Rennen. Zweite wurde, wie im vergangenen Jahr, Lisa Schmidla (Krefeld), die, wie schon in den Vorrennen, sich auf den zweiten 1000 m in das vordere Feld vorschob. Auch Marie-Cathérine Arnold (Hannover), die den dritten Platz belegte, verfolgte diese Taktik und zeigte sich nach dem Rennen zufrieden: "Ich habe nicht sehr viel erwartet."

1 Heilbronner Rudergesellschaft 'Schwaben' von 1879 Carina Bär 1:55.30 (1) 3:53.55 (1) 5:51.71 (1) 7:44.38 (1)
2 Crefelder Ruder-Club 1883 1 Lisa Schmidla 1:57.83 (5) +2.53 3:57.86 (6) +4.31 5:53.80 (3) +2.09 7:45.30 (2) +0.92
3 Hannoverscher Ruder-Club von 1880 Marie-Cathérine Arnold 1:56.56 (3) +1.26 3:55.31 (4) +1.76 5:54.31 (4) +2.60 7:45.31 (3) +0.93
4 Ruderriege ETUF Essen e.V. Mareike Adams 1:55.72 (2) +0.42 3:54.74 (3) +1.19 5:52.19 (2) +0.48 7:47.14 (4) +2.76
5 SC DHfK Leipzig e.V. 1 Annekatrin Thiele 1:57.35 (4) +2.05 3:54.30 (2) +0.75 5:55.40 (5) +3.69 7:50.50 (5) +6.12
6 Hallesche-Ruder-Vereinigung Böllberg v. 1884 u. Nelson v. 1874 im SV Saale Julia Lier 1:59.07 (6) +3.77 3:56.71 (5) +3.16 6:00.71 (6) +9.00 7:52.69 (6) +8.31

Im zweiten Jahr nach ihrer Babypause legte sich Marie-Louise Dräger (Rostock) gleich an die Spitze des Feldes im Leichtgewichts-Frauen-Einer , die sie, gefolgt von Anja Noske (Saarbrücken) und Leonie Pless (Frankfurt am Main), nicht mehr abgab. Für Dräger ist es der achte Deutsche Meistertitel in dieser Bootsklasse.

1 Olympischer Ruder-Club Rostock von 1956 e.V. Marie - Louise Dräger 1:54.12 (1) 3:51.74 (1) 5:50.98 (1) 7:48.05 (1)
2 Ruder-Verein Saarbrücken 1 Anja Noske 1:57.98 (4) +3.86 3:53.99 (2) +2.25 5:53.80 (2) +2.82 7:51.23 (2) +3.18
3 Frankfurter Rudergesellschaft 'Germania' 1869 1 Leonie Pless 1:58.29 (5) +4.17 3:55.62 (4) +3.88 5:55.98 (3) +5.00 7:54.22 (3) +6.17
4 Ruder-Club Havel Brandenburg Ronja Fini Sturm 1:56.38 (2) +2.26 3:55.71 (5) +3.97 5:59.98 (6) +9.00 7:57.72 (4) +9.67
5 Ruder-Club Süderelbe von 1892 Hamburg 1 Judith Anlauf 1:58.98 (6) +4.86 3:57.31 (6) +5.57 5:58.98 (5) +8.00 7:58.30 (5) +10.25
6 Ulmer Ruder-Club 'Donau' 2 Leonie Pieper 1:56.82 (3) +2.70 3:55.30 (3) +3.56 5:57.98 (4) +7.00 8:02.62 (6) +14.57

Nach vielen Siegen in Serie durch Marcel Hacker (Magdeburg) im Männer-Einer , zeichnete es sich im Laufe der Vorrennen ab, dass es im Finale in diesem Jahr spannender werden würde. Hacker, der "das ganze Wochenende auf den ersten 500 m nicht klar gekommen" ist, lag auf den ersten 1000 Metern am Ende des Feldes und konnte erst auf der zweiten Streckenhälfte in den Kampf um die Medaillen eingreifen. Stephan Krüger (Rostock) und Philipp Wende (Wurzen) fuhren dagegen das Rennen von vorne und lagen immer auf Medaillenplätzen. Hacker kämpfte sich mit auf der zweiten Streckenhälfte noch an Wende vorbei und belegte im Ziel hinter Krüger den zweiten Platz. Er zeigte sich zufrieden und sagte: "Der Druck ist nun weg." Ihm folgte Wende, der wie im vergangenen Jahr souverän den dritten Platz belegte und "gerne mal Marcel geschlagen" hätte. Krüger, der 2009 zum letzten Mal auf dem Podest (zweiter Platz) war, "hätte nie gedacht", dass er mal Deutscher Meister wird, obwohl er es "immer werden" wollte. Er schilderte nach dem Rennen, dass es sein Ziel gewesen sei, sicher in das Finale zu fahren, und dass er in diesem Jahr "zielbewusster" trainiert habe. Gerne würde er "mal ein Rennen im Einer auf internationaler Ebene fahren".
Die weiteren Plätze im Finale A belegten drei quasi "Neulinge": Lauritz Schoof (Rendsburg), Olympiasieger von 2012 im Doppelvierer, ging nach seinem Ausflug im vergangenen Jahr in den Riemenbereich wieder bei den Skullern an den Start und belegte Platz vier. Lars Hartig (Friedrichstadt), der jahrelang in der Leichtgewichtsklasse und dort vor allem im Doppelzweier für Deutschland an den Start ging, belegte nun bei den "Schwergewichten" den fünften Platz. Dahinter kam der amtiere Junioren-Weltmeister von 2014, Tim Ole Naske (Hamburg) ins Ziel.

1 Olympischer Ruder-Club Rostock von 1956 e.V. 2 Stephan Krüger 1:40.95 (4) +1.67 3:25.94 (2) +0.49 5:09.99 (1) 6:52.14 (1)
2 Ruderclub Magdeburg im Sportclub Magdeburg 2 Marcel Hacker 1:42.56 (6) +3.28 3:29.49 (6) +4.04 5:15.72 (5) +5.73 6:54.42 (2) +2.28
3 SC DHfK Leipzig e.V. 1 Philipp Wende 1:39.28 (1) 3:25.45 (1) 5:14.25 (3) +4.26 6:56.11 (3) +3.97
4 Rendsburger Ruderverein e.V. Lauritz Schoof 1:41.30 (5) +2.02 3:26.38 (4) +0.93 5:14.93 (4) +4.94 6:57.27 (4) +5.13
5 Friedrichstädter Rudergesellschaft e.V. Lars Hartig 1:40.55 (3) +1.27 3:26.29 (3) +0.84 5:13.72 (2) +3.73 7:00.81 (5) +8.67
6 Ruder-Gesellschaft 'Hansa' e.V . Tim Ole Naske 1:39.99 (2) +0.71 3:29.31 (5) +3.86 5:18.22 (6) +8.23 7:05.69 (6) +13.55

Im Leichtgewichts-Männer-Einer lieferten sich Konstantin Steinhübel (Würzburg) und Moritz Moos (Mainz) einen harten Bord-an-Bord-Kampf. Nach 1000 Metern konnte sich Steinhübel allerdings knapp absetzen und sich nach starkem Endspurt von Moos am Ende knapp durchsetzen. Moos bestätigte dieses nach dem Rennen: "Bis 1000 m fuhren wir Kopf an Kopf, dann habe ich ihn zu weit fahren lassen." Für Steinhübel war der Gewinn des Deutschen Meistertitels eine "schönes" Erlebnis, "nach viel Auf und Ab". "Sehr zufrieden" war Jonathan Rommelmann (Krefeld) mit dem Erreichen des dritten Platzes, da er "zum ersten Mal ins Ziel des Finale A" gekommen ist.

1 Akademischer Ruderclub Würzburg 2 Konstantin Steinhübel 1:44.42 (2) +0.51 3:33.35 (1) 5:23.11 (1) 7:10.90 (1)
2 Mainzer Ruder-Verein 1878 1 Moritz Moos 1:43.91 (1) 3:33.64 (2) +0.29 5:25.71 (2) +2.60 7:11.01 (2) +0.11
3 Crefelder Ruder-Club 1883 Jonathan Rommelmann 1:46.79 (5) +2.88 3:36.64 (4) +3.29 5:27.96 (4) +4.85 7:13.87 (3) +2.97
4 Mainzer Ruder-Verein 1878 4 Philipp Grebner 1:44.96 (3) +1.05 3:34.85 (3) +1.50 5:30.77 (5) +7.66 7:17.48 (4) +6.58
5 Rudergesellschaft Speyer 1883 e.V. Elias Dreismichenbecker 1:46.15 (4) +2.24 3:37.84 (5) +4.49 5:27.59 (3) +4.48 7:24.07 (5) +13.17
6 Frankfurter Rudergesellschaft 'Germania' 1869 Johannes Ursprung 1:47.22 (6) +3.31 3:41.17 (6) +7.82 5:36.72 (6) +13.61 7:34.83 (6) +23.93